Gerhard-Neumann-Preis 2012
Gerhard-Neumann-Preis 2012 an Master of Engineering Marcel Selent
Für seine Arbeit "Numerische Untersuchung des Ermüdungsrisswachstums in Gusseisen mit Kugelgraphit" wurde Herr M. Eng. Marcel Selent mit dem Gerhard-Neumann-Preis ausgezeichnet (Bild 1). Dies geschah im Rahmen der Plenarveranstaltung zur 22. Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz durch die Fakultät Maschinenbau der Hochschule Mittweida (Bild 2).
In seiner Masterarbeit befasste sich Herr Selent mit einem äußerst interessanten Problem, das bei der Sicherheitsanalyse hochbeanspruchter Komponenten aus Gusseisen zu lösen ist. Es ging um die Berücksichtigung von Reihenfolgeneffekten bei der Berechnung des Rissfortschritts und von Inspektionsintervallen in regellos beanspruchten Bauteilen.
Die Entwicklung der Windkraft geht einher mit einer enormen Vergrößerung dereingesetzten Komponenten. Großwindanlagen erfordern Turmhöhen von 150 m und Massen von 400 t Gusseisen auf dem Turm für rotierende Komponenten. Verstellnaben, Getriebeteile und -häuser sowie Planetenträger werden hochzyklisch und regellos beansprucht. Hier setzt die Masterarbeit an, die Möglichkeiten einer numerischen Analyse des Risswachstums bei regelloser Beanspruchung untersucht. Ausgehend von Risswachstumsmessungen an Werkstoffproben mit Überlastfolgen wurde das sogenannte Fließstreifenmodell erweitert und die Nutzung in der FEMSimulation erprobt.
Der Gerhard-Neumann-Preis geht auf das Vermächtnis von Gerhard Neumann zurück. Er studierte in Mittweida und arbeitete in China und den USA sehr erfolgreich. Als leitender Ingenieur und später Vizepräsident von General Electrics prägte er die Entwicklung moderner Strahltriebwerke und legte somit die Grundlage für die breite Nutzung des Luftverkehrs bei gleichzeitig sparsamerem Flugbenzinverbrauch.