Ingenieur Gerhard Neumann
Gerhard Neumann (* 8. Oktober 1917 in Frankfurt / Oder; † 2. November 1997) war ein deutscher Maschinenbauingenieur und Erfinder.
Gerhard Neumann war der Sohn von Siegfried und Frieda Neumann und ging ab 1927 auf ein Jungen-Gymnasium in Frankfurt (Oder). Nach einem Studium an der Ingenieurschule Mittweida von 1936 bis 1938 verließ er Deutschland und ging im Dezember 1939 nach China. Dort wurde er 1941 Angehöriger eines Freiwilligen- corps, aus der 1942 die Flying Tigers entstanden. Am 25. Juni 1946 erhielt er die US-Staatsbürgerschaft und begann eine Tätigkeit bei der Douglas Aircraft Company. Im Oktober 1946 heiratete er in Los Angeles seine Frau Clarice. Im Januar 1947 nahm er eine Stelle als Ingenieur bei der CNRRA in Schanghai an, bevor er im März 1948 einen Posten in den USA bei der General Electric Aircraft Gas Turbine Division in Lynn (Massachusetts) übernahm. Die GE Aircraft Turbine Division wurde 1950 nach Evendale (Ohio) verlegt und Neumann widmete sich dort ab 1952 dem General Electric X-39, einem kernreaktorgetriebenen Strahltriebwerk.
Im Anschluss war er Entwicklungsleiter des General Electric J79-Strahltriebwerks. Als sich dieses Triebwerk als großer Erfolg erweist, wurde Neumann der ge- samte Geschäftsbereich Strahltriebwerke von General Electric unterstellt. 1958 erhielt er die Collier Trophy. Drei Jahre später, im März 1961, wurde er Geschäfts- führer der Sparte Flugantriebe und 1963 schließlich Vize-Präsident von General Electric. Er behielt diesen Posten bis zum 1. Januar 1980. Neumann war Inhaber von 8 Patenten.
Neumann erhielt aufgrund seines Lebenswerkes zahlreiche Auszeichnungen, so die Goddard Gold Medal (1970), den Guggenheim Award (1979) und Verleihung der Otto-Lilienthal-Medaille 1995.
Zusätzlich wurde er 1986 National Aviation Hall of Fame aufgenommen. 1987 wurde er mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.
Im bayerischen Niederalteich wurde das lokale Luftfahrtmuseum ihm zu Ehren Gerhard-Neumann-Museum benannt. Es zeigt die Entwicklung des Deutschen und Europäischen Flugzeugbaus von 1960 bis zur Gegenwart. Gerhard Neumann besuchte zusammen mit seiner Frau Clarice am 21. Januar 1997 das Museum.
Gerhard Neumann starb 1997 an Leukämie.