Heute Vormittag diskutierten die Filmemacher Regina Bouchehri (Leipzig), Daniel Leconte (Paris) und Alan Rosenthal (Jersusalem) beim Medienforum Mittweida unter der Überschrift "NOUS SOMMES CHARLIE!". Lange geplant und eingeholt von den Anschlägen dieser Woche hatte diese Gesprächsrunde noch einmal zusätzliche Brisanz gewonnen.
Ludwig Hilmer, Rektor der Hochschule Mittweida, deren Hauptgebäude am Technikumplatz seit gestern in den Farben der tricolore angeleuchtet wird, eröffnete diesen zweiten Kongresstag. Während der Anschläge in Paris, so Hilmer, passierte auch Banales: ein Fußballspiel. Frankreich und Deutschland spielten gegeneinander. Angesichts der Feindschaft beider Nationen in der Vergangenheit sei dieses heute selbstverständliche Spiel auch ein Symbol der Hoffnung im Schrecken des Terrors.
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Dem Sport widmet sich auch der zweite Kongress an der Hochschule in dieser Woche: das Udo-Steinberg-Symposium. Der Namensgeber studierte von 1895 bis 1900 in Mittweida und war ein Fußballpionier und Unternehmer. Er war Gründungsmitglied des Deutschen Fußballbundes. Er spielte beim FC Barcelona, gründete die berühmte Fußballschule des Vereins und war deren erster Trainer. Sein Ingenieurbüro war beim Bau der Straßenbahn in Barcelona beteiligt.
Trotz aller Erfolge sei Udo Steinberg in Spanien noch weitgehend unbekannt, so der in Deutschland für spanische Medien arbeitende Sportkorrespondent Isaac Lluch gestern bei der Eröffnung des Symposiums. Seine Recherchen führten ihn nach Mittweida, wo im Hochschularchiv über das Leben des ehemaligen Studenten seit zwei Jahren geforscht wird.
Themenschwerpunkt des Symposiums in diesem Jahr ist das Fanverhalten im Sport. Heute, am zweiten Veranstaltungstag, widmen sich über 15 Wissenschaftler unterschiedlichen Facetten des Fanverhaltens, unter anderem der Fan-Kommunikation 3.0, den Einflussfaktoren der Fanarbeit in Vereinen und komplexen Netzwerken sowie rechtlichen Aspekten des Fanverhaltens.
Weitere Informationen zum Udo-Steinberg-Symposium
Gemeinsam studieren und forschen - internationale Wissenschaft in Mittweida
Ohne gemeinsames Forschen und Studieren über Ländergrenzen hinweg ist auch Wissenschaft nicht denkbar. An der Hochschule Mittweida sind derzeit 1400 ausländische Studierende aus 66 Ländern eingeschrieben, das sind 20 % aller Studierenden. Im Jahr 2014 haben 440 ausländische Absolventen ihren Studienabschluss in Mittweida gemacht. In Sachsen hatte nur die TU Dresden mehr ausländische Absolventen. Viele deutsche Studierende gehen für ein Semester oder ein Praktikum ins Ausland, Forschungs- Promotionsverfahren werden mit Partnern im Ausland durchgeführt, Professoren und Dozenten aus dem Ausland lehren in Mittweida und Mittweidaer Lehrende gehen an internationale Partnerhochschulen.
Dass Forschen verbindet, wird in dieser Woche besonders anschaulich. Auch die zweite Wochenhälfte bleibt international.
Zur 24. Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz Mittweida (IWKM) mit den Themenschwerpunkten Maschinenbau - Lasertechnik - Industrie 4.0 am Donnerstag und Freitag treffen Wissenschaftler aus ganz Deutschland auf Kollegen aus Schottland, England, den Niederlanden, Österreich Spanien und Ägypten.
Weitere Informationen zur IWKM