Mittweidaer Gründerszene feiert Jubiläum

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10. SAXEED-Gründerstammtisch in Mittweida. Prof.-Detlev-Müller-Startup-Preis erstmals vergeben.

Die Cinector GmbH gewann zum Gründerstammtisch-<br>Jubiläum den erstmals vergebenen<br>Prof.-Detlev-Müller-Startup-Preis.

Geburtstag feiern - das heißt Freunde einladen, zusammensitzen, auf die vergangenen Jahre zurückblicken, sich amüsieren und natürlich Geschenke bekommen. All das gab es am vergangenen Montag beim 10. Geburtstag des Gründerstammtischs Mittweida. Der Einladung des Gründernetzwerks SAXEED folgten zum Jubiläum über 40 Studierende, Gründer, Professoren, Partner und Interessierte.

 

Existenzgründung lehrplanfähig gemacht

Über den vollen Saal im „Schwanenschlösschen Mittweida“ freute sich besonders Professor Ulla Meister, Leiterin des Gründernetzwerks SAXEED in Mittweida: „Die Familie der Gründer kommt zum Jubiläum, das ist schön zu erleben.“ Seit fünf Jahren organisiert die Professorin der Fakultät Wirtschaftswissenschaften zweimal jährlich den Gründerstammtisch. Absicht ist, Interessierten und Gründern in gemütlicher Atmosphäre eine Möglichkeit zum Austausch über Existenzgründung zu bieten. Unterstützt wird sie dabei von SAXEED-Mitarbeiter und Gründungsbetreuer Dirk Liebers, von Projektkoordinator Tomás Cabrera sowie von Dr. Frank Schumann, akademischer Assistent für Gründungs- und Qualitätsmanagement. Schumann war auch der erste, der die Professorin darin unterstützte, das Thema Existenzgründung lehrplanfähig zu machen.

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist für viele Studierende und Absolventen reizvoll. Der Gründungsradar des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft weist die Hochschule Mittweida als eine der erfolgreichsten Bildungseinrichtungen für Existenzgründungen aus.

Das Hobby zum Beruf gemacht

Kevin Tost ist einer der ehemaligen Studenten, der das Gründer-Know-how bei SAXEED erlernt hat und heute selbst in der Geschäftsführung erfolgreich ist. Früher als studentische Hilfskraft des Gründernetzwerks tätig präsentierte Tost beim Stammtisch sein aktuelles Business. Als Finanzchef betreut er die Boulderlounge GmbH und hat damit das geschafft, was sich jeder wünscht: sein Hobby zum Beruf zu machen.

Bouldern, das Klettern an Felswänden, gilt als neuer Trendsport. Ohne Kletterseil geht es darum, von einem Startgriff aus ein bestimmtes Ziel an einer Wand zu erreichen und bestimmte Bewegungsprobleme zu lösen. „Ich bin sowohl zur Sportart als auch zur Tätigkeit bei der Boulderlounge GmbH über einen Bekannten gekommen. Das Bouldern wird zunehmend zum Breitensport, auch in der älteren Generation. Diesen Trend wollen wir aufgreifen“, so Tost.

Gemeinsam mit seinen drei Kollegen der Geschäftsführung eröffnete Tost 2016 die Mandala Boulderhalle Dresden und setzte dort ein völlig neues Hallenkonzept mit hellen, offenen und modernen Kletterwänden um. Am 28. April 2018 eröffnet eine ähnliche Bouderhalle in Chemnitz. Er rät allen Gründungsinteressierten: „Das Team, mit dem ihr gründen und arbeiten wollt, ist das Entscheidende. Sucht euch diese Leute gut aus.“

Ein Geschenk an die Hochschule und eine Wertschätzung an mutige Gründer

Ein Geschenk anlässlich des Jubiläums gab es von Prof. Detlev Müller, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter des Mittweidaer Unternehmens IMM. Bereits beim Gründerstammtisch im November 2017 hatte der gebürtige Mittweidaer angekündigt, mutigen Existenzgründern durch die Stiftung eines Preises eine Anerkennung zu geben.

Zum Stammtisch-Jubiläum gab es schließlich die erste Verleihung des Prof.-Detlev-Müller-Startup-Preises, der mit 1.000 Euro dotiert ist und der bis 2024 jährlich vergeben werden soll. „Ich bin der Stadt und der Hochschule sehr verbunden. Junge Gründer müssen unterstützt und gelobt werden. Dieser Preis tut genau das“, so Professor Müller.

Eine fachkundige Jury, bestehend aus dem Stifter selbst, Professor Ulla Meister, Dr. Frank Schumann, dem Vorstandsvorsitzenden des Förderkreises der Hochschule Mittweida Professor Michael Hösel und dem Referatsleiter des Prorektorats Forschung Matthias Baumgart wählten zuvor den ersten Preisträger aus einer Reihe von Gründungen aus.

Als Sieger ging die Cinector GmbH hervor, ein im Jahr 2015 aus der Hochschule gegründetes Spin-Off mit der Vision, Film und Videospiel zu vereinen. Das Team um Thomas Schmieder, Tobias Tauscher und Enrico Pisco trat im Jahr 2009 erstmals als Forschungsgruppe in Erscheinung. Seitdem hat sich viel verändert: Ein eigenständiges Unternehmen wurde gegründet und das Mitarbeiterteam auf 13 Beschäftigte erweitert. „Wir sind so stolz, diesen Preis gewonnen zu haben“, erklärt Schmieder. „Dieser Preis gebührt nicht nur uns, sondern dem gesamten Cinector Team", so Enrico Pisco.
Sein Mitstreiter Tobias Tauscherergänzt: „Existenzgründung - das bedeutet immer einen langen und steinigen Weg. Den muss jeder selbst gehen. Aber mit SAXEED gibt es an der Hochschule Mittweida die richtige Unterstützung, um die Welt zu erobern.“

SAXEED als Partner

SAXEED ist ein standortübergreifendes, gemeinschaftliches Projekt der Hochschule Mittweida, der TU Chemnitz, der TU Bergakademie Freiberg und der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Die Standorte kooperieren eng. Seit dem Jahr 2015 Jahr ist es SAXEED möglich, Absolventen bis zu 10 Jahre nach dem Studienabschluss zu unterstützen. Die Leistungen sind generell kostenlos. SAXEED will Studierende und Hochschulmitarbeiter für eine Unternehmensgründung sensibilisieren und auf dem Weg unterstützen. Für Fragen zum Thema Existenzgründung am Standort Mittweida stehen Dirk Liebers und Tomás Cabrera zur Verfügung.

Das gesamte Programm des Gründernetzwerks SAXEED sowie Kontakte finden sich hier.

Mehr zum neuen SAXEED-Projekt konzept!ON gibt es hier.