Ein hoher Leerstand in ländlichen und speziell den östlichen Regionen, extreme Wohnungsknappheit in Metropolen wie München, Hamburg und Stuttgart, eine Gleichzeitigkeit von Schrumpfen und Wachstum in diesen verschiedenen Regionen sowie eine zunehmende Benachteiligung von bestimmten sozialen Gruppen wie Alleinerziehenden – dies sind nur einige der teils widersprüchlichen und trotzdem parallelen Entwicklungen auf dem deutschen Wohnungsmarkt.
Prof. Dr.-Ing. Jan Schaaf stellte diese Entwicklungen am vergangenen Mittwoch in der 11. Veranstaltung der Ringvorlesung „Das Böse ... ist überall (?)“ vor. Schaaf, Professor für Gebäude- und Immobilienmanagement an der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Mittweida, ging in seinen Ausführungen zunächst darauf ein, was denn „auf dem Wohnungsmarkt los ist“ und wie diese Tendenzen durchaus auch den sozialen Frieden bedrohen können. Danach widmete er sich den Ursachen: diese fand er in den unterschiedlichen demographischen, gesellschaftlichen und regionalen Entwicklungen, aber auch in der Niedrigzins-Phase und in der „Flucht ins Betongold“ sowie den erhöhten Bau- und Grundstückskosten.
Anschließend stellte er Ansätze vor, wie hier Politik und Gesellschaft gegensteuern könnten. Besondere Relevanz hat dabei für Prof. Dr. Schaaf eine stärkere Gemeinwohlorientierung, die beispielsweise durch eine Reform des Bodenrechts befördert werden könnte. Abschließend stellte er die Frage in den Raum, wer oder was an diesen Ausprägungen nun böse sei. Diese Frage wiederum eröffnete die Diskussion mit Bürgern, Studierenden und Professoren der Hochschule.
An diesem Mittwoch, 13. Juni: „Das sieht ja böse aus!
Am Mittwoch, den 13.06.2018, steht die Ringvorlesung unter dem Titel: „Das sieht ja böse aus! Ja, wie sieht es eigentlich aus, das Böse?“. Referent ist Diplom-Designer Norbert Rasch, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachgruppe Crossmedia und Agentur an der Fakultät Medien der Hochschule Mittweida.
Öffentliche Ringvorlesung im Sommersemester an der Hochschule Mittweida: 13 Veranstaltungen gehen „dem Bösen“ auf den Grund.
Nach 2012, 2014 und 2016 gibt es zum vierten Mal es an der Hochschule Mittweida eine öffentliche Ringvorlesung. Alle zwei Jahre findet sie im Wechsel mit der 2017 erfolgreich gestarteten Veranstaltungsreihe „Dialog kontrovers“ statt. Beide Formate werden vom Institut für Kommunikation, Kompetenz und Sport an der Hochschule (IKKS) organisiert.
In diesem Semester geht es um „das Böse“: Das Böse ist überall. Es scheint uns täglich zu begegnen - in den Nachrichten über Terrorangriffe, Naturkatastrophen, Epidemien, über Amokläufe oder die Unbarmherzigkeit politischer Autokraten, aber auch als Lüge, Betrug und Täuschung im menschlichen Miteinander.
Die einzelnen Vorlesungen gehen dem Bösen über seine vielen Erscheinungsformen hinweg auf den Grund. Dreizehn Vorlesungen mit Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen Disziplinen und Institutionen beleuchten, klären auf – und regen an zum Gespräch. Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.
Die Vorlesungen finden im Zeitraum vom 21. März bis 20. Juni 2018 immer mittwochs von 18:15 Uhr bis ca. 20:00 Uhr im Zentrum für Medien und Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida (Bahnhofstraße 15) statt. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich. Der Eintritt ist kostenlos.
Die Vorlesung ist auch per Live-Stream auf "HSMW 1 aktuell" und auf facebook zu sehen. Darüber hinaus werden (fast) alle Vorlesungen aufgezeichnet und auf dem YouTube-Kanal der Hochschule bereitgestellt. Hier geht es direkt zur Aufzeichnung der Vorlesung von Professor Jan Schaaf.
Ausführliche Informationen zur Ringvorlesung mit allen Terminen und Themen sowie den Links zur Aufzeichnung finden sich hier.