Studium oder Betriebliche Ausbildung mit IHK-Abschluss? Eine klare Entscheidung für Max Reuter: beides! Der 20-Jährige studiert im Bachelorstudiengang Mechatronik an der Hochschule Mittweida und absolviert parallel eine Berufsausbildung zum Mechatroniker bei der VSM GmbH Maschinen- und Anlagenbau in Großrückerswalde. „Beide Bildungswege ergänzen sich ideal", sagt Max. "Was ich im Studium lerne, kann ich unmittelbar im Betrieb auf seine Praxistauglichkeit prüfen, und umgekehrt bringe ich die richtigen Fragen aus der Praxis mit ins Studium.“
„Ausbildungsintegrierendes Studium“ nennt sich das Modell, für das die Hochschule Mittweida und die Bildungs-Werkstatt Chemnitz jüngst ihre seit 2009 bestehende Zusammenarbeit erneut ausgeweitet haben. Denn das Modell ist ein Erfolg: Inzwischen haben über 70 Absolventen ihren Bachelor und die IHK-Prüfung erfolgreich abgeschlossen.
„Für die Unternehmen, sind diese Studierenden ein Gewinn“, so Thomas Beyer, Geschäftsführer der Bildungs-Werkstatt Chemnitz. „Die Kombination von betrieblicher, überbetrieblicher und akademischer Ausbildung sorgt für intensive Praxisnähe und eine frühe Bindung an die Unternehmen. Die Absolventen bringen schon berufspraktische Fertigkeiten und ausgeprägte soziale Kompetenzen mit.“
Professor Jörg Matthes, Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften an der Hochschule Mittweida, ergänzt: „Wir machen hier nicht aus zwei halben Sachen ein Ganzes, sondern ermöglichen ein Mehr an Kompetenz, die zunehmend von den kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region nachgefragt wird. Die akademische Ausbildung befähigt unsere Absolventen dazu, Innovationen voranzutreiben und die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen zu sichern.“
Das ausbildungsintegrierende Studium kombiniert anders als andere „duale“ oder berufsbegleitende Studiengänge eine vollständige Berufsausbildung mit IHK-Facharbeiterabschluss und ein vollständiges Studium mit dem Abschluss als Bachelor of Engineering nach insgesamt vier Jahren. Die Studierenden studieren also lediglich ein Jahr länger als ihre Kommilitonen im grundständigen Studiengang, haben aber bereits nach zweieinhalb Jahren den IHK-Abschluss in der Tasche.
Vielfältige Kombinationsmöglichkeiten
Dabei bedient das Modell sowohl breite Interessen der Studierenden als auch von der Wirtschaft nachgefragte Kompetenzen. Die Vereinbarung zwischen der Hochschule Mittweida und der Bildungs-Werkstatt Chemnitz umfasst derzeit zwei Studiengänge (mit ingesamt drei Studienrichtungen) und sechs Berufsausbildungen:
Das Studium in der Studienrichtung Mechatronik des neuen Studiengangs Elektrotechnik-Automation wird kombiniert mit der Ausbildung zum/r Mechatroniker/in (IHK), in der Studienrichtung Automation-Industrie 4.0 mit der Ausbildung Elektroniker/in für Automatisierungstechnik (IHK).
Der Studiengang Maschinenbau kann mit der Ausbildung in vier Berufen verbunden werden: Industriemechaniker/in, Zerspanungsmechaniker/in, Werkzeugmechaniker/in oder Technische/r Produktdesigner (jeweils IHK).
Bewerbungsschluss ist der 31. Mai. Interessenten wenden sich an die Bildungs-Werkstatt Chemnitz gGmbH, die den Kontakt zu den Ausbildungsunternehmen vermittelt. Nach Abschluss des Ausbildungsvertrages erfolgt die Einschreibung in das kooperative Studium an der Hochschule.
Weitere Informationen zu den dualen Studiengängen der Fakultät Ingenieurwissenschaften.