Im Jahr 2006 nach 40-jähriger Tätigkeit an der Hochschule Mittweida emeritiert, war Professor Hofmann seitdem nach wie vor aktiv mit der Hochschule verbunden und regelmäßig auf dem Campus zu sehen. So war er als langjähriges Mitglied der „Arbeitsgruppe Hochschulgeschichte“ Mitautor zahlreicher Publikationen zur Geschichte der Hochschule und der Stadt Mittweida. Auch seinem Fachgebiet blieb er treu und veröffentliche gemeinsam mit seinem ehemaligen Kollegen Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Spindler noch im November des vergangenen Jahres sein jüngstes Lehrbuch „Aktuelle Werkstoffe – Neue Materialien für innovative Produkte“.
Hansgeorg Hofmann wurde 1941 in Gablonz an der Neiße (heute: Jablonec nad Nisou) geboren, war nach dem Studium der Chemie in Jena seit 1966 Angehöriger der Hochschule Mittweida, zunächst als Fachschullehre für Chemie und Werkstofftechnik an der damaligen Ingenieurschule Mittweida. 1974 promovierte er parallel zu seiner Mittweidaer Tätigkeit in Chemnitz über organische Dünnschichten. Von 1983 bis 1989 verließ er vorübergehend die Lehrtätigkeit und war Abteilungsleiter "Leiterplattentechnik" im Zentrum Elektronischer Gerätebau, das an die Ingenieurhochschule Mittweida angegliedert war. Nach der Neugestaltung der Hochschule 1992 zur Hochschule für Technik und Wirtschaft wurde Dr. Hofmann zum Professor für Verfahrenstechnik/Recyclingtechnik an den damaligen Fachbereich Maschinenbau/Feinwerktechnik berufen, lehrte darüber hinaus auch verwandte Fächer wie zum Beispiel Oberflächentechnik.
In einem Gespräch mit der „Freien Presse“ anlässlich seiner Emeritierung verriet Professor Hofmann den Grund für sein Weiterarbeiten: „Ich brauche eine Aufgabe, kann nicht einfach zu Hause sitzen. Und mir gefällt meine Aufgabe. Die Studenten lernen Dinge von mir, ich etwas über sie, über ihre Hör- und Lesegewohnheiten zum Beispiel. Man ist informiert und einbezogen, verharrt nicht auf alten Ansichten, wenn neue überzeugender sind.“
Die Hochschule Mittweida trauert mit den Angehörigen und wird Professor Hansgeorg Hofmann ein würdiges Andenken bewahren.
(Foto: Frank Poschmann, 2020)