Studieneinstieg in Mathematik leichter gemacht – und alles ohne Taschenrechner

Studieneinstieg in Mathematik leichter gemacht – und alles ohne Taschenrechner

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Vorbereitungslehrgänge für Erstsemester an der Hochschule Mittweida. Mathematik-Kurs im Blended-Learning-Format bereitet auch aufs Online-Studium vor.

Zum ersten Mal auch online. Der Vorbereitungskurs in Mathematik setzt auf die Kombination von Präsenz- und Onlinelehre.
Zum ersten Mal auch online. Der Vorbereitungskurs in Mathematik setzt auf die Kombination von Präsenz- und Onlinelehre.

Am 19. Oktober starteten die Erstsemester der Hochschule Mittweida in ihre erste Vorlesungswoche. Für etwa einhundert von ihnen begann das Lernen im Hörsaal aber schon früher: Sie nahmen vom 21. September bis 9. Oktober am dreiwöchigen Vorbereitungslehrgang Mathematik teil. Auch für Physik, Chemie und Englisch hat die Hochschule im selben Zeitraum Kurse angeboten, die den Einstieg ins Studium erleichtern.

Der Vorbereitungskurs Mathematik war in diesem Jahr zum ersten Mal ein sog. Blended-Learning-Kurs (Gemischtes Lernen) und somit auch eine Einführung in das kombinierte Lernen in Präsenz und Online – ein Szenarium, das typisch für das hybride Wintersemester in Corona-Zeiten ist.

Mathematik-Module gibt es in fast allen Studiengängen der Hochschule: bei den Ingenieuren, Natur- und Wirtschaftswissenschaftlern sowie den Informatikern. Entsprechend gemischt waren die Teilnehmenden des Kurses, der an 15 Tagen wichtige Themen der Elementarmathematik behandelt, also z.B. das Rechnen mit reellen Zahlen, Potenzen, Wurzeln, Logarithmen, Differential- und Integralrechnung. 10 Online-Meetings à 90 Minuten begleiteten die 5 Präsenztage an der Hochschule.

Der Kurs behandelt wichtige Themen der Elementarmathematik.Das Präsenz-Seminar bleibt ein wichtiger Teil des Kurses.

Die Stufen zum Erfolg

Vorgelagert ist ein dynamischer Online-Test über die Lernplattform „OPAL“, der sog. „Studieneinstiegstest“, der Auskunft über die eigenen Kenntnisse gibt, aber auch schon von zuhause aus die wesentlichen Themen üben lässt. Bei jedem Testaufruf erhält man neue Aufgabenvarianten und hinterher eine individuelle Auswertung mit Empfehlungen und Hinweisen auf Literatur und Lernmaterial wie Videos und Faktenseiten, die ebenfalls online bereitgestellt werden. So wird aus dem Einstiegstest ein Begleitkurs.

Der Test generiert automatisch neue Varianten zu jeden Aufgabentyp.Senta Kühnhardt studiert BWL und ist eine der Tutorinnen.

Im eigentlichen dreiwöchigen Blended-Learning-Vorbereitungskurs ist die individuelle Betreuung dann noch einmal intensiver. Senta Kühnhardt, eine der fünf studentischen Tutorinnen erklärt: „Mit nur 20 Studierenden in der Gruppe kann man sowohl in Präsenz als auch online gut arbeiten. Im Hörsaal schreibe ich an die Tafel und online auf ein Tablet, nehme die Vorschläge der Teilnehmenden für die Lösungswege auf und korrigiere, wenn es in die falsche Richtung läuft. So lernt an jeder Aufgabe jeder, auch aus den eigenen Fehlern und denen der anderen. Für jedes Thema kristallisieren sich noch einmal Schwerpunkte heraus, auf die ich besonders eingehe.“

Am Ende des Kurses stand eine Klausur, die noch am selben Tag ausgewertet und besprochen wurde. Premiere gelungen! Mathematik-Professorin Regina Fischer hat den ersten Vorkurs im Blended-Format organsiert und begleitet.

Tenor nach drei Wochen bei den Teilnehmenden: Der Kurs hat viel gebracht und es war eine überraschende Erfahrung, dass es gar nicht so schlimm ist, ohne Taschenrechner zu arbeiten. Johanna, Erstsemester im Studiengang Biotechnologie, bestätigt: „Der Kurs war für mich sehr lehrreich – und Spaß gemacht hat es auch!“

Blended-Format mit Mehrfach-Nutzen

„Wir hatten schon länger die Durchführung des Vorbereitungskurses im Blended-Learning-Format angestrebt, Corona gab den letzten Impuls, das auch umzusetzen“, sagt Mathematik-Professorin Regina Fischer. Sie konnte mit ihrem Team aus 5 Tutorinnen und Tutoren auf Werkzeuge zurückgreifen, die an der Hochschule im Rahmen des Projekts „Open Engineering“ entwickelt wurden, das den Hochschulzugang und die akademische Weiterbildung für Menschen mit ganz unterschiedlichen schulischen und beruflichen Voraussetzungen erleichtern soll. Das trifft auch das Grundanliegen der Vorbereitungskurse an der HSMW für Erstsemester: Defizite aus der Schule aufholen und Vergessenes auffrischen, um besser ins Studium zu starten. „Ich wünsche allen Teilnehmenden, dass uns das gelungen ist“, sagt die Professorin, die neben den (wieder) erworbenen Mathe-Fertigkeiten einen weiteren Benefit im Kurs sieht: „Die Teilnahme förderte auch die Kompetenz fürs Online-Lernen der Studierenden. Sie haben jetzt schon geübt, sich auch aktiv über dieses Format einzubringen.“