Unsere Muttersprache haben wir ganz nebenbei gelernt, manche Kinder wachsen zweisprachig auf. Dieselbe Sprache zu sprechen, heißt noch lange nicht, sich auch richtig zu verstehen. Manchmal helfen Hände und Füße, wenn die eigentlichen Sprechorgane nicht reichen. Dem Phänomen Sprache ging die Kinderuni der Hochschule Mittweida am 5. Dezember auf den Grund. Gar nicht überraschend war, dass die beiden Dozentinnen das hauptsächlich – aber nicht nur – mit Sprache machten. Marika Claus und Nadine Weigand vom Sprachenzentrum der Hochschule erklärten, wie man als Kind verschieden Aspekte von Sprache und Sprechen lernt – zum Beispiel Aussprache, Satzstellung, Wortschatz – und was dabei im Körper alles passiert. Die beiden sind Expertinnen für Sprache, denn sie bringen den großen Studierenden an der Hochschule Englisch und Französisch bei.
Nadine Weigand startete mit einem Sprachenquiz. Unter anderem erfuhren die Kinder dabei, dass die Sprache „Taushiro“ in Peru nur noch von einem Menschen gesprochen wird. Weiter ging’s mit einer „Reise“ durch die Sprachen der Welt: Welche gibt es? Und wie lernen wir eigentlich unsere Muttersprache?
Weiter ging es mit der Frage „Was brauchen wir eigentlich zum Sprechen?“. Marika Claus erklärte anhand verschiedener „Fühlübungen“, welche Körperteile aktiv sind, wenn wir sprechen. Ein spannendes Video zeigte schließlich, was dabei in unserem Mund passiert – und wie riesengroß der Teil der Zunge ist, den man nicht rausstrecken kann.
Wie die Großen: Vorlesung online
Robin Dörrenbächer organisiert die Kinderuni an der Hochschule Mittweida und war diesmal ganz allein im großen Hörsaal, denn wegen Corona fand auch die zweite Vorlesung dieses Jahres als Video-Konferenz statt. An ihr nahmen über 200 Kinder teil. Weil es eine Konferenz und nicht einfach nur ein Stream zum Zuschauen war, konnten die Kinderuni-Studierenden ganz einfach mitmachen. Den Chat nutzen sie akribisch und stellten viele Fragen.
„Die vielen Kinder bei der ersten digitalen Kinderuni im September hatten uns angespornt, eine weitere zu organisieren. Und ich bin rundum zufrieden“, freut sich Robin Dörrenbächer. „Können die Kinder nicht in die Hochschule kommen, kommen wir zu ihnen ins Wohnzimmer, ins Kinderzimmer oder in die Küche! Es waren auch wieder viele Eltern, große Geschwister und Großeltern dabei. Auch geografisch haben wir mit dem digitalen Format eine größere Reichweite: Am Samstag waren sogar Kinder aus Bayern zugeschaltet.“
2021 geht es weiter – digital oder hybrid
Die Kinderuni ist ideal für alle neugierigen Kinder zwischen 8 und 12 Jahren.
Das Kinderuni-Team der Hochschule Mittweida plant, wenigstens die Vorlesungen der zweiten Jahreshälfte wieder im Hörsaal zu veranstalten, dann aber „hybrid“ mit der Möglichkeit, online dabei zu sein. Die ersten Kinderuni-Termine für 2021 stehen auch bereits fest. Los geht es am 13. März 2021 mit dem Thema „Wie arbeitet ein Chirurg im Krankenhaus“.
Alle Informationen zu den weiteren Themen und Terminen finden sich aktuell immer auf den Seiten der Mittweidaer Kinderuni.