MINT und mehr. Kinderuni-Programm 2022
MINT und mehr. Kinderuni-Programm 2022
Vier Vorlesungen für 8- bis 12-Jährige an der Hochschule Mittweida mit den Themen der Kinder. Start im März.
Noch ist Geduld gefragt, aber man darf sich ja auch schon ein bisschen vorfreuen: Das Jahresprogramm der Kinderuni der Hochschule Mittweida steht, und daran haben die Kinder selbst kräftig mitgewirkt: Über „Deine Ideen“ auf der Kinderuni-Seite konnten die Kinder Themenvorschläge einbringen. Ein Thema stand ganz oben auf der Wunschliste: Kommunikation. Das überrascht nicht, denn man kann ja bekanntlich gar nicht nicht kommunizieren. Ging es bei der letzten Vorlesung im Dezember 2021 noch um Körpersprache als unfreiwillig oder gezielt eingesetztes Kommunikationsmittel, für das man nichts außer eben den Körper braucht, geht es beim Auftakt 2022 um technisch vermittelte Kommunikation: „Vom Rauchzeichen zum Telefon“ heißt es am 26. März. Technische und naturwissenschaftliche Themen mit gesellschaftspolitischen Dimensionen sind in diesem Jahr der Schwerpunkt in der Mittweidaer Kinderuni.
Kinderuni-Organisator Robin Biebl hat sich über die vielen Vorschläge gefreut. „Sie zeigen das große und breitgefächerte Interesse der Kinder. Das macht es gar nicht leicht, die vier Themen eines Jahres auszusuchen. Sie sind meistens ganz nah dran an der Lebenswirklichkeit der Kinder. Es geht um Sachen und Phänomene, mit denen sie täglich zu tun haben. Da sind die ‚Aha, so geht das‘-Momente am eindrücklichsten." Das gilt besonders, wenn man sich aus verschiedenen Perspektiven einer Sache nähert. So hat im Dezember die Psychologin Babett Nimschowski die Vorlesung zum Thema Kommunikation über Körpersprache gehalten und unter anderem gezeigt, wie unser Körper oft – und ohne, dass wir das wollen – unsere „wirklichen“ Gefühle und Vorhaben verrät. In der ersten Vorlesung im Jahr 2022 gibt Jörg Weidehaas vom Amateurfunkverein DARC e.V. Einblicke in die Geschichte der technisch vermittelten Kommunikation.
Naturwissenschaft, Technik und Verantwortung
MINT-Themen sind auch der Schwerpunkt der Kinderinteressen. „Aber", so Robin Biebl, „wir sehen an den Themenvorschlägen und den Fragen der Kinder, dass die gesellschaftspolitische und ökologische Dimension oft mitschwingt, also nicht nur die Antwort auf die Frage: Wie funktioniert das? Sondern: Ist das gesund?I Ist das gerecht? Ist das gut fürs Klima? Das gehört auch zur Lebenswirklichkeit der Kinder. Sie genauer zu beobachten und daran aktiv mitzuwirken, wollen wir den Kindern auf spannende und altersgerechte Weise näherbringen.“
So verspricht auch jedes der drei weiteren Kinderuni-Themen in diesem Jahr spannende Einblicke und Anregungen zum Weiterdenken. Im Mai geht es unter der Überschrift „Sind Gebäude gut oder schlecht für unsere Umwelt?“ um alternative Baustoffe und Bauweisen. „So werden wir krank und wieder gesund“ heißt es im September und es wird um Viren und Bakterien gehen. „Elektrische Rennautos - Von der Werkstatt auf die Rennstrecke“ stehen im Mittelpunkt der Kinderuni im November.
Kein Zufall ist, dass alle Themen auch nah dran sind, an dem, womit sich die Lehrenden, Forschenden und die großen Studierenden der Hochschule Mittweida beschäftigen. Das verspricht tiefe Einblicke und viel praktisches Experimentierpotenzial.
Ausblick: zurück in den Hörsaal
Auf der Wunschliste für das Kinderuni-Jahr an der Hochschule Mittweida steht auch, endlich wieder gemeinsam mit vielen Kindern im echten großen Hörsaal zu sein. Bis zu einhundert Kinder kamen vor Corona regelmäßig. Für die „mitgebrachten“ Eltern und Großeltern wurde die Vorlesung in den Nachbarhörsaal übertragen, so dass die Kinder unter sich waren. Robin Biebl: „Nach dem Aus für Präsenzveranstaltungen dieser Art im Jahr 2020 haben wir die Kinderuni schnell in ein rein digitales Format umgewandelt – dies aber nicht als Videostream, den man nur passiv verfolgen kann, sondern als Videokonferenz mit unmittelbarer visueller und akustischer Mitwirkungsmöglichkeit. Neben vielen Experimenten, die man zu Hause nachempfinden kann, kann jederzeit nachgefragt und weitergedacht werden. So konnten wir weiter an der gewohnten Interaktion und der persönlichen Nähe zwischen den Dozenten und Kindern festhalten. Davon lebt die Kinderuni.“
Mit dem digitalen Format konnte die Hochschule zwar die Reichweite der Mittweidaer Kinderuni überregional ausbauen, aber das gemeinsame Hörsaal-Erlebnis und das unmittelbare Mitwirken bei den Experimenten werden vermisst.
„Wir setzen alles daran, das wieder möglich zu machen. Die März-Veranstaltung gehen wir mit diesem Ziel an“, sagt Robin Biebl. Zusätzlich sollen sie aber weiter parallel als Videokonferenz angeboten werden, damit möglichst jedes Kind die Chance hat, teilzunehmen und sich einzubringen. Aktuelle Informationen finden sich immer auf der Seite der Kinderuni der Hochschule Mittweida und in Kinderuni-Newsletter.
Themen und Feedback – die Kinder sind gefragt
Die Möglichkeit, neue Themenvorschläge einzureichen, wird es wieder am Ende des Jahres geben.
Dafür kann man jetzt noch sein Feedback zu den Veranstaltungen des vergangenen Jahres abgeben.
Also, wer erinnert sich außer an die Körpersprache auch noch an Sascha mit dem gebrochenen Bein und seinen Weg durchs Mittweidaer Krankenhaus, an die Gartenhausvorlesung mit dem Laserschwert und an die Wippe mit dem Kuscheltier?!