Auf der Spur der Tat: Mittweidaer Forensik-Team 3D-Force gewinnt den „Schicke Ideen“-Wettbewerb von SAXEED 2021/22
Auf der Spur der Tat: Mittweidaer Forensik-Team 3D-Force gewinnt den „Schicke Ideen“-Wettbewerb von SAXEED 2021/22
1. Platz unter fünf Finalisten für neues Verfahren zur forensischen Blutmuster-Analyse. Auch ein studentisches Team der Hochschule Mittweida war unter den Besten.
Nichts anderes als die forensische Blutmusteranalyse zu revolutionieren, haben sich die vier Gründungsmitglieder von 3D-Force vorgenommen. Blutspritzer liefern wichtige Hinweise für die Aufklärung eines Verbrechens. Dabei geben nicht nur die biochemische und genetische Analyse von Blutspuren Aufschluss über den Hergang der Tat, sondern vielmehr auch die Verteilung, Form und Ausrichtung der einzelnen Blutspuren am Tatort. 3D-Force aus Mittweida ist Startup in der Vorgründungsphase und will mithilfe künstlicher Intelligenz die Klassifizierung der Bluttropfen und die Ermittlung des Spurenentstehungsortes automatisieren. Die Chancen stehen gut, denn Tommy Bergmann, Saskia Jeraufke, Martin Klöden und Maria Rein sind ein interdisziplinäres Team, kommen aus der Molekularbiologie, Bioinformatik, Informatik und Betriebswirtschaft. Sie haben sich zum Teil schon im Studium an der Hochschule Mittweida kennengelernt und arbeiten dort im Bereich Forensik zusammen, wo auch der Kontakt zu ihrem wissenschaftlichen Mentor Professor Dirk Labudde entstanden ist.
Die Idee von 3D-Force war der Jury aus Fachleuten und Publikum am 10. Februar beim Finale des SAXEED-Ideenwettbewerbs „Schicke Ideen“ den 1. Preis in der Kategorie „WissenschaftlerIn“ wert. Zuvor hatte eine Fachjury aus 28 Einreichungen die zehn besten Ideen ausgewählt und zum Pitch eingeladen. Dort stellten die Finalist:innen zunächst über Videos sich und ihre Projekte vor, danach standen sie den Fragen des Publikums Rede und Antwort.
3D-Force Teamleiter Tommy Bergmann war von der Jury-Entscheidung sichtlich überrascht, aber die Überraschung wich dann schnell der Freude beim gesamten Team. Zusätzlich zu dem vom Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) gestifteten Preisgeld von 1.000 Euro „erhoffen wir uns über diese Auszeichnung viel Aufmerksamkeit, viele Kontakte und Unterstützung für unsere Unternehmensgründung“, so Bergmann.
Professor Frank Schumann, SAXEED-Projektleiter an der Hochschule Mittweida ist stolz auf den Erfolg des Teams aus Mittweida und bestätigt: „Der Campus in Mittweida ist ein Ort für ausgezeichnete Ideen. Und der Schicke-Ideen-Wettbewerb ist eine ausgezeichnete Chance für alle Teams unseres SAXEED-Hochschulnetzwerks in Mittweida, Freiberg, Chemnitz und Zwickau, vielversprechende Geschäftsideen einem größeren und auch kritischen Kreis vorzustellen. Von den Rückmeldungen und vom Netzwerken profitieren alle Teams, nicht nur die Gewinner.“
Studentische Idee aus Mittweida: Medikation sicherer machen.
Das gilt auch für das studentische Team aus Mittweida unter den fünf Finalisten der Kategorie „Studierende“ beim Wettbewerb: „K+B Technik“ steht für die drei Gründer Tobias Kodytek, Christian und René Boeck.
Sie arbeiten an einer Anlage für Kliniken, Seniorenheime und andere medizinische Einrichtungen. Sie soll dort den gesamten Medikationsprozess von der Bestellung, Lagerung und Entblisterung bis hin zur Sortierung der Medikamente in die Wochenboxen der Patient:innen und Bewohner:innen vollautomatisieren. Dabei steht nicht nur die Entlastung des Personals im Vordergrund, sondern auch die Vermeidung von folgenreichen Fehlmedikationen. Auch hier soll eine KI zum Einsatz kommen, die bei einer Multimedikation Wechselwirkungen prüft. „K+B Technik“ ist ein weiteres Beispiel für die Chancen einer fachübergreifenden Zusammenarbeit in einem Gründungsprojekt: Tobias Kodytek steht nach Ausbildung und Arbeit in der technischen Informatik derzeit kurz vor dem Bachelorabschluss im Studiengang Soziale Arbeit, sein Mitgründer Christian Boeck hat einen Mittweidaer Master im Maschinenbau. Dritter im Bund ist Christians Bruder René Boeck, ausgebildeter Metallbauer der Fachrichtung Konstruktionstechnik und der „Daniel Düsentrieb“ im Team. Für weitere wichtige Meilensteine benötigen die Drei aber noch ein:e Expert:in aus der Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing. Interessent:innen können sich gerne unter kontakt@kodytek-boeck.de melden.
Beständige Nachfrage: Schicke Ideen
Das Gründernetzwerk SAXEED der südwestsächsischen Hochschulen will mit dem Wettbewerb „Schicke Ideen“ innovative Geschäftsideen finden, vorstellen und ihnen zum Erfolg verhelfen – in diesem Jahr bereits zum 17. Mal. Studierende, Alumni, Mitarbeitende und Lehrende der vier SAXEED-Hochschulstandorte sind zur Teilnahme aufgerufen. Der Wettbewerb ist ein Format von mehreren, das der Philosophie des Gründernetzwerks SAXEED folgend Hochschulangehörige für eigene Geschäftsideen motivieren und sie für die Möglichkeit einer Existenzgründung sensibilisieren will.
Greifbar: Der Schicke-Ideen-Pokal
Eine preisgekrönte Idee braucht neben Geld und Aufmerksamkeit auch etwas Gegenständliches, das den Erfolg symbolisiert und auch später daran erinnert, wie alles einmal angefangen hat. Zum ersten Mal in der Geschichte des Schicke-Ideen-Wettbewerbs gab es in diesem Jahr individuelle Pokale – Hightech-gefertigt in gebündelter Kompetenz aus dem SAXEED-Gründer-Alumni-Netzwerk: In Kooperation mit den Chemnitzer Unternehmen ligenium GmbH und Novajet GmbH sowie dem SAXEED Technologie-Scout Joseph Stevens entstanden in der Rapid-Prototyping-Werkstatt der TU Chemnitz einzigartige Schmuckstücke aus Siebdruckplatten, Plexiglas und – für den 1. Preis – edlem Messing.
Weitere Informationen zum Gründernetzwerk SAXEED.