Ukraine-Hilfe: Betreuung und Spenden für Ankommende gesucht

Ukraine-Hilfe: Betreuung und Spenden für Ankommende gesucht

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Die Hochschule Mittweida unterstützt vom Krieg Betroffene. Beschäftigte und Studierende organisieren Hilfsmaßnahmen. Aufruf für Spenden und persönliche Unterstützung Geflüchteter.

Die blaue-goldene Flagge der Ukraine weht an einem Fahnenmast im Wind
Die HSMW hilft vom Krieg Betroffenen. Bildquelle: TheKit13/Pixabay

Hochschulleitung und Studierendenvertretung teilen mit allen Angehörigen der Hochschule Mittweida die Sorge um die Menschen in der Ukraine und diejenigen, die sich aus Angst um ihr Leben auf den Weg gemacht haben und ihre Heimat  verlassen. Fakultäten, zentrale Einrichtungen und Management sind seit dem Wochenende aktiv und koordinieren derzeit die weiteren Schritte.

36 ukrainische Studierende sind im Wintersemester an der Hochschule Mittweida eingeschrieben, davon sind circa 20 derzeit in Mittweida. Sie studieren in Doppelabschlussprogrammen mit den langjährigen ukrainischen Partnerhochschulen in Odessa (im Süden am Schwarzen Meer) und Dnipro (im zentralöstlichen Landesteil) oder sind in Einzelprogrammen an der HSMW eingeschrieben.

„Es sind es nicht nur die Studierenden, sondern eine Vielzahl von Alumni und wissenschaftlichen Partner:innen in der Ukraine, die unsere Solidarität brauchen“, sagt Professor Ludwig Hilmer, Rektor der Hochschule. „Diese Solidarität soll greifbar werden, genau so, wie das Leid über zahlreiche uns täglich erreichende E-Mails unserer ukrainischen Studierenden, Alumni und Freund:innen persönlich greifbar wird. Die Not trifft die in Ukraine vor den Luftangriffen in Bunkern und U-Bahn-Schächten ausharrenden Studierenden wie auch ihre Angehörigen, die Not trifft die Fliehenden, und sie trifft auch die in äußerer Sicherheit aber ohnmächtig hier in Mittweida lebenden Ukrainer:innen.“

In den vergangenen Tagen hat die HSMW deshalb erste konkrete Hilfsmaßnahmen für vom Krieg betroffene Studierende aus der Ukraine ins Leben gerufen. Im Einzelfall sind auch Studierende aus Russland und Belarus von Auswirkungen der aktuellen Situation betroffen und werden in Maßnahmen der Hochschule einbezogen.

Hilfe-Telefon

Über das Hilfe-Telefon des Stura erreichen ukrainische Studierende – auch über WhatsApp und Telegram – unter der Nummer +49 162 9 77 39 14 englischsprechende Ansprechpartner:innen.

Fortsetzung von Studium und wissenschaftlicher Arbeit in Mittweida

Die HSMW ermöglicht aus der Ukraine geflüchteten Studierenden, ihr Studium an der Hochschule Mittweida fortzusetzen. Das gilt nicht nur Studierende der HSMW-Partnerhochschulen in Dnipro und Odessa, sondern Studierende aller ukrainischen Hochschulen sowie aller Nationalitäten. Studierende aller ukrainischer Hochschulen können

Das International Office der Hochschule Mittweida begleitet und unterstützt mit dem Studierendenservice vom Krieg betroffene Studierende bei organisatorischen Fragen; auch bereits immatrikulierte Studierende bei der Ausreise aus der Ukraine, der Verlängerung des Aufenthalts in Deutschland, der Beantragung von Stipendien und anderen Unterstützungsleistungen, bei der Aussetzung von Prüfungsfristen und der Gewährung von Urlaubssemestern usw.

Studierenden, die bisher noch nicht an der HSMW eingeschrieben waren und ihr Studium in Mittweida fortsetzen wollen, vermittelt das International Office das passende Angebot. Es besteht auch die Möglichkeit sich unkompliziert als Gasthörer:in einzuschreiben, wobei Studierende ukrainisicher Hochschulen keine Gebühren entrichten müssen.

In Fakultäten und zentralen Einrichtungen sind alle Kolleginnen und Kollegen angehalten, alle Fragen des Studien-, Prüfungs- und Forschungsbetriebs der Situation angemessen im Sinne der Studierenden zu regeln. Eine proaktive Kommunikation mit den Studierenden soll in bewährter Weise erfolgen.

Zudem unterstützt die HSMW geflüchtete Wissenschaftler:innen dabei, ihre wissenschaftliche Arbeit an der Hochschule Mittweida fortzuführen. Das gilt auch für laufende Promotionsvorhaben. Mehrere Wissenschaftler:innen aus Dnipro werden in Mittweida untergebracht. Für die direkte Unterstützung von Wissenschaftler:innen steht Dr. Julia Köhler als Ansprechpartnerin bereit.

Psychosoziale Hilfe

In Deutschland lebende Ukrainer:innen oder Ukrainischstämmige sind wegen der Sorge und der Trauer um ihre Angehörigen großen psychischen Belastungen ausgesetzt. „Es ist eine schreckliche Angst, sie (die Angehörigen) zu verlieren. Tränen und Panik sind das, womit wir seit ein paar Tagen leben“, schreibt uns eine Studentin. Ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine, in der Regel Frauen und Kinder, sind traumatisiert. Für sie organisieren wir Englisch und Ukrainisch sprechende Begleitung über das Studentenwerk, die Kirchen und andere Organisationen.

Als zentrale Ansprechstelle für die psychosoziale Hilfe und Beratung fungiert die Sozialkontaktstelle der HSMW. Sie vermittelt die Betroffenen nach telefonischer oder schriftlicher Kontaktaufnahme per E-Mail an geeignete Gesprächspartner:innen, Seelsorger:innen und psychosoziale Berater:innen. Diese Hilfen stehen ausdrücklich allen vom Krieg in der Ukraine direkt und indirekt Betroffenen unabhängig von ihrer Hochschulzugehörigkeit zur Verfügung.

Finanzielle Hilfe und Unterbringung

Über das Ukraine-Spendenkonto des Stura können alle – Hochschulangehörige wie Hochschulexterne – einfach und gezielt finanzielle Hilfe leisten, die unmittelbar weitergegeben werden kann: zum einen für die bei uns lebenden ukrainischen Studierenden, die von finanzieller Unterstützung aus ihrer Heimat abgeschnitten sind, zum anderen für die Ukrainer:innen auf der Flucht, die wir hier bei uns erwarten.

Sowohl die unmittelbare Soforthilfe bei ausbleibenden Monatszahlungen aus der Heimat als auch die mittelfristig angelegte allgemeine Ukraine-Hilfe der Hochschule dienen ausschließlich humanitären Zwecken.

Kontoinhaber: Studentenschaft HS Mittweida
IBAN: DE06 8709 6124 0199 0064 10

Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe
Volksbank Mittweida eG

Neben einer Überweisung kann auch per Paypal gespendet werden. Spendenbestätigungen sind möglich. Anfragen (bitte mit Adresse) an stura@hs-mittweida.de.

Studierende und Alumni, die eine solche finanzielle Hilfe in Anspruch nehmen wollen, wenden sich direkt an den Studentenrat – per E-Mail an stura@hs-mittweida.de oder über das Hilfe-Telefon.

Diese finanzielle Hilfe über das Spendenaufkommen wird flankiert von kurzfristigen Darlehen und bei Bearf der vorübergehenden Mietfreistellung für ukrainische Studierende sowie der Bereitstellung von Zimmern in Wohnheimen für geflüchtete Studierende und Essensgutscheinen durch das Studentenwerk Freiberg. Auch ihre geflüchteten Alumni unterstützt die HSMW, indem sie für eine Unterkunft sorgt und finanziell hilft.

Diese Unterstützungsangebote können neben ukrainischen auch Studierende aus Russland und Belarus erhalten, wenn sie durch die SWIFT-Beschlüsse keine Zahlungen aus ihrer Heimat erhalten können.

Individuelle Hilfe durch Hochschulangehörige

Beschäftigte, die persönlich helfen wollen, etwa als Gesprächspartner:in, wenden sich an Dr. Julia Köhler. Unterstützungsangebote der Studierenden sammelt und koordiniert der Stura.

Da die Registrierung der wachsenden Anzahl von Geflüchteten nur sehr langsam vorangeht, verzögert sich auch der Anlauf der staatlichen Unterstützung. Das bringt auch die Helfenden an finanzielle Grenzen, die sich in Mittweida um Kriegsflüchtlinge kümmern, indem sie zum Beispiel Familien bei sich aufgenommen haben oder regelmäßig für sie sorgen. Personen, die hier als „Pat:innen“ gezielt mit Geld-, Lebensmittel- und auch Kleidungsspenden helfen möchten, wenden sich  an Dr. Julia Köhler oder registrieren ihr Hilfsangebot im gemeinsamen Informationszentrum von Hochschule und Stadt „T9“ am Fuß des Techikumplatzes.

Weiterhin werden auch Übersetzer:innen und Personen gesucht, die eine Erstbegleitung der Ankommenden als persönliche Ansprechperson übernehmen. Sie sollten bereit sein, die Geflüchteten etwa zu unterstützen, indem Sie Ihnen nach deren Ankunft bei der Eingewöhnung helfen, für Fragen bereitstehen, seelisch-moralischen Beistand leisten und Sachspenden organisieren.

Update: Studierende können für ihr Engagement für ukrainische Gelüchtete im Rahmen des "Reflektierten Ehrenamts" Credit-Points erwerben.

Sachspenden für die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine sammelt die HSMW gemeinsam mit der Stadt Mittweida über das Netzwerk Mittweida e. V. Neben (medizinischen) Gerätschaften, die nicht in jedem Haushalt vorhanden sein dürften, wie OP-Tische, Betten, Labortechnik, Notstromaggregate usw. werden vor allem Verbrauchsmaterial wie Rettungsdecken und Verbandkästen (auch abgelaufene) benötigt. Auch Dinge des täglichen hygienischen Bedarfs wie Damenbinden, Tampons, Zahnbürsten usw. helfen Menschen auf der Flucht. Kleidung wird aktuell nicht angenommen.

Weitere Informationen zur Annahme von Sachspenden finden Sie auf den Seiten des Netzwerk Mittweida e.V.