Sicherheit neu denken
Sicherheit neu denken
Professor Rony Bodach stellte die aktuell wichtigsten Risiken und neue Ansätze im Kampf gegen Cyberkriminalität vor. Forschung für sicheres Arbeiten und Ausbildung für neue Berufszweige an der Hochschule Mittweida.
Beim Dialogforum „Cybersicherheit - Perspektiven aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik am 14. November in der Mittweidaer „Werkbank32“ war der IT-Sicherheits-Experte Ronny Bodach einer der Impulsgeber. Der Professor bestätigte, dass neben Cyberkriminellen, die „Geld machen wollen“ und dafür technische Infrastruktur oder die Datensouveränität von Unternehmen und Organisationen angreifen, zunehmend auch staatliche Akteure in den Blick geraten, deren Ziel Spionage oder Cyberwar sind. Beide Akteure unterschieden sich in ihrer Intention, aber nicht in ihren Methoden, so Bodach. Als aktuelle wichtigste Risiken identifizierte er die Erhöhung der Angriffsfläche zum Beispiel durch verstärktes mobiles Arbeiten, dann indentitätsbasierte Angriffe, Supply-Chain-Attacken und schließlich cloudbasierte Attacken.
„An der Hochschule Mittweida versuchen wir, Sicherheit neu zu denken und neuen Wege für sicheres Arbeiten zu finden“, sagte Bodach. Das gelte für die anwendungsorientierte Forschung zum Beispiel beim Projekt TELEWERK, dem Reallabor für neue Arbeitsformen, in dem Cybersicherheit neben Energieeffizienz die entscheidende Rolle spielt. Das gelte ebenso für die akademische Ausbildung von IT-Sicherheits-Expert:innen an seiner Fakultät. „Wir üben bestimmte Szenarien und wir verfolgen in der Lehre schon seit geraumer Zeit einen Ansatz, Spezialist:innen auszubilden, die bei der Entwicklung einer Software nur für deren Sicherheit zuständig sind“. Inzwischen habe dieser wachsende Berufszweig auch einen Namen: DevSecOps – für Development, Security, Operations.
Die rund 40 Teilnehmenden des von der Hochschule Mittweida und der Plattform Digitale Sicherheit für den Mittelstand veranstalteten Dialogforums erhielten für den anschließenden Austausch weitere Impulse von Expert:innen mit Perspektiven aus Wirtschaft und Politik auf das Thema Digitale Sicherheit: Professor Thomas Popp Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung, Mitglied der Sächsischen Staatsregierung, Frauke Greven, Leiterin Digitalagentur Sachsen DiAS, und Philip Saladin, Deutsche Gesellschaft für Cybersicherheit. Alle stimmten unter anderem darin überein, dass die Bedrohung durch Cyber-Attacken noch zunehmen werde.