Von Polymeren und Stereotypen
Von Polymeren und Stereotypen
Rekordresonanz beim Start des Kinderuni-Jahrs 2023 an der Hochschule Mittweida. Vier Vorlesungen im großen Hörsaal und ganz neu: eine kriminalistische Sommeruni im Juni in den Schwanenteichanlagen.
Wegen des großen Andrangs um ein „akademisches Viertel“ verzögert begann am 4. März die Vorlesung von Kinderuni-Dozent Christian Greim von der Fakultät Medien. Der sah sich fast 170 Kindern im Hörsaal gegenüber, die wissen wollten, wie die Farbe aufs Papier kommt, und natürlich auch auf bunte Kartons oder bedruckte T-Shirts.
Robin Biebl, Organisator der Kinderuni an der Hochschule Mittweida: „Ich freue mich riesig, dass sich die Kinderuni immer mehr zu einem Termin für einen Familienausflug entwickelt und die (Groß-)Eltern mit dableiben, die vom Nachbarhörsaal die Vorlesung verfolgen. Die Hochschule will auch mit der Kinderuni eine Brücke zu den Bürger:innen bauen. Diesem Ziel kommen wir näher.“
Druckingenieur Christian Greim demonstrierte anschaulich die verbreitetsten Druckverfahren: vom Tiefdruck, über den Siebdruck, den Flexodruck bis zum Offsetdruck. Er erklärte auch, wie man aus dem Übereinander-Drucken der Grundfarben Himmelblau, Pink, Gelb alle Farben wiedergeben kann und warum Drucker nicht gerne weiß drucken.
Ganz ohne Fremdwörter geht es auch in der Kinderuni nicht: „Photopolymere“, deren Eigenschaften sich durch UV-Licht verändern lassen, sind jetzt jedenfalls den meisten Kindern ein Begriff, auch weil sie nicht nur in der Drucktechnik unentbehrlich sind, sondern auch für die Aushärtung neuer Zahnfüllungen im Mund.
Neu: keine Altersbeschränkung und eine Kinder-Sommeruni
Die Aufmerksamkeit der Kinder über die rund einstündige Vorlesung bestätigte die Entscheidung, für die Kinderuni erstmals keine Altersbeschränkung festzulegen. Robin Biebl sagt dazu: „Wir verzichten darauf, ein Mindest- oder Höchstalter anzugeben. Mitmachen kann jedes Kind, das neugierig auf Wissenschaft ist. In der Vergangenheit waren immer wieder auch sechsjährige Kinderuni-Studierende da, die die Vorlesung aufmerksam verfolgt haben. Zuhören und Zuschauen ist auch viel wichtiger als das Mitschreiben. Eltern kennen ihre Kinder am besten und können einschätzen, ob das jeweilige Thema geeignet für sie ist.“
Schon für die Jüngsten dürfte auch die zweite Vorlesung in diesem Jahr am 13. Mai interessant sein: Dann geht es unter der Überschrift „Mädchen mögen Pferde und Jungs spielen Fußball. Stimmt das?“ um Vorurteile und ein neues Fremdwort: „Stereotype“.
Im Sommer gibt es eine Premiere in der über zehnjährigen Kinderuni-Geschichte der Hochschule Mittweida: Die Sommeruni am 17. Juni führt die jungen Nachwuchs-Forensiker:innen auf detektivische Spurensuche nach dem verschwundenen Hirsch im Schwanenteichpark.
Im Herbst geht es am 23. September und 4. November im Hörsaal weiter: „Denken, Fühlen, Handeln: Wie wir unser Verhalten besser verstehen“ und „Virtuelle Welten“ sind dann die spannenden Themen.
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