„Zeiten wenden! Aussitzen – Analysieren – Anpacken“

„Zeiten wenden! Aussitzen – Analysieren – Anpacken“

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Auftakt zur Öffentlichen Ringvorlesung an der Hochschule Mittweida. Zweite Vorlesung am Dienstag, 4. April, zum Thema: One Health – Zeitenwende, wie wir Gesundheit verstehen?

Seitlicher Blick von hinten in die ersten Reihen und auf Pult, Tafel und Beamerprojektion im Hörsaal. Projiziert ist die Begrüßungsfolie der Veranstaltung mit dem Text „Zeiten wenden! Aussitzen – Analysieren – Anpacken, daneben das Foto einer jungen Frau, die einen Rückwärtssalto vor einer grauen Betonwand macht.
Moderator PD Dr. Gunter Süß, Studiendirektor des Instituts für Kompetenz, Kommunikation & Sprachen (IKKS) der Hochschule Mittweida, sieht sich zum Auftakt der Ringvorlesung im Sommersemester 2022 vor einem voll besetzen Hörsaal. Das IKKS organisiert das öffentliche Format alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Dialog Kontrovers.

Eine „Zeitenwende“ hatte Bundeskanzler Scholz unmittelbar nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 ausgerufen. Das hat sich zunächst auf die Außen- und Sicherheitspolitik bezogen. Aber mit dem Begriff verbinden viele mehr, denn tatsächlich: Viele Gewissheiten gelten nicht mehr, vieles ist aus den Fugen geraten.

Die Hochschule Mittweida hat ihre diesjährige öffentliche Ringvorlesung unter die Überschrift „Zeiten wenden! Aussitzen – Analysieren – Anpacken“ gestellt. An sieben Dienstagen im Sommersemester befassen sich Expert:innen verschiedener Disziplinen mit den Herausforderungen der als Umbruch erlebten Entwicklungen in Politik, Gesellschaft und Wissenschaft.

Zum Auftakt und als Einführung in die Vorlesungsreihe fragte Professor Christoph Meyer am 21. März deshalb auch erst einmal: „Zeitenwende - Ist das ernst gemeint?“ und „Worum geht es dabei überhaupt?“. Kann man Zeiten einfach so wenden und muss sie deshalb gestalten, oder wenden sich die Zeiten, und wir sind nur die ohnmächtig betroffenen Zuschauer:innen. Schon sprachlich ein Phänomen, für das es keine adäquate englische Übersetzung gibt.

Zu Wort kam auch Olaf Scholz, dessen Diagnose einer anderen Welt „davor“ und „danach“ zunächst noch kein politisches Gesamtkonzept enthielt. Ein Jahr nach dem russischen Überfall auf die Ukraine sei die Politik, so Meyer, schon wesentlich weiter, es komme jetzt aber darauf an, auf allen Feldern beherzt zuzupacken. Die Zuhörenden der Vorlesung kamen zu Wort mit ihren Einfällen zu Zeitenwenden und Umbrüchen in der Geschichte: Aufklärung, Reformation, Frauenwahlrecht, 9/11…

Zeiten zu wenden, sie zu gestalten, war dann auch Meyers Plädoyer an Politik, Wissenschaft, Gesellschaft, um den großen Themen Krieg und Vertreibung, Klimakrise und Kapitalismus, Demokratiefeindlichkeit, Populismus, Pandemien und Künstliche Intelligenz angemessen zu begegnen. Er lieferte damit die Stichwörter für die Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen, die die kommenden sechs Vorlesungen bestreiten.

Nächste Vorlesung: „One Health – Zeitenwende, wie wir Gesundheit verstehen?

Referent der zweiten Vorlesung am Dienstag, dem 4. April, ist Dr. Klaas Dietze, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit in Greifswald. Er blickt – nicht nur aus aktuellem Anlass der Coronapandemie – auf Krankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden, und beschreibt den „One-Health“ Gedanken als zeitenwendenden Ansatz: die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt im globalen Zusammenspiel zu verstehen.

Die Vorlesung findet am Dienstag, dem 4. April 2023, von 17:30 Uhr bis 19:00 Uhr im Zentrum für Medien und Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida, Bahnhofstraße 15 statt. Auch Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, dabei zu sein und sich anregen zu lassen.

Alle Informationen zur zu den Vorträgen und Vortragenden der Öffentlichen Ringvorlesung: www.hs-mittweida.de/ringvorlesung