Mädchen und Jungs gegen Vorurteile
Mädchen und Jungs gegen Vorurteile
Kinderuni: Warum Stereotype nützlich sind, sie aber auch manchmal nicht stimmen. Themenvorschläge für das nächste Jahr auch von Mittweidaer Wissenschaftler:innen gefragt.
Wir alle leben mit ihnen, auch schon als Kinder, auch wenn wir uns ihrer gar nicht immer bewusst sind. Aber sie helfen uns dabei, uns im Alltag besser zurechtzufinden: Stereotype.
Die beiden Dozentinnen Professorin Ramona Kusche und ihre ehemalige Studentin Jule Hackendahl haben am 13. Mai in der Kinderuni-Vorlesung an der Hochschule Mittweida das auf den ersten Blick abstrakte Thema anschaulich und mit vielen Bespielen aus dem Alltag der Kinder vermittelt.
Stereotype sind wie Schubladen in unserm Gehirn. Wenn wir einen neuen Menschen kennen lernen, dann verlassen wir uns auf unseren ersten Eindruck und sortieren den Menschen in eine der Schubladen ein: zum Beispiel „Mädchen“, „Junge“. An den Schubladen kleben noch Etiketten, bei Jungs zum Beispiel „sind frech“, „sind sportlich“, „tun cool“ (alle Originalbeiträge der Kinder). Mädchen dagegen tragen die Etiketten „sind zickig“, „haben schöne Haare“, …
Aber schon bei diesen Beispielen ahnt man, dass die Stereotype und Etiketten nicht immer stimmen müssen. Besonders wenn sie verletzend sind und andere ausschließen, und wir über Menschen im Voraus urteilen, die wir noch gar nicht kennen, sprechen wir von Vorurteilen. Das Gute: Unser Gehirn kann dazulernen und neue Schubladen und Etiketten finden, die besser zu den Menschen passen.
Premiere für neues Format im Sommer – leider schon ausgebucht
Bereits im Juni geht es weiter mit der Sommeruni - einer Kinderuni im Mittweidaer Schwanenteich-Park, bei der sich die Kinder mit Professor Dirk Labudde auf die detektivische Suche nach dem verschwundenen Hirsch machen. Robin Biebl, Organisator der Kinderuni: „Wir haben leider nur 25 Plätze und die waren 2 Minuten nach Ende der letzten Kinderuni ausgebucht. Es gibt aber eine Warteliste. Und das neue Format mit der Location außerhalb des Hörsaals und noch mehr und direkterer Interaktion soll keine einmalige Sache bleiben.“
Wie es weiter geht
Im Hörsaal gibt es dann am 23. September die nächste Vorlesung: Unter der Überschrift „Denken, Fühlen, Handeln: Wie wir unser Verhalten besser verstehen“ wird Professor Alexander Zill von der Fakultät Soziale Arbeit mit den Kindern überlegen, warum wir in bestimmten Situationen auf bestimmte Weise denken, fühlen und handeln.
Das Fachgebiet von Professor Zill ist die Psychologie, eines von vielen, in denen an der Hochschule Mittweida geforscht und gelehrt wird. Genauso, wie die Kinderuni regelmäßig die Kinder befragt, welche Themen sie sich wünschen, haben auch die Wissenschaftler:innen die Möglichkeit, ihre Themen für eine Kinderuni-Vorlesung vorzuschlagen. Robin Biebl dazu: „Die Kinderuni ist ein tolles Format, um die eigene Forschung oder das eigene Lehrgebiet der Öffentlichkeit zu präsentieren. Kinder früh für Naturwissenschaften, Technik und Informatik zu begeistern, ist dabei ein Ziel. Aber auch die Eltern bekommen einen Einblick in Forschung und Wissenschaft an der Hochschule. Ich wünsche mir, dass viele unserer Wissenschaftler:innen diese Brücke zu den Bürger:innen nutzen, und freue mich auf Themenvorschläge für das Kinderuni-Jahr 2024.“
Weitere und immer aktuelle Informationen gibt es auf der Kinderuni-Seite.
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