Krimi-Premiere im Park

Krimi-Premiere im Park

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Kinder auf Spurensuche nach dem verschwundenen Hirsch. Erste Kinderuni-Extra am Tatort Schwanenteich.

Jedes Verbrechen hinterlässt Spuren. Oft sind es Fingerabdrücke, die am Tatort gefunden werden und eindeutig einem Menschen zugeordnet werden können.

Den typischen Hochschulalltag zu verlassen und Wissen verständlich weiterzugeben, auf diese Weise eine Brücke zu den Bürger:innen der Region bauen – das ist eine der Aufgaben von Wissenschaftskommunikation. Die Kinderuni der Hochschule Mittweida ist eine solche Brücke zu den Jüngsten. Nun hat sie ein sommerliches Upgrade bekommen mit noch mehr Interaktion und Individualität. Warum im Sommer im Hörsaal sitzen, wenn der nahe gelegene Schwanenteich-Park doch so viele neue Möglichkeiten bietet?

In den Morgenstunden des 17. Juni 2023 machte sich ein ganz besonderes Team an der Arbeit: 25 Kinderuni-Studierende und deren Eltern begaben sich mit der Fachgruppe Forensik der Hochschule Mittweida auf gemeinsame Spurensuche. Es galt, einen kniffligen Fall zu lösen: Der Hirsch aus dem Gehege des Schwanenteich-Parks ist verschwunden. Der Tatort ist mit vielen verräterischen Spuren übersät.

Auf dem Open-air-Vorlesungsplan stand zunächst ein Crashkurs zur gründlichen Tatortermittlung. Was ist denn gleich Trassologie, oder wie mache ich Fingerabdrücke sichtbar? Professor Dirk Labudde und Michele-Nadine Wagner erklärten alles ganz genau und schauten anschließend den Nachwuchsforensiker:innen bei ihrer Ermittlungsarbeit über die Schultern.

Während die Kinder Forensik hautnah erlebten, ging es bei den (Groß-)Eltern auf der Wiese nebenan nicht weniger informativ zu. Mit einem Kaffee in der Hand kamen sie mit den Wissenschaftler:innen ins Gespräch darüber, was (digitale) Forensik leistet und woran an der Hochschule Mittweida dazu aktuell geforscht wird.

Nachdem im „Naturbüro“ alle gesicherten Spuren gründlich ausgewertet worden waren, konnte die Täterin nach zwei Stunden ermittelt und dingfest gemacht werden. Sie war sofort geständig. Das Motiv für die Tat: Sie wollte den Hirsch nur aus dem Gehege befreien.

„Unsere Kinderuni-Premiere im Freien an einem Ort, der den Menschen in Mittweida vertraut ist, wurde sehr gut angenommen. Die 25 Plätze waren schnell ausgebucht. Wir konnten Wissenschaft sogar für zwei Zielgruppen gleichzeitig kommunizieren“, sagt Robin Biebl, Organisator der Kinderuni an der Hochschule Mittweida. Eine solche „KinderuniExtra“ soll es zukünftig neben den regulären Veranstaltungen im Hörsaal regelmäßig geben.

Im September geht es weiter mit der Kinderuni. Alle Infos und weiteren Termine finden sich auf der Kinderuni-Seite der Hochschule Mittweida.

Nachhaltig festgehalten: Derzeit wird an der Erstellung einer digitalen Fall-Akte gearbeitet, die die Kinder im Nachgang zugeschickt bekommen.

Die Kinderuni im Park ist im Rahmen der europäischen Hochschulallianz EURECA-PRO, im Teilprojekt RE-EURECA-PRO, entwickelt und durchgeführt worden.

Das Konzept soll in einem weiteren Schritt für alle Partnerhochschulen in den anderen Ländern anwendbar gemacht werden.

 

Text: Robin Biebl/Helmut Hammer
Fotos: Robin Biebl (1-8), Samuel Frenzel (9)