Feierliche Exmatrikulation
Feierliche Exmatrikulation
Die Hochschule Mittweida entlässt ihre Absolvent:innen des Sommersemesters
Es war sozusagen das erste Alumni-Treffen der Absolvent:innen des Sommersemesters 2023 der Hochschule Mittweida. Die feierliche Exmatrikulation in der Evangelischen Stadtkirche mit dem akademischen Rausschmiss durch Rektor Volker Tolkmitt und der „Behütung“ durch die Professor:innen markiert symbolisch den Übergang zum neuen Status und Lebensabschnitt: vom erfolgreichen Studium mit Bachelor-, Diplom- oder Masterabschluss entlassen in die berufliche oder eine weitere akademische Zukunft.
Die Hochschulgemeinschaft feiert ihre 782 Absolvent:innen, die zwischen April und September ihr Studium abgeschlossen haben: 227 von ihnen kamen heute in die Hochschulstadt zurück, brachten über 600 Verwandte und Freund:innen mit, die durchs Studium begleitet hatten und sich mitfreuen.
Über das volle Gotteshaus freute sich die evangelische Studierendenpfarrerin Nina-Maria Mixtacki, die die Festgemeinde in ihrer Kirche begrüßte und den Absolvent:innen schon zu Beginn einen alten Segensspruch mit auf den Weg gab, den sogenannten aaronitischen Segen, der bis heute am Ende vieler Gottesdiente steht: „‚Gott segne dich und behüte dich; Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; Gott hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.‘ Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie behütet und beschützt auf Ihrem Lebensweg gehen können. Dass Gott Sie freundlich anschaut, sich Ihnen zuwendet und am wichtigsten: Ihnen Frieden schenken möge.“
Wir sind Pioniere
Rektor Volker Tolkmitt erinnerte an die Herausforderungen für das Studieren, die die Coronapandemie mit sich brachte. „Sie können mit Stolz sagen: Wir sind Pioniere, wir haben als erste neue Wege des Studierens ausprobiert und erfolgreich gemeistert." Im Blick auf den Überfall Russlands auf die Ukraine und den Terror der Hamas in Israel betonte Tolkmitt: „Leider kamen in Ihrem Studium dazu noch weitere Herausforderungen, die für uns bis vor kurzem nicht vorstellbar waren. Sie sind eine Generation, die glücklicherweise groß geworden mit der Selbstverständlichkeit, dass Krieg und Terror kein Instrument mehr sind, um anderen die eigenen Interessen aufzuzwingen... Sie müssen nun auch lernen, um Freiheit, die Demokratie und humanistische Werte zu kämpfen und sie nicht als selbstverständlich hinzunehmen. Ich habe vollstes Vertrauen in Sie.“
Liebt, was Ihr tut!
Für die Festrede konnte die Hochschule die erfolgreiche Unternehmerin Viola Klein aus Dresden gewinnen. Klein hat nach der Wende ihr erstes Unternehmen gegründet, heute ist sie Geschäftsführerin der Saxonia Systems Holding. Darüber hinaus engagiert sie sich unter anderem als Kuratoriumsmitglied der Deutschen AIDS-Stiftung und in der HOPE-Kapstadt-Stiftung.
Über ihren ungewöhnlichen Weg als studierte Erzieherin in der früheren DDR, die Arbeitslosigkeit nach der Wende und den steinigen unternehmerischen Weg sprach Klein sehr persönlich. „Jetzt am Anfang Eures Berufslebens fragt Ihr Euch: Was ist das Wichtigste für mich?“ Viola Klein riet mit Steve Jobs: „Ich liebte, was ich tat... Ihr müsst die eine Sache finden, die Ihr liebt – sowohl im Job als auch im Privatleben.“ Das sei die wichtigste Entscheidung. „Also schaut, dass Ihr ein Unternehmen findet, das zu Euch passt, mit Menschen, die ähnliche Werte haben wie Ihr.“
Emotionaler Höhepunkt nach dem akademischen Rausschmiss durch Rektor Volker Tolkmitt war für die Absolvent:innen die nun auch äußerliche sichtbare Kennzeichnung des neuen akademischen Status. Alle 227 wurden namentlich aufgerufen. Professor:innen der fünf Fakultäten übergaben Glückwünsche und Urkunden – und setzten schließlich ihren ehemaligen Studierenden den Bachelorhut auf.
Zahlen und Fakten
Unter den 782 Absolvent:innen im Alter zwischen 20 und 59 Jahren sind 39 Prozent Frauen. 28 Prozent sind internationale Studierende aus 24 Ländern. Mit 254 Absolvent:innen hat die Fakultät Medien den höchsten Anteil. Der meistvergebene Abschluss ist der Bachelor (441). Die Abschlussnote 1,0 wurde viermal erreicht. Der Gesamtdurchschnitt liegt bei 1,9.
Mit Stand 16.10.2023 sind genau 5.974 Studierende an der Hochschule Mittweida eingeschrieben. Unter ihnen sind die 1.400 „Erstis“ des Wintersemesters, die Ende September gestartet sind und am 4. Oktober an selber Stelle feierlich in die Hochschulgemeinschaft aufgenommen worden sind. Die Hochschule Mittweida konnte mit ihnen die Neueinschreibungen gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent steigern.