HSMW ist Sachsens innovativste Games-Schmiede

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Acht Studierende der Hochschule Mittweida starten mit dem InnoStartBonus von futureSAX durch. SAXEED Mittweida hat entscheidend dazu beigetragen und begleitet die StartUps weiter.

Vier junge Menschen sitzen fröhlich gestikulierend vor eine Messewand mit dem Schriftzug „German DevDays. INDIE AWARD“.
Das Team von Traveller's Box hat sich bereits auf Branchen-Events wie den German Dev Days und der Gamescom einen Namen gemacht: Laurenz Bischoff, Robin Schöppach, Raphael Müller) und Johannes Bätz (v.l.).

Wer bei innovativen Computerspielen ausschließlich an Japan und die USA denkt, sollte seine Liste um die Hochschulstadt Mittweida erweitern. Beim sogenannten „Sonderaufruf 5“ des InnoStartBonus von futureSAX, bei dem sich sachsenweit potenzielle Gründer:innen mit innovativen Geschäftsideen speziell im Bereich Gaming und Blockchain bewerben konnten, hatten im Spätsommer drei Teams der Hochschule Mittweida die Fachjury von ihrer Förderwürdigkeit überzeugt. Damit haben sich „Riding Turtles“, „Traveller’s Box“ und „Totemware Production“ 60 Prozent aller Förderungen im Wettbewerb gesichert. Seit November genießen sie ein Jahr lang eine monatliche Unterstützung vom Freistaat Sachsen in Höhe von 1050 Euro je Team.

Wir entwickeln aktuell unser erstes wirklich eigenes Videospiel: Bot/Bot (sprich: Bot Slash Bot)“, sagt Laurenz Bischoff (23) von Traveller‘s Box. „Unser Spiel hat schon Interesse geweckt. Deswegen nutzen wir die Förderung dazu, unser Studio zu gründen und weitere Tools zur Entwicklung zu ermöglichen.“ Bischoff und seine drei Partner Johannes Bätz (23), Raphael Müller (22) und Robin Schöppach (22) kommen alle aus demselben „Stall“: studieren nach dem Bachelor- nun auch im Masterstudiengang Medieninformatik und Interaktives Entertainment an der Hochschule Mittweida. Spieleentwicklung gehört hier zum Studieninhalt und wird vom einfachen Brettspiel bis zum eigenen Game auch praktisch umgesetzt.

Raphael Müller blickt auf die Anfänge zurück: „Wir haben uns an der Hochschule Mittweida kennen gelernt, sie hat uns den Platz geboten, uns zu entfalten und zusammen zu wachsen. Unser Professor und inzwischen guter Freund Alexander Marbach hat uns auf den richtigen Weg gebracht, unsere Träume einer Unternehmensgründung in die Realität umzusetzen. Zum richtigen Zeitpunkt kam dann auch das Mittweidaer Team vom Gründernetzwerk Saxeed ins Spiel. Ohne die Unterstützung und das Feedback vor allem von Dirk Liebers hätten wir das nicht so einfach bewerkstelligen können.“

Eine ganz ähnliche Geschichte erzählt Albina Hironymus (27) – zusammen mit André Spittel (30) bildet sie das Team von Riding Turtles. Beide haben ihren Bachelor in Medieninformatik und Interaktives Entertainment an der Hochschule Mittweida gemacht und arbeiteten anschließend in der Spielebranche, aber André ist zum Masterstudium zurückgekehrt. „Wir waren bei der Planung zur Selbstständigkeit sehr überfordert, aber Saxeed hat uns gute Ratschläge für den Start gegeben", sagt er. „Die Förderung macht es nun leichter, sich auf das eigene Projekt zu konzentrieren und auf eine Weiterfinanzierung durch einen Publisher oder Kickstarter hinzuarbeiten."

Mit „Gestapo Files" entwickeln Albina und André ein innovatives Detektiv-Spiel. Das Neue daran, so Albina: „Es nutzt ein Large Language Model, also etwas wie ChatGPT. Du musst deine Logik mit eigenen Worten rüberbringen und deine Argumente logisch darlegen, sonst kommst du nicht weiter! In unserem Spiel wird es also kein Raten mehr geben!"

Max Kästner (21), Gründer von Totemware Production sieht sich eher als Dienstleister für unabhängige – „Indies“ – und mittelständische Entwickler, bietet Webdesign, Webentwicklung, Trailerproduktion und 3D-Modellierung für den Games-Bereich an. Als begeisterter Videospieler hat sich Kästner schon früh auch für die Managementprozesse hinter den Spielen interessiert. Da überrascht die Studienwahl nicht: „Der Studiengang Medienmanagement an der Hochschule Mittweida hat mir das nötige Know-how vermittelt, um ein Start-Up strategisch zu planen.“ Am Gründernetzwerk SAXEED schätzt er vor allem das Netzwerk und Veranstaltungen wie „Idea & Beer. „Saxeed gab mir den nötigen Anlauf, um meine Pläne in die Tat umzusetzen. Dafür bin ich sehr dankbar!“

Die Unterstützung durch den InnoStartBonus hilft Kästner und seinem Mitgründer Elias Hörmann (21), einige Kosten zu decken bis die ersten Aufträge eingehen. Elias studiert übrigens Medieninformatik und Interaktives Entertainment an der HSMW.

Success mit SAXEED

SAXEED ist die Gründungsinitiative der vier südwestsächsischen Hochschulen in Chemnitz, Freiberg, Mittweida und Zwickau. Es motiviert und sensibilisiert Studierende, Absolvent:innen und Mitarbeitende der Hochschulen mit Vorlesungen, Workshops und Events, ihre auf dem Campus entstandenen Ideen und Technologien in die Realität umzusetzen – und begleitet sie individuell von der Ideenfindung bis zur Existenzgründung oder auf dem Weg zum eigenem Start-up. Mit dem Sommersemester 2024 ist auch SAXEED neu durchgestartet. Professor Alexander Knauer von der Fakultät Angewandte Computer- und Biowissenschaften und Professor Ulrich Buser von der Fakultät Medien sind die neuen Projektleiter. Gemeinsam mit Standortleiter Dirk Liebers bilden sie ein interdisziplinäres Gespann, das mehr erfolgreiche Gründungen an der Hochschule Mittweida ermöglichen will.

Erfolgsfaktor Interdisziplinarität

Um erfolgreich innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln, muss technisches und branchenspezifisches Fachwissen mit Entrepreneurship-Kompetenzen, dem strategischen und innovativen Denken, sowie sozialen und Führungskompetenzen gepaart werden – hinzu kommt betriebswirtschaftliches Wissen. „Es freut mich sehr, dass wir als fakultätsübergreifendes Team diese Erfolge erzielen konnten. Das zeigt nicht nur das große Potenzial der Hochschule Mittweida, sondern auch, wie viel wir durch Zusammenarbeit erreichen können", sagt Buser.

Erfolgsfaktor Intensive Unterstützung

Die drei Teams der Mittweidaer Game-Entwickler:innen sind Beispiele dafür, wie erfolgreich Anstrengungen zur Gründungsförderung sein können, wenn alle an einem Strang ziehen. Nach dem Wettbewerbsaufruf für den InnoStartBonus sprach SAXEED-Standortleiter Liebers Alexander Marbach an. Der lehrt an der Fakultät Medien der HSMW Creative Content Design und digitale Spiele – und kennt die Projekte seiner Studierenden aus dem Effeff. Marbach schlug Liebers mehrere Teams vor, die gerade an innovativen Spielideen arbeiten. Liebers bereitete sie gezielt auf den InnoStartBonus vor. Neben der Unterstützung bei der Bewerbung und beim Erarbeiten des Businessplans stand ein intensives Pitch-Training auf dem Programm, um die Jury zu überzeugen.

Nicht alle Studierenden sind BWL-Cracks. Das müssen sie auch nicht sein, denn dafür sind wir bei Saxeed da“, sagt Liebers. „Entscheidend sind die Menschen. Ideen müssen stetig weiterentwickelt werden, um erfolgreich zu sein. Wir helfen Menschen mit ihren Ideen, indem wir sie bei ihrem Gründungsprozess in allen Belangen unterstützen und sie am Ende mit den richtigen Personen zusammenbringen, die nach der Gründung das erfolgreiche Wachsen unterstützen.“

Über den InnoStartBonus

Mit dem InnoStartBonus unterstützt der Freistaat Sachsen sächsische Gründer:innen mit innovativen Geschäftsideen in der Phase vor und zu Beginn ihrer innovativen Existenzgründung. Ziel ist es, ausgewählte Innovator:innen im Rahmen eines wettbewerblichen Verfahrens mit einem Gründungsbonus von monatlich 1.050 Euro für zwölf Monate zu fördern, diese individuell zu betreuen und zu vernetzen.

Die nächsten Veranstaltungen in Mittweida: die Business in a Box Challenge: MakerHub Werkbank32 meets SAXEED am 19. November, der Workshop Story- und Brandtelling am 22., das Social Impact Weekend in Mittweida 22. und 23. November und das Gründungsforum am 3. Dezember.