Fluch des Erfolgs, aber hart verhandelt

Fluch des Erfolgs, aber hart verhandelt

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Rektor Volker Tolkmitt und Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow unterzeichnen Zielvereinbarung für die kommenden vier Jahre.

Zwei männliche Personen mit Anzug und Krawatte sitzen an Abgeordnetenbänken eines Plenarsaals. Die linke Person trägt eine goldene Amtskette. Vor ihnen liegen aufgeschlagene Dokumente, die auf der linken Seite von einem Blumengesteck zum größten Teil verdeckt werden. Am rechten Bildrand ist ein Tischbanner mit dem sächsischen Wappen zu sehen.
Professor Volker Tolkmitt, Rektor der Hochschule Mittweida, mit Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow nach der Unterzeichnung der Zielvereinbarungen für die Jahre 2025 bis 2028. (Foto: Ben Gierig)

Zwei Unterschriften besiegelten am 11. Dezember die Vereinbarung, die die Hochschule Mittweida und der Freistaat Sachsen für die Ziele der Hochschule bis zum Jahr 2028 festgelegt haben. Der Zeremonie im Plenarsaal des Sächsischen Landtags mit allen vierzehn staatlichen Hochschulen und den beiden medizinischen Fakultäten in Leipzig und Dresden gingen monatelange harte Verhandlungen voraus.

Im Mai dieses Jahres hatten die Zuschussvereinbarungen mit dem Freistaat den sächsischen Hochschulen für ihre Grundfinanzierung die Planungssicherheit bis zum Jahr 2032 gegeben. Angesichts der unsicheren Haushaltssituation in Freistaat und Bund bietet diese in Deutschland einmalige langfristige Zusicherung von Mitteln eine verlässliche Handlungsgrundlage.

Dagegen haben die nun unterzeichneten individuellen Zielvereinbarungen eine kürzere Laufzeit bis Ende 2028 und sehen vor, dass ein Teil der zukünftigen Haushaltsmittel an die Erfüllung der vereinbarten Ziele geknüpft ist. Es ist die inzwischen vierte solche Vereinbarung seit dem Jahr 2014. Die Hochschule Mittweida hat als einzige der sächsischen Hochschulen ihre Ziele aus den ersten beiden Vereinbarungen erreicht. Die Abrechnung der jetzt auslaufenden dritten Periode steht noch aus.

Alle Ziele in der Vergangenheit erreicht

Rektor Volker Tolkmitt ist zuversichtlich, dass die Hochschule Mittweida und ihre Mitglieder diese Erfolgsgeschichte fortschreiben werden. Dabei machte gerade dieser Erfolg die Verhandlungen nicht leichter. Tolkmitt: „Es mag in der Natur der Sache liegen, die mit großen Anstrengungen erzielten Erfolge der Vergangenheit zu Mindestanforderungen für die Zukunft zu erklären. Ich bin geneigt, das den ‚Fluch des Erfolgs‘ zu nennen. Es war aber in den Verhandlungen die Aufgabe der Hochschulleitung, zum einen zu verdeutlichen, dass außergewöhnliche Erfolge als solche gewürdigt werden, und zum anderen bei ehrgeizigen Zielen Augenmaß zu wahren. In der Zielvereinbarung mussten die verfügbaren Ressourcen und die Belastbarkeit der Erfolgsträger:innen berücksichtigt werden. Das ist uns gelungen.“

Konkrete Ziele und anspruchsvolle Kennzahlen bleiben: Zum Beispiel soll die Gesamtzahl der Studierenden mit 6100 Studierenden nahezu konstant bleiben, die Drittmittel aus Wirtschaftskooperationen sollen 1,05 Millionen Euro pro Jahr umfassen und 24 Ausgründungen erfolgen. Das sind Zahlen, die die Hochschule bereits in der Vergangenheit erreicht oder übertroffen hat. Weitere Kennzahlen sind zum Beispiel der Umfang der Teilnahme an hochschuldidaktischen Weiterbildungen von Lehrenden. Auch ein höherer Anteil internationaler Studierender ist vereinbart.

Das Rektorat der Hochschule Mittweida hatte die Verhandlungen mit dem Wissenschaftsministerium in enger Rückkopplung mit ihren Gremien geführt. Tolkmitt: „Wenn wie bisher alle in der Hochschulgemeinschaft ihren Beitrag leisten, werden wir auch die neue Zielvereinbarung erfüllen.“

Das Volumen für die Zielvereinbarungen beträgt 200 Millionen Euro für alle Hochschulen, eine Erhöhung um 20 Millionen gegenüber der vorigen Periode.