Vom Simulator auf die Rennstrecke – und zurück

Vom Simulator auf die Rennstrecke – und zurück

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Exkursion zum Nürburgring für Studierende der HSMW. Mittweidaer Living Lab verbindet Informatik und Ingenieurwesen.

Zwei junge Männer im Cockpit eines Rennwagens, das Teil einer Simulationsplattform ist, in der das Umfeld Rennstrecke auf großen Monitoren dargestellt ist. Der linke Mann fasst mit beiden Händen das Lenkrad. Beide schauen nach hinten in Richtung Kamera.
Schulterblick gefahrlos möglich, sonst nah dran am echten Rennerlebnis: Die Maschinenbau-Studenten Max Walter und Philipp Goldammer (v.l.) in der Large Scale Simulationplattform des „KTM xBow GT4“-Rennwagens im Labor der Hochschule Mittweida.

Fahrdynamik, Aerodynamik, Packaging: Begriffe, die im Mittelpunkt einer Blockwoche vom 10. bis 14. März 2025 an der Nürburgring Akademie standen, an der fünf Studierende der Hochschule Mittweida (HSMW) zusammen mit Kommilitoninnen und Kommilitonen anderer Hochschulen teilnahmen. Sie hatten sich erfolgreich für die Teilnahme beworben.

Die Studierenden aus Mittweida und Matthias Vodel, ihr Professor, brachten in das Fach-Programm der Blockwoche die Erfahrungen mit modernen, KI-gestützten Simulator- und Simulationsumgebungen ein. Sie bieten für den Rennsport wie für die Automobilhersteller viele Vorteile und machen die Abstimmung von Fahrzeugen effizienter und sicherer. Vodel: „Wir verbinden in Mittweida Informatik und Ingenieurwissenschaften rund um das Thema Fahrdynamik“. Am Living Lab „Motion Simulation & Softwareentwicklung“ der HSMW werden diese Systeme erforscht und über den wiederholten Abgleich mit der Realität auf der Straße und auf der Rennstrecke ständig weiterentwickelt.

Eines der modernen Systeme im Mittweidaer Labor ist die „KTM xBow GT4 Large Scale Simulationplattform“. Das reale Fahrzeug in Form der straßenzugelassenen Variante xBow R nutzt die HSMW für die Aufnahme von Telemetriedaten für die möglichst realitätsnahe Simulation.

Den Nürburgring selbst erlebten die Studierenden nicht im Rennwagen, sondern mehr oder weniger zu Fuß: beim Trackwalk auf der Nordschleife gleich zum Auftakt der Woche, dafür gespickt mit vielen Informationen und Anekdoten zum legendären Streckenabschnitt in der Eifel.

Max Walter studiert im Master Maschinenbau an der HSMW und ist begeistert: „Der Trackwalk auf der Nordschleife war ein guter Start, der Lust auf die nächsten Tage gemacht hat. Die waren voller beeindruckender Erlebnisse mit tiefen Einblicken in die verschiedensten Bereiche des Rennsports.“ Dazu zählte auch der Blick hinter die Kulissen namhafter Motorsportteams und Zulieferer, die sich um den Ring angesiedelt haben, darunter Manthey-Racing, Haupt-Racing, Bilstein und Capricorn.

Studieren, Forschen, Machen

Max und sein Kommilitone Philipp Goldammer engagieren sich neben ihrem Studium im hochschuleigenen Team von Technikum Mittweida Motorsport (TMM). Sie sind dort für die Fahrdynamik des neuen Formula-Student Elektro-Rennwagens, der „Red Viper“, verantwortlich. Für die jetzt vor dem ersten Rennen anstehenden Abstimmungsfahrten haben sie aus den Fachvorträgen und Gesprächen mit erfahrenen Rennprofis am Nürburgring den ein oder anderen gut Tipp mit nach Mittweida zurücknehmen können: „Wir konnten Expertenmeinungen einholen zu ganz konkreten Herausforderungen, die uns gerade beschäftigen, um unseren Rennboliden noch besser zu machen“, so Philipp.

So interdisziplinär wie TMM bei der Entwicklung seines Rennwagens arbeitet, so vielfältig nutzbar ist auch das Living Lab. Studierende der Informatik-Studiengängen der HSMW wie Medieninformatik und Interaktives Entertainment, Angewandte Informatik in der Studienrichtung Softwareentwicklung sind dort genauso zuhause wie Kommiliton:innen aus den Ingenieurwissenschaften in den Studiengängen Maschinenbau und Elektrotechnik–Automation.