Student knöpft sich die Peniger Stadthäuser vor

Student knöpft sich die Peniger Stadthäuser vor

Neue Angebote, HSMW-Berichte

Kommune sucht bei Gebäudeverwaltung nach Spareffekten

Penig/Mittweida. Er zählt, vermisst, dokumentiert - Enrico Sobolewski ist seit Monaten schon in den zur Stadt Penig gehörenden 70 Gebäuden unterwegs. Der 28-Jährige studiert Immobilien- und Gebäudemanagement an der Mittweidaer Hochschule und unterstützt die Rathausmitarbeiter beim Aufbau einer effizienten Gebäudeverwaltung. Er soll den Kostentreibern auf die Spur kommen.
Zudem fließen Stadtsprecherin Manuela Engelhardt zufolge seine Ergebnisse in die von der Kommune bis 2013 abzuschließende Umstellung der Haushaltsführung auf die in der Privatwirtschaft übliche doppelte Buchführung, auch kurz Doppik genannt, ein. Er hilft somit bei einem Teil der notwendigen Inventur, denn alles muss zahlenmäßig genau erfasst werden - vom Baum und Bürostuhl über Schulbank und Verkehrsschild bis Feuerwehrhelm. Der gebürtige Geringswalder kümmert sich jedoch ausschließlich um die kommunalen Gebäude.
Ein Job, zu dem der Mittweidaer eher zufällig kam. "Ich hab am Aushang der Hochschule das Angebot von der Stadtverwaltung gelesen und sofort zugesagt", erinnert sich der junge Mann, der bereits darüber nachdenkt, die Peniger Erfahrungen in seine Diplomarbeit einfließen zu lassen. "Das ist sogar gewollt", kommentierte der Sprecher der Hochschule, Klaus Vorbrodt, den Einsatz des Studenten. "Im Vergleich zu Universitäten fördern wir weiter verstärkt die Verbindung von Lehre und praktischer Tätigkeit."
Laut Sobolewski funktioniert genau das in der Muldestadt recht gut. "Ich bin rasch ins Team aufgenommen worden, fühl mich wohl. Penig ist eine gemütliche Kleinstadt", meinte er. Vor allem Beate Wienhold, die als Sachbearbeiterin Liegenschaften den Hut für die 1039Flurstücke der Stadt auf hat, steht mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem stützt er sich während der Besichtigungstouren auf die aktuellen Pläne des jeweiligen Gebäudes. Dass dabei nicht immer die Flächendaten übereinstimmen, hat der begeisterte Handballer und Freizeitradler unter anderem beim Ausmessen der Räume der Mittelschule gemerkt. "Erst wenn aller Häuser erfasst worden sind, geht die wissenschaftliche Arbeit richtig los", so der Immobilien-Experte. Anhand von Vergleichswerten werden später die Betriebskosten des jeweiligen Gebäudes mit ähnlichen Objekten gegenüber gestellt. Diese Ergebnisse wiederum spielen zum Beispiel bei Entscheidungen zur Unterhaltung sowie Gebäudereinigung eine Rolle.

Quelle: Freie Presse, Rochlitzer Zeitung, Samstag, den 06. Februar 2010, Seite 13, www.freiepresse.de