Mittweida. Für den 30 Millionen Euro teuren Neubau des Zentrums für Medien und Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida ist am Freitag der erste Spatenstich erfolgt. Auf dem Areal der ehemaligen Brauerei an der Bahnhofstraße entsteht in den kommenden zwei Jahren ein viergeschossiges Gebäude. Es wird einmal ein 400 Quadratmeter großes Fernsehstudio, Hörsäle, Technik- und Seminarräume sowie modernste Ausbildungsmöglichkeiten für den Hörfunk beherbergen. Auch soll es zum neuen Zuhause für den Fachbereich Soziale Arbeit werden, denn dieser zieht dann von Roßwein nach Mittweida um.
Dieter Janosch, Geschäftsführer des Staatsbetriebes Immobilien- und Baumanagement (SIB), verwies auf den historischen Zeitpunkt, denn am Freitag vor genau 143 Jahren wurde die Hochschule Mittweida als "Technicum" mit damals 17 Studenten gegründet - heute zählt die Hochschule mehr als 5000.
Für Rektor Lothar Otto war der Freitag, wie er sagte, ein wunderschöner Tag. "Obwohl die Wolken zu wenig Blau zeigen", spielte er aufs Wetter an. Mit dem neuen Medienzentrum werde es aber gelingen, die bisher getrennten Bereiche Medien und Soziale Arbeit endlich zusammenzuführen. "Denn diese Trennung war nicht gut", gab er zu.
Auch Mittweidas Oberbürgermeister Matthias Damm (CDU) zeigte sich erfreut, dass endlich der Spatenstich vollzogen werden konnte. Schließlich mussten für dieses seit Jahrzehnten größte Investitionsprojekt im Stadtgebiet, das mit 20 Millionen Euro von der EU und mit 10Millionen Euro vom Freistaat finanziert wird, viele Steine aus dem Weg geräumt werden. Dass nun an einer günstigen Stelle gebaut werden könne, sei einem Grundstückstausch zu verdanken. "Denn erst sollte das neue Haus hinter der Sporthalle der Hochschule an der Feldstraße entstehen. Die Stadt erwarb das Grundstück der alten Brauerei, ließ sie abreißen, und es erfolgte der Tausch mit dem Grundstück Feldstraße", blickte Damm noch einmal zurück. Mehr als 800.000 Euro - davon 300.000 Euro Förder- und 500.000 Euro Eigenmittel - habe die Bauvorbereitung gekostet. Durch die Nähe zur Hochschule sei der jetzige Ort ideal, zudem erfolge noch in diesem Jahr der Startschuss für die Neugestaltung des Technikumplatzes. Denn dieser stellt laut Damm eine sinnvolle Verbindung dar und werde in Zukunft wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken.
Am Rande der Veranstaltung demonstrierten Studenten in schwarzer Kleidung vor einem symbolischen Sarg gegen die geplante Verlagerung des Fachbereichs Soziale Arbeit von Roßwein nach Mittweida.
Quelle: Freie Presse, Mittweidaer Zeitung, 08.05.2010, Seite 11
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