Das Motorsportteam der Hochschule Mittweida hat am Donnerstag im Wasserkraftwerk der Stadt seinen neuen Rennwagen erstmals der Öffentlichkeit und den 32 Sponsoren vorgestellt. Er erhielt den Namen "Jet!", der für "Junges engagiertes Team" stehen soll.
Der einsitzige Bolide entstand in knapp zehn Monaten Konstruktions- und Bauzeit. "Für das Team ist das ein besonderes Ereignis, weil jeder Einzelne dafür hart gearbeitet hat", sagt Teamchef Stefan Lischke. "Damit wir noch rechtzeitig fertig werden konnten, mussten wir in den vergangenen Wochen Überstunden einlegen." Da es teils massive Lieferverzögerungen bei entscheidenden Bauteilen gegeben hatte, fehlte dem vorgestellten Fahrzeug am Donnerstag noch der Feinschliff. Das Auto konnte deshalb noch nicht fahren.
Der Rennwagen wiegt 230 Kilogramm, hat 75 PS und soll 140 Stundenkilometer erreichen. "Er ist damit leichter und leistungsstärker als sein Vorgänger, auch der Radstand wurde um fünf Zentimeter vergrößert. Für die nötige Power sorgt ein 600-Kubikmeter-Honda-Motor", so Pressesprecherin Anna Kirchner.
Die Mittweidaer werden mit dem Auto beim internationalen Konstrukteur-Wettbewerb "Formula Student" antreten. Dabei gibt es für das 32 Mitarbeiter zählende Team eine Premiere. Vom 15.bis 18. Juli messen die Mittweidaer mit fast 100 anderen Teams auf der Rennstrecke im englischen Silverstone ihre Kräfte. Gewertet werden hier unter anderen Beschleunigung, Autocross, Design und Kosten sowie Vermarktung.
Kirchner: "Unser Ziel ist ein Platz im vorderen Mittelfeld. Das wäre ein sehr großer Erfolg, denn die Konkurrenz ist groß und sehr erfahren." In 14 Tagen werden die fünf nominierten Fahrer den Wagen auf Herz und Nieren testen. Die hierfür erforderlichen Strecken sollen erst in den nächsten Tagen festgelegt werden.
Quelle: Freie Presse, Mittweidaer Zeitung, 11.06.2010, Seite 9
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