Studierende im 5. Semester Wirtschaftsinformatik, Informatik und Medieninformatik der Hochschule Mittweida entwickeln im Modul "Softwaretechnik-Projekt" in Teams lauffähige Software nach einem sogenannten "Agilen Vorgehensmodell" wie zum Beispiel "Scrum".
"Scrum" (englisch für Gedränge) ist ein Vorgehensmodell der Softwaretechnik. Der Ansatz beruht auf der Erfahrung, dass die meisten modernen Entwicklungsprojekte zu komplex sind, um durchgängig planvoll umgesetzt zu werden. Denn die Anforderungen verändern sich auch oft im Laufe eines Projekts. Ein agiles Vorgehensmodell lässt geänderte Anforderungen zu und reagiert in kurzen Entwicklungszyklen, sogenannten "Sprints" darauf. Das ständig verfügbare Feedback sorgt für den Erfolg.
Einen Scrum-Intensivkurs konnten zehn Mittweidaer Studierende im November bei der msg systems ag in Chemnitz erleben. Prof. Wilfried Schubert und Forschungsmitarbeiterin Katrin Hänsel M.Sc. begleiteten ihre Studierenden bei einer eintägigen Exkursion zum langjährigen Praxispartner der Fachgruppe Informatik der Hochschule. Die beiden Scrum-Trainer Dipl.-Inf. Ingo Gringer und Dr. Marc Lohmann von msg systems haben interessante Einblicke geboten und bei der Gruppe aus Mittweida für viel Spaß beim Lernen gesorgt.
Prof. Wilfried Schubert: "In zwei Teams erlebten wir an einem einzigen Tag das Scrum-Vorgehensmodell. Eine herkömmliche Software haben wir allerdings nicht entwickelt. Stattdessen haben wir nach vorgegebenen Anforderungen eine schöne Lego-Stadt aufgebaut. Das war sehr erfrischend und hat viel Spaß gemacht. Darüber hinaus wurde unser Blick geschärft, wie wir die Kommunikation im Team besser pflegen können und wie wir in Zukunft als Entwickler unsere Aufwände realistischer schätzen können."
Alle wichtigen Scrum-Elemente, wie beispielsweise "Sprint Backlog", "Planning Poker", "Daily Scrum", "Time Boxing", "Burn Down Chart" waren auf der Tagesordnung. Nach drei sogenannten Sprints (Iterationen) war die Lego-Stadt schließlich gebaut.
Langjähriger Praxispartner
Bei der Exkursion gab es auch Gelegenheit, die Chemnitzer Geschäftsstelle der msg systems ag kennenzulernen und mit den Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen - darunter auch Absolventen der Hochschule Mittweida. Die Unternehmensgruppe hat ihren Hauptsitz in München und beschäftigt weltweit über 4000 Mitarbeiter, davon mehr als 80 am Standort Chemnitz. Seit mehr als 10 Jahren besteht ein enger Kontakt zwischen dem Unternehmen in Chemnitz und der Fachgruppe Informatik und der Gesellschaft zur Förderung der Informatik (GIMI e.V.) an der Hochschule Mittweida.
Mitarbeiter von msg systems betreuen Mittweidaer Studierende bei Abschlussarbeiten und bringen ihre Kenntnisse regelmäßig in wissenschaftlichen Vorträgen beim Informatiktag an der Hochschule Mittweida ein.