Wenn Kriminelle neue Wege entdecken, dann muss ihnen die Polizei auf diesen Wegen auch hinterherkommen. Computerkriminalität ist eine solche Herausforderung an die Ermittler. Aber neue computergestützte Methoden helfen auch bei der Aufklärung klassischer Verbrechen. In beiden Fällen entstehen digitale Spuren, mit denen sich die sogenannte digitale Forensik beschäftigt.
Der Chemnitzer Polizeipräsident Uwe Reißmann und der Rektor der Hochschule Mittweida Ludwig Hilmer begrüßten heute rund zwanzig Teilnehmer zu einer Forensik-Weiterbildungsveranstaltung an der Hochschule.
An drei Tagen geben Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen eine Einführung in das breite Gebiet der digitalen Forensik. Sie zeigen ganz praktisch, was mit dem Einsatz der an der Hochschule entwickelten Methoden möglich ist: von der Textanalyse bis zur Gesichtsrekonstruktion.
Mit den Erfahrungen und Rückmeldungen aus diesem Seminar will die Hochschule weitere Angebote in Zusammenarbeit mit der Polizei schaffen. Die Teilnehmer kommen deshalb auch aus unterschiedlichen Bereichen: aus den Polizeidirektionen Chemnitz, Dresden und Zwickau, von der Staatsanwaltschaft Chemnitz, vom Polizeiverwaltungsamt Dresden, von der Polizeifachschule Chemnitz, dem Landeskriminalamt, dem Kriminalwissenschaftlichen- und technischen Institut der Sächsischen Polizei und schließlich der Hochschule der Sächsischen Polizei in Rothenburg.
Forensik-Studiengang geplant
Die Hochschule Mittweida setzt auch an anderer Stelle auf die Ausbildung in digitaler Forensik und plant einen Bachelorstudiengang "Allgemeine und Digitale Forensik", der bereits zum Studienstart im kommenden Wintersemester angeboten werden soll.
Polizeipräsident Uwe Reißmann setzt mit auf den neuen Studiengang: "Die Anforderungen in Bezug auf die Cyber-Kriminalität ändern sich ständig. Wir brauchen die Spezialisten, die in Mittweida ausgebildet werden."