Betriebliche Abläufe zu optimieren - das ist für Unternehmen ein Weg, Kosten zu reduzieren. Das Know-how für dieses Sparpotenzial lassen sich deutsche Unternehmen auch etwas kosten: Fast zehn Milliarden Euro werden jährlich für Coaching- und Beratungsleistungen im Prozess- und Projektmanagement ausgegeben.
Inzwischen interessieren sich auch kleinere Handwerksbetriebe stärker für das Thema. Das bestätigte der MIKOMI Wirtschaftsdialog am 11. März 2014. Zur Veranstaltung mit Professor Harald Zwerina von der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Mittweida kamen rund 50 Teilnehmer aus dem Handwerk der Region in die Handwerkskammer Chemnitz.
Handwerker müssen komplexe Leistungen erbringen und immer kompliziertere Prozesse schultern. Das erfordert ein gutes Projekt- und Prozessmanagement, das oft einfach beginnt: mit der richtigen Kommunikation und einer klugen Aufgabenteilung im Team.
Die beste Strategie, Kunden zufrieden zu stellen, so Professor Zwerina, ist ein ordentliches Projekt- und Prozessmanagement, bei dem die vielen logistischen Herausforderungen, die Minimierung von Leerlaufzeiten und nicht zuletzt sich ändernde Kundenwünsche beachtet werden. Ein Projektleiter - und damit auch jeder selbständige Handwerker - muss sowohl die fachliche als auch kaufmännische Verantwortung für sein Projekt, also seinen Kundenauftrag übernehmen. Zwerina erklärte: "Das Problem ist oft nicht die Arbeitsteilung an sich, sondern die Art der Arbeitsteilung", und riet: "Zusammenhängende Prozesse sollten niemals getrennt werden".
Professor Zwerina beschäftigt sich seit vielen Jahren sowohl in Unternehmen als auch in der Forschung intensiv mit Prozess- und Projektmanagement und brachte seine Erfahrungen aus der Wirtschaft in den Dialog mit den Handwerkern ein. Seinen Vortrag schloss mit einer japanischen Weisheit: "Probleme sind Schätze, aus denen man lernen kann." Deshalb sollte man weniger gut gelungene Projekte nicht still und heimlich beerdigen, sondern aus den Erfahrungen profitieren.
Mittelsächsischer Wirtschaftstag am 28. März in Mittweida
Die nächste MIKOMI-Veranstaltung ist der 4. Mittelsächsische Wirtschaftstag am 28. März in Mittweida. Zum Thema "Wirtschaftsförderung als Chance" referieren und diskutieren unter anderem der sächsische Wirtschaftsminister Sven Morlok, die mittelsächsische Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann und Mittweidas Oberbürgermeister Matthias Damm.
Informationen zu Programm und Anmeldung hier.