"Das klingt nicht modern genug!" Mit diesem Tadel setzte sich am vergangenen Mittwoch in der 2. Veranstaltung der öffentlichen Ringvorlesung an der Hochschule Steffen Schleiermacher auseinander.
Der renommierte Pianist und zeitgenössische Komponist aus Leipzig berichtete beispielhaft hörbar an zeitgenössischer bzw. moderner "klassischer" Musik - von Stockhausen über Cage und Strawinsky bis zu Schleiermacher selbst - vom Ringen der Komponisten um Modernität oder gar Avantgarde. Die Idee von moderner Musik hält sich jedoch, so zeigte Schleiermacher pointiert in einem fesselnden Ritt durch die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts, allenfalls in den Köpfen der jeweiligen Avantgarden. Modernität im Sinne von Fortschritt oder eines "besser" gibt es in der Musikgeschichte nicht - nur Anderes, Neues und auch Innovatives. Das kann aber sehr schnell auch altmodisch und antiquiert klingen.
Nächste Vorlesung am 26. März: Das Beste sind die Reste
Am Mittwoch dieser Woche um 17:45 Uhr reiht sich die nächste Veranstaltung der Ringvorlesung in das große Thema "Was ist modern?" ein: "Das Beste sind die Reste. Reliquienkult zwischen Mittelalter und Moderne." Dr. Thomas Labusiak, Geschäftsführender Vorstand und Kustos der Domschätze Halberstadt und Quedlinburg, zeichnet die Geschichte der Reliquienverehrung nach und zeigt auch Aspekte moderner "weltlicher" Reliquien.
Mit der öffentlichen Ringvorlesung "Was ist modern?" richtet sich die Hochschule nicht nur an Studierende sondern auch an Bürgerinnen und Bürger: 1 Thema aus 15 Blickwinkeln in 15 Vorlesungen von 15 Dozenten über 15 Wochen jeden Mittwoch im Sommersemester um 17:45 Uhr im Haus 1.
Zum Programm hier.