Egal ob verrückt, gewagt, schräg oder auch völlig normal – SAXEED prämiert kreative Geschäftsideen! Mit einer feierlichen Preisver-leihung endete am 30.11.2010 der SAXEED-Ideenwettbewerb „Schicke Ideen 2010“. Höhepunkt des Abends waren die Live-Präsentationen der acht nominierten Gründungsideen. Diese Finalisten ergaben sich aus der im Vorfeld durchgeführten Bewertung aller eingereichten Ideen durch eine fachkundige Jury.
Acht Geschäftsideen – davon fünf von Studenten und drei von Wissenschaftlern eingereichte Ideen – hatten im Rahmen eines Elevator Pitches die Möglichkeit, sich und ihr Vorhaben kurz und knackig vorzustellen. Ziel dieser Präsentation war es, die anwesende Fachjury und das Publikum vom wirtschaftlichen Nutzen und den Perspektiven der vorgestellten Geschäftsidee zu überzeugen. Die anschließende Jurybewertung und eine Publikumsabstimmung entschieden schlussendlich über die Platzierung der Bewerber.
Als schickste der vielen schicken Ideen ging das Projekt P.I.M.P. aus der Bewertung des Ideenwettbewerbs 2010 hervor. Das studentische Team um Riccardo Brumm, Tommy Hofmann, Susanne Klemm, Anne Nöldner und Christin Türke – allesamt Masterstudenten des Studienganges Molekularbiologie/Bioinformatik der FH Mittweida – entwickelten die Idee Kautschuk aus Nutzhanf herzustellen. Dazu schlugen sie vor eine Firma P.I.M.P. zu gründen, die gentechnisch verändertes Saatgut herstellt, aus dem eine Kautschuk-produzierende Hanfpflanze wächsen könnte. Durch den Anbau dieser gentechnisch veränderten Nutzpflanze wäre es möglich, auch in Europa Naturkautschuk herzustellen. Dadurch könnten einerseits Import- und Produktionskosten enorm gesenkt und andererseits die Abhängigkeit des europäischen vom asiatischen Markt reduziert werden.
Den 2. Platz belegte das Vorhaben von Maria Beier, Nora Heinig und Nadine Exner, ebenfalls drei Masterstudentinnen des Studienganges Molekularbiologie / Bioinformatik der FH Mittweida. Das Team stellte mit der Idee “IACS For Cleanbenches” (Integrated Automatically Cleaning System For Cleanbenches) ein neuartiges, automatisches und effektives Reinigungssystem zur automatischen Reinigung und Sterilisation von Laborwerkbänken vor, das bei Experimenten an hochempfindlichen mikrobiologischen Proben (Viren, Bakterien) die Sicherheit und Qualität dauerhaft gewährleisten könnte. Die Gefahr von Verunreinigung und damit verbundene Folgeschäden werden minimiert. Der Biologe und Chemiker kommt in der Sicherheitsumgebung schneller – die benötigte Zeit für die Reinigung der Arbeitsbänke kann mit dem IACS von 35 auf 5 Minuten reduziert werden – sicherer und komfortabler zu validen Ergebnissen. Die Geschäftsidee entstand durch die Arbeit an den Sterilwerkbänken der FH Mittweida sowie im Praxismodul des Bachelorstudiums und in persönlichen Gesprächen mit Mitarbeitern/Betreuern in dem in das Bachelorstudium integrierte Praktikum.
Claudia Triebe (24 Jahre, Sozialassistentin) & Martin Götz (21 Jahre, Student der Elektrotechnik an der TU Chemnitz im 7. Semester) erreichten mit ihrer Idee „Thermochromatischer Topf“ den 3. Platz beim Ideenwettbewerb 2010. Die Idee dahinter ist die Herstellung von Kochutensilien, wie Töpfen und Pfannen, mit thermochromatischen Eigenschaften und entstand spannenderweise beim gemeinsamen Kochen eines Studenten mit einer „Nicht-Studentin“. Die thermochromatischen Eigenschaften der Utensilien lassen dabei visuell deutlich erkennen, ob man einen Topf mit bloßen Händen anfassen kann oder ob dieser noch zu heiß dafür ist. Mit dieser Idee hat das Team bereits auch am Mensch-Maschine Wettbewerb der TU Chemnitz teilgenommen und konnte dort den 3. Platz belegen.
Zum zweiten Mal ausgelobt wurde dieses Jahr ein Sonderpreis für die beste Einreichung von Wissenschaftlern. Diesen Preis entgegen nehmen konnte Jörg Nestler mit der Idee „SmartFlow Systems“. Die Geschäftsidee SmartFlow Systems besteht u.a. in der (kundenspezifischen) Entwicklung von Einwegchipkarten mit integrierten Pumpen zur Analyse von Blut- oder Speichelproben.
Jörg Nestler ist seit Abschluss des Studiums der Elektrotechnik im Jahre 2003 am Zentrum für Mikrotechnologien und bei Fraunhofer ENAS in Chemnitz auf dem Gebiet von integrierten mikrofluidischen Systemen für die medizinische Diagnostik tätig. Hierbei arbeitete und arbeitet er in zahlreichen Verbundprojekten mit verschiedenen Forschungseinrichtungen und Industriepartnern zusammen, die auf dem Gebiet der Biotechnologie tätig sind. Die wissenschaftlichen Ergebnisse sind dabei auch Bestandteil seiner Promotion, die er voraussichtlich Ende dieses Jahres abschließen wird.
Die Finalistenteams planen in der näheren Zukunft z.T. ihre Idee weiterzuentwickeln und diese auf den Markt zu bringen. Auf ihrem Weg in die erfolgreiche Selbstständigkeit werden sie – wie auch die anderen Teams des Wettbewerbes - weiterhin von SAXEED begleitet und betreut.
Der SAXEED-Ideenwettbewerb fand in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal statt. Er wurde an der TU Chemnitz, der TU Bergakademie Freiberg, der Hochschule Mittweida (FH) sowie der Westsächsischen Hochschule Zwickau ausgelobt. Zur Teilnahme aufgerufen waren Studenten, wissenschaftliche Mitarbeiter und Professoren.
Dieses Jahr bewarben sich insgesamt 64 Einreichungen um die Preise. Dabei war festzustellen, dass sich nicht nur die Anzahl sondern auch die inhaltliche Qualität der eingereichten Ideen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich erhöht hat. Neben den acht präsentierten Konzepten kann sich die Mehrzahl der Bewerber gute Chancen in der freien Wirtschaft erhoffen.
Auch im Jahr 2011 wird es wieder einen Ideenwettbewerb geben. Der Startschuss hierfür fällt mit Beginn des Sommersemesters 2011.