Auch nach Olympischen Spielen in Sotschi mit Athleten aus Mittweida gehören an der Hochschule des Spitzensports Sport, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Das Sportforum Mittelsachsen gestern demonstrierte diesen Zusammenhang mit Vorträgen, Diskussionen und viel sportlichem Spaß.
Ein Höhepunkt des Sportforums Mittelsachsen war die Podiumsdiskussion am Vormittag zum Thema "Erfolgreich im Sport, Erfolgreich in der Wirtschaft?!". Diese Karriere-Frage wurde von den Referenten offen und ehrlich diskutiert: Schwimmstar Stev Theloke berichtete mit viel Witz über die eigenen Erfahrungen während und nach der aktiven Laufbahn. Marion Mendel zeigte, was sie als Laufbahnberaterin für junge Athleten tun kann. Am Ende waren alle Podiumsteilnehmer für eine engere Kooperationen von Sport, Wirtschaft und Wissenschaft. Nur so könnten junge Athleten gefördert und auf das "Leben nach dem Sport" vorbereitet werden. Schwimmstar Stev Theloke resümiert: "Das Sportforum war sehr interessant und aufschlussreich. Ich finde es super, dass sich die Hochschule Mittweida mit der Kooperation zwischen Sport und Business beschäftigt - da muss eigentlich noch viel mehr passieren." Auf dem von Philipp N. Neumayer moderierten Podium waren auch der Bobanschieber und Mittweidaer Student Pierre Jaques sowie Ex-Fußballprofi und Sportjournalist Sebastian Helbig.
Olympia im Mittelpunkt
Neben der Verbindung zwischen Sport, Wirtschaft und Wissenschaft standen am Nachmittag die Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi nochmals im Mittelpunkt. Bei der Diskussionsrunde am Nachmittag berichtete Franziska Fritz von ihren Erfahrungen bei den Spielen, von den aktuellen Entwicklungen im deutschen Bobsport und der medialen Aufmerksamkeit nach ihrer ersten Olympia-Teilnahme. Auf der anderen Seite dieser Aufmerksamkeit steht der Mittweidaer Absolvent und Sportfotograf Hendrik Schmidt. Er zeigte, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) solche Sportgroßereignisse begleitet. Oft habe man den Eindruck, dass nur die ersten Plätze im Vordergrund stehen, doch auch ein Bild der letztplatzierten Mannschaft könne wichtig werden. Rektor Ludwig Hilmer und Wirtschafts-Dekan Volker Tolkmitt berichteten von ihrer Reise und den Eindrücken aus Sotschi. Moderiert von Gert Zimmermann entstand ein kurzweiliges Gespräch, das die Atmosphäre der Spiele noch einmmal nach Mittweida transportierte.
Die märchenhafte Geschichte des ersten Olympiateilnehmers aus Tonga spielte am späteren Nachmittag eine Rolle: Mathias Ihle, ebenfalls Absolvent der Hochschule Mittweida und Geschäftsführer der Marketingagentur makai Europe, gab einen detaillierten Einblick in die sechsjährige Geschichte von Rennrodler Bruno Banani und seinem Weg nach Sotschi. Mit vielen interessanten Videos und spannenden Anekdoten zeigte Ihle, dass der tongaische Sportler nicht nur ein Marketing-Gag ist, sondern inzwischen echte Anerkennung durch das International Olympic Committee erfahren hat.
Positives Fazit
Am Ende waren Teilnehmer und Organisatoren zufrieden mit dem ersten Sportforum Mittelsachsen an der Hochschule Mittweida. Volker Tolkmitt, Schirmherr des Sportforums resümiert: "Das Sportforum Mittelsachsen hat gezeigt, dass die Hochschule Mittweida Sport, Studium, Business und Spaß miteinander verbindet. Es war ein perfektes Zusammenspiel aus Wirtschaft und Wissenschaft." Lob gab es unter anderem auch von Matthias Benesch, Geschäftsführer der Wintersport Altenberg (Osterzgebirge) GmbH. Er stellte in seinem Vortrag die Konzepte sowie die Zukunft des Eiskanals in Altenberg vor und meint: "Ich denke, dass das Sportforum Mittelsachsen mit seinen Schwerpunkten eine super Sache ist und freue mich schon auf das nächste Jahr."
Kraft, Geschwindigkeit und Schweiß - die zweite Seite des Sportforum Mittelsachsen
Fakultätsmeisterschaft im Bobanschieben
Es war ein langer, anstrengender und kräftezehrender Weg. Wochenlang trainierten die acht TOP-Mannschaften der Hochschule Mittweida für diesen Tag. Dann war es endlich soweit. Im Rahmen des ersten Sportforums Mittelsachsen traten sie in einem spektakulären Wettkampf gegeneinander an. Ihre Aufgabe: einen echten Zweier-Bob mit der schnellsten Zeit ins Ziel schieben.
Unter dem tosenden Applaus ihrer Fans schob sich am Ende das Team Rektorat mit Ramona Kusche, Monique Furchner, Hannes Herrmann und André Schneider auf Platz 1 und gewann den begehrten Wanderpokal. Doch dieser Sieg war hart umkämpft: Mit nur zwei Hundertstelsekunden Rückstand sicherte sich das Team der Fakultät Maschinenbau den zweiten Platz. Dritter wurde das Team der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. MDR-Sportexperte Gert Zimmermann moderierte das sportliche Highlight des Tages. Der Kampf um Ruhm und Ehre geht weiter: Die Teams haben bereits angekündigt, dass sie beim Sportforum Mittelsachsen 2015 zurückschlagen wollen.
Erste Hochschulmeisterschaft im Einzelwettbewerb
Neben der Teammeisterschaft konnten sich auch alle Besucher im Einzelwettkampf austesten. In sechs sportlichen Disziplinen kämpften die Teilnehmer um die Platzierungen. Unter anderem konnten sich die Sportler auch beim Bobanschieben messen. Tipps gab es dabei von echten Profisportlern wie den Bobfahrern Franziska Fritz und Pierre Jaques. Besonders viel Schnellkraft mussten die Teilnehmer beim Super Speed (Ergometer) aufbringen. Bei manchen schnellen Tritten staunte selbst Radsportprofi Sascha Hübner, der die Sportstation betreute. Außerdem wurde die Geschwindigkeit eines Handballwurfs gemessen und der treffsicherste Besucher bei Freiwürfen im Basketball ermittelt.
Siegerin im Sechskampf wurde Jeannette Rau. Die Studentin freute sich über einen Gutschein für zwei Übernachtungen im K1 Sporthotel in Oberwiesenthal. Zweite wurde Birte Ziegler gefolgt von Daiva Aleksandraviciuté. Bei den Herren kämpfte sich Frank Lagatz auf den ersten Platz, gefolgt von Marcus Fritzsche und Christoph Rösler.
Die Versteigerung eines handsignierten Trikots des Chemnitzer FC und einer Ausgabe des an der Hochschule entwickelten Börsenspiels brachte einen Erlös von 150 Euro, der an soziale Einrichtungen in Mittweida geht.