Vor 17 Jahren, zum ersten Talsperrentag, war es noch ein kleiner, überschaubarer Teilnehmerkreis von Fachleuten aus ganz Deutschland. In diesem Jahr lockte das bewährte Tagungskonzept knapp 130 Personen auch aus Österreich, der Schweiz und Finnland in die sächsische Hochschulstadt. Veranstaltet wird der Talsperrentag vom Sensorikzentrum Mittelsachsen e.V., einem Institut an der Hochschule Mittweida. Unterstützt werden die Veranstalter von der Hochschule selbst als Hausherr, der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, dem Ruhrverband Essen und dem Deutschen TalsperrenKomitee als Co-Veranstalter.
Ziel des ersten Tages war eine Exkursion in die Talsperre Bad Gottleuba. Die Teilnehmer der Exkursion konnten sich von der umfangreichen Messtechnik und dem Leitstand ein Bild machen und wurden von den Mitarbeitern der Talsperre ausführlich über die Geschichte und die aktuellen Herausforderungen informiert. Bei der Abendveranstaltung im Schlossgasthaus in Lichtenwalde bei Chemnitz klang der Tag gemütlich aus.
Am zweiten Tag wurden die Teilnehmer durch den Prorektor der Hochschule, Prof. Thiem, begrüßt. In einer ersten Vortragsreihe, moderiert durch den Tagungsleiter Prof. Döring, ging es um Herausforderungen der Talsperrenüberwachung. Er stellte die Forschungen zur faseroptischen Sensorik an der Hochschule Mittweida und die damit verbundenen Einsatzmöglichkeiten vor. Außerdem wurden Vorträge zur IT-gestützten Überwachung von Talsperren sowie zur Bauwerksinspektion und geotechnisches Monitoring gehalten.
Begleitet wurde die Tagung wie auch schon in den Vorjahren von einer Firmenpräsentation, bei der die Hersteller von Talsperrenmesstechnik ihre Produkte vorstellten. Ein besonderes Highlight war eine Vorführung der Firma Leica Geosystems GmbH in Partnerschaft mit der Aibotix GmbH. Ein unbemannter Multikopter, der u.a. auch zur Überwachung von Staudämmen eingesetzt wird, startete zum Fotoflug vor dem Tagungsgebäude.
Beim Treffen wurde deutlich, dass es sich nicht nur um eine rein fachbezogene Tagung handelt. Eine Teilnehmerin bezeichnete die Veranstaltung als ein "Familientreffen" der Talsperrenmesstechniker.
Ein Großteil der Teilnehmer kennt sich bereits von vorangegangenen Treffen, einige kommen bereits seit 17 Jahren nach Mittweida. Auch Prof. Bettzieche vom Ruhverband Essen unterstrich die Bedeutung des Talsperrentages in Mittweida und drückte seinen Wunsch zur Fortführung der Veranstaltung aus. "Wir fahren nach Mittweida!", mit dieser Aussage ist der Tag zu einem festen Termin im Kalender geworden. Schon jetzt gibt es erste Überlegungen für das anstehende Jubiläum, denn in zwei Jahren, im Frühjahr 2016, laden die Veranstalter zum zehnten Mittweidaer Talsperrentag ein.
Ein Tagungsband der Veranstaltung kann beim Sensorikzentrum Mittelsachsen e.V. (www.talsperrentag.de) erworben werden.
Bildquelle: HSMW