Zum Einzug der Professoren in die Mittweidaer Stadtkirche "Unser lieben Frauen" erhoben sich die neuen Studierenden mit ihren Verwandten und Freunden. Danach standen aber die "Erstis" selbst im Mittelpunkt, die der Einladung zur Feierlichen Immatrikulation heute Nachmittag gefolgt waren und in den neuen akademischen Lebensabschnitt begleitet wurden. Die Kirche von Pfarrer Johannes Grasemann war damit wieder einmal voll. Seit vielen Jahren stellt die evangelische Kirchengemeinde das Gotteshaus für die Immatrikulations- und Exmatrikulationsfeiern der Hochschule zur Verfügung.
Mittweidas Beigeordneter Ralf Schreiber hieß in Vertretung von Oberbürgermeister Matthias Damm die neuen Studierenden in der Hochschulstadt Mittweida herzlich willkommen. Die Entscheidung für Mittweida sei die richtige gewesen. Die Studienanfänger hätten ihr Vertrauen in die vielfach nachgewiesene Qualität des Studiums und die hervorragende Betreuung an der Hochschule gesetzt. Schreiber verwies auf die vielen Beispiele der guten Zusammenarbeit von Stadt und Hochschule Mittweida, wie bei der Gestaltung des Technikumplatzes unterhalb des Hauptgebäudes oder bei der Bereitstellung von Krippenplätzen für die Kinder von Studierenden.
Die - auch offiziell zertifizierte - Familienfreundlichkeit der Hochschule Mittweida hob Moderatorin Dr. Ramona Kusche, Referentin des Rektors, ebenfalls hervor. Auch dies sie eine der Rahmenbedingungen für "gutes Studieren".
Sebastian Sprenger vom Studentenrat begrüßte seine neuen Kommilitoninnen und Kommilitonen mit der Ermutigung mitzuarbeiten - in der studentischen Vertretung oder auch in den studentischen Projekten.
Lebenslange Beziehung begonnen
Rektor Ludwig Hilmer beglückwünschte seine neuen Studentinnen und Studenten zur besten Entscheidung. Noch nie sei Studieren so wichtig und richtig gewesen wie heute. Das Studium bereite darauf vor, später einmal in Berufen zu arbeiten, die "Sie vielleicht heute noch gar nicht kennen".
Die Hochschule sei dabei für die Studierenden wie ein Personal Trainer, der einen Entwicklungsprozess begleitet und Mut zuspricht. Den Prozess müsse aber jeder selbstbewusst angehen. Mit Blick auf die hervorragende Ausstattung der Hochschule forderte der Rektor die Erstis auf: "Der Freistaat Sachsen hat hier in den vergangenen Jahren viel investiert, und wir erwarten, dass Sie die Einrichtungen nutzen." Stellvertretend für die fast 2200 neuen Studierenden immatrikulierte der Rektor namentlich die Geburtstagskinder dieser Woche unter den aktuellen Erstsemestern. Mit der Immatrikulation beginne eine Beziehung. "Was immer Sie später Ihrem Lebenslauf hinzufügen, immer wird da auch stehen: 'Wintersemester 2014 Hochschule Mittweida, Sachsen'."
Mit 2166 Studienanfängerinnen und -anfängern hat die Hochschule Mittweida nun 6311 Studierende. Über 45 % der Erstis sind Frauen, und mit 310 neuen ausländischen Studierenden bestätigt die Hochschule ihre internationale Ausrichtung. Nach Bundesländern gerechnet kommen die meisten Studienanfänger aus dem Freistaat Sachsen, an zweiter Stelle liegt aber schon der Nachbarfreistaat Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg.
Gute Aussichten für die Neuen: die Förderkultur an der Hochschule
Dirk Helbig und Holger Nerlich, Vorstandsmitglieder der Sparkasse Mittelsachsen, übergaben eine langfristige Förderzusage an die Hochschule für Projekte in den Bereichen Wissenschaft und Kultur. Die Sparkasse unterstützt die Hochschule Mittweida nun mit jährlichen Spenden- und Sponsoringmitteln von insgesamt bis zu 10.000 Euro für gemeinsame Projekte in den Bereichen Wissenschaft und Kultur.
Im Anschluss überreichte die Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann die Urkunden des Deutschlandstipendiums an der Stipendiaten und ihre Förderer. Zwölf Stipendiaten verschiedener Studiengänge der Hochschule erhielten das Stipendium, das jeweils zur Hälfte von Stiftern und vom Bund finanziert wird und wenigstens über zwei Semester läuft. Sieben Stipendiaten erhielten eine Verlängerung für ein weiteres Jahr Förderung. Mit dem Stipendium werden besonders begabte und engagierte Studierende ausgezeichnet. Veronika Bellmann betonte, dass die Hochschule Mittweida ein gute Ausgangsbasis für die Deutschlandstipendien sei. Ihre enge Verbindung zur Wirtschaft in der Region sei für Stipendiaten und Förderer ideal, um Wissenschaft in die Wirtschaft zu tragen und hervorragende Absolventen für eine Karriere in der Region zu gewinnen.
Ebenfalls als Signal und Ansporn für die neuen Studierenden verlieh der Vorsitzende des "Förderkreis Hochschule Mittweida e.V.", Professor Michael Hösel, den diesjährigen "Carl-Georg-Weitzel-Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen". Die mit 1000 Euro dotierte Auszeichnung teilen sich in diesem Jahr zwei Masterabsolventinnen: Ulrike Schirm (Fakultät Medien) für ihre Masterarbeit "Inszenierung europäischer Identität in Zeiten der Eurokrise - Eine Inhaltsanalyse der Kanzlerin-Kommunikation in der ARD-Tagesschau" sowie Sophie Spitzner (Fakultät Soziale Arbeit) für ihre Masterarbeit "Rüstungsindustrie und Kriegswirtschaft im Muldental - Aufbau und Entwicklung bis zum Kriegsende".
Fotos: Andreas Hiekel