Für ihr Konzept einer "Interdisziplinären Studienplattform Open Engineering - Ein offenes Studienmodell zur Sicherung von Fachkräften im Engineering-Bereich" erhält die Hochschule Mittweida eine Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Am 6. und 7. Oktober fand in Berlin die Auftaktveranstaltung im Wettbewerb "Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen" statt. Die Hochschule Mittweida hatte sich gemeinsam mit der TU Chemnitz erfolgreich an diesem Wettbewerb beteiligt und gehört nun zu den 97 Hochschulen und Universitäten in Deutschland, deren Projekte gefördert werden. Das Projekt hat in der ersten Förderphase eine Laufzeit vom 1. August 2014 bis zum 31. Januar 2018.
Chancen für die Ingenieur-Ausbildung in Sachsen
Ziel von Open Engineering ist, eine innovative und berufsbegleitende Studiengangplattform für ingenieurwissenschaftliche Studiengänge und Weiterbildungsangebote zu entwerfen und umzusetzen.
Der Projektleiter Professor Gerhard Thiem präzisiert: "Die Hochschule Mittweida will mit Open Engineering ihren begonnenen Weg der offenen und fächerübergreifenden Ingenieurausbildung in der grundständigen Lehre weitergehen und mit durchgängigen berufsbegleitenden Studienangeboten ausbauen: von Weiterbildungszertifikaten über den Bachelor und Master bis hin zu berufsbegleitenden Doktoratsprogrammen. Die Erfahrungen aus einer Reihe von Vorprojekten haben gezeigt, dass für neue akademische Bildungswege große Potenziale vorhanden sind."
Die Einführung berufsbegleitender Ingenieurstudiengänge und der zertifikatsbasierten ingenieurwissenschaftlichen Weiterbildung sind für die beiden Hochschulen in Mittweida und Chemnitz wesentliche Bestandteile einer zukunftsorientierten Ingenieurausbildung zur Sicherung des Fachkräftebedarfs.
Den Anspruch an das Projekt formulierte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka: "Lebenslange Weiterbildung und die Öffnung der Hochschulen für neue Zielgruppen sind die zeitgemäßen Antworten auf Fachkräftebedarf und demografischen Wandel. Sie schaffen so für jeden Einzelnen die Chance, sich neben Beruf und Familie flexibel weiterzuentwickeln und zu qualifizieren." (Pressemitteilung des BMBF vom 29.07.14).
Hochschulübergreifende Synergie: Gemeinsame Angebote von Universität und Fachhochschule
Das in Mittweida und Chemnitz entwickelte Programm soll für unterschiedliche Zielgruppen zugeschnittene Zugänge oder den Wiedereinstieg in die Hochschule öffnen und das akademische Studium ermöglichen: Beruflich Qualifizierte, Studienabbrecher, Berufsrückkehrer oder Weiterbildungsorientierte erhalten bei entsprechender Qualifikation einen Hochschulzugang und studieren auf der Basis einer hochschulübergreifenden, durchgängigen, praxisverzahnten und berufsbegleitenden Studiengangplattform für ingenieurwissenschaftliche Fächer.
Diese Plattform begleiten die beiden Hochschulen im Verbundprojekt zudem durch die Erforschung, Entwicklung und Erprobung von Studienangeboten mit neuen Formen der Lehrprozessgestaltung. Dazu zählen zum Beispiel die verstärkte Einbindung von Blended-Learning-Konzepten in die Studienangebote oder die stärkere Einbindung von Praxisanteilen im Studium durch studienbegleitende Aufgaben und Projekte.
Die Hochschule Mittweida schafft im Verbundprojekt ein flexibles und auf unterschiedliche individuelle Voraussetzungen ausgerichtetes modulares Studien- und Weiterbildungsangebot. So sollen zum einen die Durchlässigkeit der akademischen Aus- und Weiterbildung und zum anderen die Passgenauigkeit der entstehenden Studienangebote für unterschiedliche Eingangsqualifikationen erhöht werden. Zu den Aufgaben der TU Chemnitz gehört insbesondere die Entwicklung eines berufsbegleitenden Masters "Innovation Engineering" sowie die Entwicklung gemeinsamer Überleitungsprogramme in die Promotion.
Praxisintegration: Hochschulstudium verzahnt mit der Wirtschaft
Das Verbundprojekt trägt außerdem dazu bei, Wissen und Technologie zwischen den Hochschulen untereinander und den eingebundenen Praxispartnern zu übertragen. Der Nutzen des Projekts lässt sich so nicht nur für jeden einzelnen Studierenden ausmachen, sondern auch in einer engeren Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft und neuen regionalen und überregionalen Kooperationen der beteiligten Partner.
Weitere Informationen zum Projekt Open Engineering auf den Seiten des Instituts für Technologie und Wissenstransfer der Hochschule Mittweida.