Wenn im Februar kommenden Jahres die neue Dauerausstellung im Chemnitzer Industriemuseum eröffnet wird, ist die Hochschule Mittweida mit einem eigenen Projekt dabei. Dazu unterzeichneten heute im Zentrum für Medien und Soziale Arbeit der Hochschule die Kanzlerin der Hochschule, Dipl.-Jurist Sylvia Bäßler, und der Stellvertretende Direktor im Industriemuseum Chemnitz und Sammlungsleiter des Hauses, Achim Dresler, einen Kooperationsvertrag.
Das Besondere des Mittweidaer Beitrags für die neue Ausstellung: Präsentiert werden keine "Museumsstücke" aus den Archiven der Hochschule, sondern ein aktuelles Projekt, an dem alle Fakultäten der Hochschule beteiligt sind. Unter der Überschrift "Gemeinsam. Mehr. Wagen." zeigt sie am Beispiel des Projekts "Technikum Mittweida Motorsport TMM", wie Studierende und Professoren interdisziplinär an einer Sache arbeiten. Schon seit 2008 beteiligt sich TMM mit seinen Rennboliden an den "Formula Student"-Wettbewerben. Hier geht es nicht nur um schnelle Rundenzeiten und Siege, sondern um das Gesamtkonzept aus Technik, Organisation, Marketing und Teamgeist.
"Gemeinsam" ist ein Kennzeichen von TMM. TMM steht auch für "Mehr" - nämlich für Innovation, zum Beispiel mit dem Umstieg auf Elektronantrieb beim aktuellen Rennwagen. "Wagen" ist so im doppelten Sinne ein Motto für den Ausstellungsbeitrag. Mittweida zeigt am Beispiel des Motorsport-Projekts, wie Projekte entwickelt werden und was daraus über das Projekt hinaus entstehen kann.
Teil der heute geschlossenen Vereinbarung ist demnach auch eine weitere Zusammenarbeit in der Forschung und der Medienproduktion, die kontinuierlich die gesamte Ausstellung begleiten soll. Kanzlerin Sylvia Bäßler freut sich über das Vertrauen und die Vereinbarung, die Raum für viele gemeinsame Projekte öffnet.
Einbindung in das große Ganze der Ausstellung
Die Hochschule Mittweida ist einer von acht Ausstellern (darunter zwei weitere Hochschulen), die sich im Bereich "Faszination Technik & Innovation" unter dem Thema "Heute und morgen" präsentieren. Das Thema "Heute und Morgen" ist zentraler Bestandteil einer großen Rauminstallation und damit inhaltlich in die Tradition der sächsischen Industrie eingebunden. Das Thema ist zum großen Teil medial aufbereitet und kann durch wechselnde Objekte ergänzt werden. Die sächsische Industriegeschichte soll dabei nicht als linear verlaufender Prozess gezeigt werden, sondern als Verbindung von Wirtschafts-, Technik-, Kultur-, Wissenschafts- und Sozialgeschichte - in der Menschen die Hauptakteure sind und Geschichten erzählen.
Auch diesen grundlegenden Ansprüchen des Ausstellungskonzepts begegnet der Beitrag aus Mittweida mit seinen medialen, pädagogischen und kommunikativen Komponenten. Achim Dresler: "Wir arbeiten in der neuen Ausstellung nicht nur mit einer neuen Architektur sondern auch mit neuen Medien. Dafür holen wir uns an der Hochschule Mittweida Kompetenz."
Tamara Huhle als betreuende Professorin sagt dazu: "Es ist mutig, mit einem studentischen Team einen solchen umfassenden Schritt in die Öffentlichkeit zu gehen. Der Rennwagen ist der Träger der Leitidee, an der wir zeigen: Wir arbeiten technisch, sozial, wirtschaftlich und medial mit allen Fakultäten zusammen. An der Hochschule entwickeln wir Ideen immer stärker in Netzwerken - crossmedial im besten Sinne." Frau Professor Huhle und ihre Studierenden stellten heute auch die vorbereitende crossmediale Kampagne des TMM-Projekts vor.
Zum Industriemuseum Chemnitz hier.