Der Name ist an beiden Hochschulen fast gleich: "Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik" in Leipzig, "Fakultät Elektro- und Informationstechnik" in Mittweida. Aber natürlich gibt es Unterschiede in den Lehr- und Forschungsschwerpunkten an beiden Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Diese Unterschiede wollen die beiden Fakultäten für ihre Studierenden nutzen und in den Master-Studiengängen zusammenarbeiten.
Die Angebote in Mittweida und Leipzig ergänzen sich gut. So müssen jetzt vor allem Regeln für eine gegenseitige Anerkennung der Lehrveranstaltungen ausgearbeitet und fixiert werden.
Professor Thomas Beierlein koordiniert die Zusammenarbeit auf der Mittweidaer Seite: "Die Vorteile sehen wir neben der gegenseitigen Ergänzung des Lehrangebotes vor allem auch darin, die Studenten zum Blick über den eigenen hochschulinternen Tellerrand zu ermuntern."
Bei den Studierenden kommt dieser Blick gut an. Mitte Oktober waren bereits 27 Masterstudenten aus Leipzig zu Gast an der Hochschule Mittweida.
Professor Beierlein führte sie dabei in einem zweitägigen Kurs in den Einsatz von Linux-Systemen für eingebettete Systeme ein - ein Trend, der sich in den letzten Jahren verstärkt zur Realisierung komplexer Geräte abzeichnet. Im Mittelpunkt des Kurses standen neben Einsatzszenarien vor allem der Aufbau und die Funktionsweise der Systeme sowie die Entwicklungsprozesse zu ihrer Erstellung. Fast alle Teilnehmer wollen dieses Wissen in einem angebotenen ganztägigen Praktikum in den nächsten Wochen weiter untersetzen.
Ein verbreitetes Einsatzszenario für eingebettete Systeme ist die weiträumige Datenerfassung mit vernetzten Geräten. Ein praktisches Beispiel, das auch im Kurs mit dem Leipziger Master-Studenten vorgestellt wurde, ist ein Energieverbrauchszähler, der den Energieverbrauch für eine flexible Abrechnung stundengenau misst und über das Mobilfunknetz aus der Ferne ausgelesen werden kann.
Neben der Kursveranstaltung lernten die Studenten aus Leipzig Hochschule und Fakultät näher kennen. Sie informierten sich über das Mittweidaer Studienangebot, besichtigten mit großem Interesse die Labore und erhielten einen Einblick in die Forschungslandschaft der Fakultät.
Die Veranstaltung in Oktober war auf dem Weg zum gemeinsam abgestimmten Lehrangebot ein gelungener "Test", wie die Studierenden ein solches externes Modul annehmen.