Mit bloßen Handbewegungen und Gesten große Bilder im Raumen schweben lassen und Computerfenster bewegen - das war vor ein paar Jahren noch reine Science Fiction. Für die einhundert KinderUni-Studenten vom vergangenen Samstag an der Hochschule Mittweida wird das in ihrem Leben ganz normal sein. Schon heute beherrschen sie Smartphone & Co. oft besser als ihre Eltern und kommunizieren flink über das Wischen und Tippen auf dem Display.
Das ist aber auch nur ein Zwischenschritt bei der sogenannten Mensch-Maschine-Schnittstelle, also der Art und Weise, wie wir technische Geräte bedienen, von der Lampe über das Telefon bis hin zu Flugzeugen. Viele dieser "Maschinen" brauchen wir auch für die Kommunikation untereinander, wie zum Beispiel das Smartphone. Die Entwicklung geht immer schneller, weiß Kinderuni-Dozent Professor Detlev Müller: "Da kommt einiges auf euch zu. Wir sind dabei, Science Fiction wahr werden zu lassen."
Schon heute reagieren Smartphones darauf, ob ihr Besitzer gerade draufschaut oder nicht; sehr wahrscheinlich ist, dass schon in Papas nächstem neuen Auto sich das Schiebedach ganz einfach mit einer Handbewegung öffnen lässt, ohne dass man einen Knopf drücken muss.
Nach dem Wischen kommt das Winken, und "Maschinen" reagieren auf Gesten. Das konnten die Kinder am Samstag ganz praktisch erleben: Professor Müller brachte neben der twall®, bei der es noch auf die Berührung ankommt, auch den "MotionComposer" mit in den Hörsaal. Dieser erfasst Gestik, Mimik und Bewegungen und macht es so möglich, mit anderen zu kommunizieren, zu spielen und sogar Töne zu erzeugen.
Professor Detlev Müller führte seine jungen Zuhörer zunächst in die Anfänge der Kommunikation führen: Wie sah Kommunikation in der Vergangenheit aus? Vor mehr als 20.000 Jahren verständigte man sich mit Lauten, Gebärden und Zeichnungen. Mit Rauchzeichen wurde Kommunikation über geringe Entfernungen möglich. Später kam die Schrift dazu: Botschaften konnten mit Brieftauben und Postkutschen auch über weite Strecken transportiert werden. Der Morseapparat und das Telefon schließlich nutzten elektrische Leitungen für die Kommunikation. Dafür stand beispielhaft ein alter schwarzer Telefonapparat mit Wählscheibe vorne auf dem Pult.
Den Kindern machte es Spaß, vieles auzuprobieren. Professor Müller: "Die besondere Herausforderung, vor Kindern zu referieren, besteht darin, dass man jederzeit auf spontane Bemerkungen stößt und darauf reagieren muss. Kinder sind ein weitaus kritischeres Publikum und gerade bei diesem Thema - Kommunikation in der Zukunft - haben die Kinder etwas beizutragen, denn sie sind unsere Zukunft."
KinderUni wieder im Herbst. Diesen Freitag Nacht der Wissenchaften
Die nächste KinderUni an der Hochschule Mittweida ist erst wieder am 26. September. Dann beantwortet Professor Röbbe Wünschiers rechtzeitig zum Herbstbeginn die Frage: "Warum werden die Blätter im Herbst bunt?"
Wer nicht so lange warten möchte, kann schon an diesem Freitag, dem 5. Juni, bei der Nacht der Wissenschaften viele spannende Sachen an der Hochschule Mittweida entdecken.
Von 18 Uhr bis Mitternacht ist die Hochschule für junge und ältere Nachtschwärmer geöffnet. Zum Programm hier.