Feuchtgebiete im Auge behalten

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Mittweidaer Forscher mit neuen Lösungen zum Feuchtemonitoring in Gebäuden

Rico Domogalski mit dem vom STFI zur Verfügung<br>gestellten Demonstrator für Feuchtigkeitsmessung mit<br>technischen Textilien

Wer bei Textilien nicht nur an die Stoffe denkt, die er am Körper trägt oder im Haushalt verwendet, sondern an textile Materialen im weiteren Sinne, ist auf dem richtigen Weg: In ganz unterschiedlichen Bereichen wie Automobilbau, Landwirtschaft oder Verpackungsindustrie sind sie Bestandteile eines Produkts oder übernehmen verschiedene Funktionen.
Auch die Integration von Sensortechnik in Textilien muss nicht Menschen auf den Leib geschneidert werden (wie zum Beispiel bei Schutzanzügen mit Sensoren zur Überwachung von Körperfunktionen), vielmehr finden sogenannte Sensortextilien immer mehr Anwendungsfelder, zum Beispiel im Bauwesen.


Die Forschungsgruppe Optronik der Hochschule Mittweida um Professor Heinz Döring forscht an solchen technischen Textilien mit integrierten Sensoren zum Feuchtemonitoring im Bauwesen. Im Februar 2015 erhielten die Mittweidaer Wissenschaftler den Förderbescheid für das neue Forschungsvorhaben. Es wird aus dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.

Partner im Projekt sind neben der Hochschule Mittweida das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) in Chemnitz, die Gesellschaft für Geomechanik und Baumesstechnik in Espenhain, die Dietrich Wetzel KG in Plauen sowie die FischerHaus GmbH & Co. KG mit Sitz in Bodenwöhr als potentieller Anwender.
In den beiden kommenden Jahren sollen sensitive Textilstrukturen für verschiedene Anwendungen im Fertigteil-Hausbau entstehen, die dauerhaft ins Bauwerk integriert werden können und somit eine permanente Feuchtekontrolle erlauben. Das Teilprojekt der Hochschule Mittweida besteht in der Entwicklung einer sehr preiswerten und robusten Sensorelektronik für das Messsystem.

Mit drei Exponaten auf weltgrößter Sensor-Messe

Ihre Kompetenz im Einsatz von optischen Fasern in der Sensorik präsentierten die Mittweidaer Wissenschaftler zuletzt im Mai auf der weltgrößten Sensor-Messe Messe SENSOR+TEST in Nürnberg.

Neben dem neuen Forschungsprojekt "WetSpot" zum Feuchtemonitoring im Bereich des Gebäudemanagements bzw. des Structural Health Management (SHM) gab es zwei weitere Exponate aus Mittweida zu sehen:
Besonders viele Fragen zur Nachnutzung gab es zum Exponat "SnowFox", mit dem seit 2013 die Schneelast auf den Mittweidaer Turnhallen an der Leipziger Straße und der Feldstraße gemessen wird.
Das gleiche Prinzip wird beim Exponat "Deichmonitor" genutzt, das in Zusammenarbeit mit der Landestalsperrenverwaltung Sachsen entstand: Mit Lichtwellenleitern, die als Sensoren im Boden verlegt sind, werden selbst kleinste Bodenbewegungen detektiert, die einem Deichbruch vorangehen.

Weitere Informationen zur Forschungsgruppe Optronik der Hochschule Mittweida hier

Zum Bericht über "SnowFox" hier