Handwerksbetriebe haben in der Regel Meister und die sind Meister darin, individuelle Lösungen für ihre Kunden zu finden. Aus dieser praktischen Arbeit ganz nah am Kunden des Handwerks entstehen jedes Jahr viele tausend Innovationen. Doch die allerwenigsten Handwerksunternehmen haben eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung, kennen sich mit Patentrecht aus, finden sich im Fördermitteldschungel zurecht oder sind Profis der Vermarktung.
Um die Handwerksunternehmen genau hier zu unterstützen, stellen ihnen die Handwerkskammern in Deutschland rund 80 sogenannte "Beauftragte für Innovation und Technologie im Handwerk", kurz BITs, zur Seite. 25 von Ihnen waren am Dienstag vergangener Woche an der Hochschule Mittweida, um sich über neuste Forschungsergebnisse in der Automatisierungstechnik, der Fertigungsorganisation und der Bioinformatik zu informieren.
Die BITs sind in der Regel Ingenieure und fungieren als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Handwerk. Sie machen Handwerksunternehmen mit neuen innovationsorientieren Methoden und Instrumenten vertraut. Entsprechend der jeweiligen Kompetenzbereiche werden die Beauftragten in Expertenkreisen zusammengefasst, die sich ständig über neuste Trends in Forschung und Entwicklung informieren. An der Hochschule trafen sich in der vergangenen Woche die Experten der Bereiche "Information und Kommunikation" sowie "Fertigungstechnologien".
Professor Gerhard Thiem, Prorektor für Forschung und Entwicklung der Hochschule Mittweida, stellte den Gästen die Hochschule vor und legte dabei den Schwerpunkt auf die Forschungsstärke der Hochschule und die Zusammenarbeit mit der mittelständischen Wirtschaft in der Region.
Drei Forschungsgruppen stellten sich anschließend in kurzen Vorträgen vor: Automatisierungstechnik, Fertigungsorganisation und Bioinformatik. Beim folgenden Rundgang durch die Bereiche konnten sich die Gäste selbst ein Bild machen und mit den Mitarbeitern diskutieren. Zum Abschluss stand der Besuch des Mittweidaer Exzellenzbereichs in der Forschung an: die Lasertechnik.
Sächsischer Innovationspreis 2015 geht an Handwerksunternehmen
Ein Indiz für die Innovationskraft des Handwerks ist, dass der diesjährige Gewinner des Sächsischen Staatspreises für Innovation ein Mitgliedsunternehmen der Handwerkskammer Chemnitz ist:
Mit einer neuartigen, innovativen Strahlanlage zur Oberflächenbearbeitung vorwiegend metallischer Kleinteile konnte sich das Unternehmen von Ronny Bernstein, die BMF GmbH aus Grüna bei Chemnitz, unter den zahlreichen innovativen Einreichern durchsetzen. Am heutigen Donnerstag wurde der Preis in Dresden verliehen.
Meister trifft Professor
In der Veranstaltungsreihe "Meister trifft Professor" arbeiten Handwerkskammer Chemnitz und das Institut für Mittelstandskooperation der Hochschule Mittweida MIKOMI auch in diesem Jahr wieder zusammen: Am 29. Oktober wird Tamara Huhle, Professorin für Crossmedia an der Fakultät Medien, den Meistern die speziellen Möglichkeiten medienübergreifender Kampagnen für Handwerksbetriebe vorstellen.
Weitere Informationen zur Veranstaltung demnächst hier