Mit zwei ungewöhnlichen Aktionen macht die Hochschule auf sich aufmerksam: Sie geht aus sich heraus in die Stadt und sie lädt vor dem Bewerbungsschluss Studienbewerber und Unentschlossene zu persönlichen Gesprächen mit Professoren, Absolventen und Studenten ein. Fünf Studiengänge nehmen an "Mein Prof vor Ort" und "Mein Prof am Telefon" teil.
Ende Juni zogen zwei Mittweider Professoren mit ihren Studenten in die Rochlitzer Straße 66, in die ehemalige Geschäftsstelle der BarmerGEK - zunächst Professor Jan Schaaf, Professor für Immobilien- und Gebäudemanagement, und dann Stephan Beetz, Professor für Soziologie und Empirische Sozialforschung. Die beiden Kollegen aus verschiedenen Fakultäten eint mit dieser ungewöhnlichen Idee die Absicht, die Hochschule noch ein Stück mehr in die Hochschulstadt zu bringen.
Die Lehrveranstaltungen hinter dem Schaufenster sollten "Leute neugierig machen und schauen lassen, was da los ist", so Jan Schaaf. Gleichzeitig belebe die Zwischennutzung leer stehender Geschäfte auch diesen Abschnitt der Straße. Professor Beetz ist mit dem Experiment hinter dem Schaufenster zufrieden: "Es ist gelungen, mit einer einfachen Geste die Hochschule in der Stadt sichtbar zu machen und Studierende in die Stadt zu bringen."
Studenten gestalten Lebensräume - in Mittweida, Chemnitz und anderswo
Auch inhaltlich ging es an beiden Lehrveranstaltungstagen um ganz Ähnliches: Die Studenten von Professor Schaaf präsentierten ihre Ideen, wie ein leer stehendes Gebäude beim Karl-Marx-Monument in Chemnitz künftig genutzt werden kann. Dazu mussten sie den Immobilenmarkt analysieren und eine Nutzung vorschlagen, die sich auch wirtschaftlich rechnet. Am selben Ort zwei Tage später stellten die Studenten der Sozialen Arbeit von Professor Beetz in der Lehrveranstaltung Sozialraumorientierung verschiedene wissenschaftliche Analysezugänge zu sozialen Räumen vor. Die Ergebnisse solcher Analysen dienen dazu, die Lebensbedingungen aller Menschen in einem Stadtteil oder einem Viertel zu verbessern. Auch hier lag eines der von den Studenten vorgestellten Beispiele in Chemnitz: der Stadtteil Sonnenberg.
Die präsentierten Forschungs- und Anwendungsbereiche aus beiden Fachgebieten - Immobilienmanagement und Soziale Arbeit - zeigen deren Berührungsflächen: Es geht darum, Lebenswelten zu gestalten. Als Lehrende, Studierende, Arbeitende muss man dabei über den Tellerrand schauen können.
Auch viele andere Studiengänge an der Hochschule Mittweida bieten diesen anwendungsnahen Blick über den Tellerrand, vor allem da, wo der Mensch und seine Umwelt im Blick sind - zum Beispiel in den Medien, in der Biotechnologie oder in der Umwelttechnik.
Die Umwelt zu schützen und Lebenswelten zu gestalten, sind ebenso notwendige wie spannende Aufgaben. Sie verlangen persönliches Engagement von jedem einzelnen, bieten aber auch vielfältige und anspruchsvolle Arbeitsfelder für Profis. In der Natur der Sache liegt, dass hier viele Disziplinen zusammenkommen: Ingenieur-, Natur- und Sozialwissenschaften.
Mit "Mein Prof vor Ort" und "Mein Prof am Telefon" ganz nah dran am Studium
Der Studiengang "Immobilienmanagement und Facilities Management" ist ebenso wie "Energie- und Umweltmanagement", "Biotechnologie" und Wirtschaftingeniurwesen" und "Energy Efficiency and Englishes" an der Aktion "Mein Prof vor Ort" am Dienstag, dem 7. Juli, beteiligt "Energy Efficiency and Englishes" ist ein ganz neues gemeinsames Studienangebot mit der TU Chemnitz.
Bei "Mein Prof vor Ort" beantworten von 13 bis 16 Uhr Professoren, Studierende und Absolventen Fragen von Bewerbern und Studieninteressierten zu ihren Studiengängen und Berufsfeldern und zeigen die Fachräume auf dem Campus. Anhand von praxisnahen Fallbeispielen gewähren sie einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten nach dem Studienabschluss.
Zusätzlich stehen bei "Mein Prof am Telefon" an verschiedenen Terminen jeweils ein Professor und eine Studentin oder ein Student am Telefon für Fragen von Interessenten oder Bewerbern zur Verfügung
Alle Termine unter: www.hs-mittweida.de/mein-prof