Es war ganz großes Kino, was da im Herbert. E. Graus Studio am vergangenen Mittwoch zu sehen war. Nur dass die Filmemacher keine bekannten Hollywood-Größen waren. Stattdessen hießen sie Maximilian Fürstenberg, Miriam Stoll oder Jessica Wilharm und studieren an der Hochschule Mittweida.
190 Studenten aller Semester kamen zu den 3. Mittweida Screenings, um ihre selbstgedrehten Werke zu bewundern. Besonders die Erstsemester durften gespannt zusehen, was sie in den nächsten Jahren erwartet. Ob erste Übungen zur klassischen Bildauflösung mit der 5-Shot Regel, Portrait oder sogar 3D-Film, sämtliche Darstellungsformen und -varianten fanden an diesem Abend ihre Bühne im TV-Studio.
Allein im zweiten Semester Medienmanagement entstanden im Modul Tricast 75 Kurzfilme - nicht alle konnten gezeigt werden. Zu sehen waren am Mittwoch die „Sahnestückchen“. Umso schöner war dann für die Studenten die Auszeichnung, wenn ihr Film unter den Auserwählten war. Das wurde vor der Veranstaltung nicht verraten. Augewählt haben die Filme Professor Christof Amrhein, Rika Fleck und Conny Hundt, die die Studenten bei der Produktion über das Sommersemester begleiteten und wertvolle Hinweise gaben. Die Studenten konnten nun stolz die Resultate ihrer Arbeit bewundern. Aber auch diejenigen, deren Filme es nicht auf die Leinwand geschafft hatten, bekamen als Zuschauer viel geboten.
Jeder der zwanzig vorgestellten Filme war mit einer guten Portion Humor und Action ausgestattet. Der Hauptdarsteller des Abends: das Skateboard. Ob es nun ein echtes Board war, mit dem die Schauspieler den Chemnitzer Skatepark unsicher machten oder das Fingerboard auf dem Wohnzimmertisch. Die verrückten Moves, genannt "Ollies" und "Nollies" machten sich gut vor der Kamera.
Und es gab auch eine Premiere: Erstmals wurde der offizielle Aftermovie des Campusfestivals 2015 gezeigt. 15 Stunden Rohmaterial, von Melissa Biller geschnitten auf eine Minute vierzig, ließ bei allen Anwesenden die Vorfreude auf das Campusfestival im nächsten Jahr groß werden.
Ein weiteres Highlight waren die Filme der "International dedolight Competition 2015", eines internationalen Wettbewerbs, den der Oscarpreisträger Dedo Weigert ausgeschrieben hatte. Auch zwei Studenten-Gruppen der Hochschule Mittweida hatten sich angemeldet. In Tutorials zeigten sie, wie man ein stehendes Auto mittels dedolights zum Fahren bringt oder die Wälder um Mittweida so ausleuchtet, dass sie als Drehort für Horror-Schocker dienen können. Zu einer perfekten Kinovorstellung fehlte nur das Popcorn.
Der Münchner Kameramann Dedo Weigert erhielt 1991 für seine fokussier- und dimmbaren Halogenleuchtensysteme einen technischen Oscar. Er wird am 29.10.2015 ab 10:00 Uhr selbst im Herbert E. Graus Studio zu sehen sein und dort seine neuesten Forschungsergebnisse in der Lichttechnologie präsentieren.
Alle Filme sind übrigens auf dem YouTube Kanal der Fakultät Medien zu sehen.