"Begegnungsstätte" nennen Hochschule und Trägerverein das im Oktober eröffnete "1865" an der Ecke Rochlitzer-/Poststraße in Mittweida. Das war wörtlich und körperlich zu fassen bei der nach der Eröffnungsfeier ersten öffentlichen Veranstaltung am vergangenen Sonntag. Dichtgedrängt saßen und standen rund 80 Gäste dort, wo sie im nostalgisch eingerichteten Raum gerade noch Platz fanden, und genossen das "Campusfestival Couchkonzert".
Campusfestival Mittweida - das ist eigentlich ein jährliches Großevent in der Hochschulstadt mit vielen hundert Besuchern beim Open-Air-Konzert im Sommer, aber Campusfestival kann auch kleiner und leiser. Das studentische Organisationteam um Producer Sven Dobiesz und Kommunikations-Chefin Carolin Beier hat sich erst in den vergangenen Wochen gefunden und gab mit dem Couchkonzert einen familiären und gemütlichen Startschuss für das Campusfestival Mittweida 2016. Auf der Couch saßen und spielten (fast) unplugged die Studenten Finn Raber (Gitarre), Leo Bernd (Cajon) und Lars Rösler (Keyboard).
Der musikalische Startschuss ist gelungen. Carolin Beier: "Wir haben viel Zeit in die Planung reingesteckt, und der Abend hat mir gezeigt, dass es sich gelohnt hat. Das Couchkonzert war ein Pilotprojekt, aber die vielen Besucher bestätigen, dass es total angenommen wird. Ich finde es schön, wenn wir es schaffen, in Mittweida etwas zu bewegen. Mit Veranstaltungen wie dem Couchkonzert arbeiten wir uns Stück für Stück zum "Event des Jahres" hin. Das nächste "Stück" Campusfestival gibt es bereits im Januar: am 20.1.2016 den zweiten Poetry Slam. Es folgen die schon aus den Vorjahren bekannten Formate "Warm Up" und "Soundcheck" im April und Mai, bevor am 21. und 22. Juni das Open-Air-Hauptevent auf dem Technikumplatz Höhepunkt und Abschluss bildet.
Informationen zu den Side- und Hauptevents gibt es auf der Facebook-Seite des Campusfestival Mittweida.
Auch Stefanie Walter, Stellvertretende Vorsitzende des Trägervereins Begegnung 1865 e.V. war sehr zufrieden mit der Premiere des 1865 als Veranstaltungsort. "Das Couchkonzert hat wieder einmal gezeigt, dass wir in Mittweida viele Möglichkeiten haben. Sie müssen nur genutzt werden!" Und auch über den vergangenen Sonntag hinaus ist das Fazit positiv: "Ich freue mich, dass das 1865 tatsächlich immer mehr zum dem Ort der Begegnung wird. Genau das wollen wir im Jubliläumszeitraum der Hochschule erreichen: Bürger, Studenten und Professoren in der Hochschulstadt zusammenbringen."
Haus mit Geschichte in der Hochschulstadt - täglich offen für neue Geschichten
Das Haus an der Ecke Rochlitzer-/Poststraße spielt auch eine Rolle in der frühen Geschichte der Hochschule: Das "Haus Mehlhorn" nämlich wurde vom 25-jährigen Technicum-Gründer Wilhelm Heinrich Uhland ab 1866 sowohl als Pension für Studierende und Lehrer als auch für Unterrichtszwecke zusätzlich zum Theaterhaus (heute Kino Filmbühne) genutzt. Uhlands Nachfolger Direktor Carl Georg Weitzel ab 1867 wohnte mit seiner Familie bis März 1868 dort und führte das Internat fort - inklusive gemeinsamer Mahlzeiten mit den Studierenden.
Heute ist das 1865 täglich ab 19 Uhr geöffnet. Neben Tischreservierungen kann man das liebevoll mit vielen historischen Zeugnissen gestaltete 1865 auch für eigene Veranstaltungen mieten.
Reservierungen und Anfragen bitte über die Facebook-Seite des 1865 oder telefonisch unter: 0 37 27 58 11 27