„Die Studenten sind engagiert, haben tolle Ideen und arbeiten sehr intensiv“, findet Professor Tamara Huhle, die ihre Studenten schon seit einigen Jahren bei crossmedialen Kampagnen mit „echten“ Partnern außerhalb der Hochschule unterstützt. So fanden auch am 27. und 28. Januar dieses Jahres die Abschlusspräsentationen der Medienmanagement-Bachelorstudenten mit ihren Projekten der letzten beiden Semester im Herbert E. Graus Studio der Hochschule Mittweida statt.
Crossmedial studieren
„Crossmedial“ ist für die Studenten vom ersten Semester an Ausbildungsprinzip. Es beschreibt die Vermarktung eines Unternehmens, einer Institution, eines Produkts oder einer Dienstleistung über mehrere inhaltlich, gestalterisch, werblich und redaktionell verknüpfte Kanäle. Das können Videos, Printanzeigen, Social-Media-Aktivitäten, Radiospots, Events oder Straßenaktionen sein. Allen Kanälen liegt dasselbe Leitbild zugrunde und der Nutzer wird zielgerichtet über die verschiedenen Medien geführt, Ziel ist nicht nur die Ansprache und ein aktives und messbares Feedback. Alle crossmedialen Projekte und Arbeitsweisen müssen „SMART“ sein: Speziell, also einmalig oder besonders, Messbar, Attraktiv, Realisierbar und Terminiert. Dieses Prinzip wird bereits im ersten Semester im Modul Projektmanagement gelehrt und umgesetzt.
Theorie wird zur Praxis
Im Rahmen des Projekts bekommen die Studenten die Möglichkeit, ihr gelerntes Wissen in der Praxis und auch bei realen Partnern umzusetzen. Für Tamara Huhle, Professorin für Crossmedia, steht fest: „Diese Projekte sind eine sehr gute Möglichkeit, sich auf den heutigen vernetzten Markt vorzubereiten. Ob Crossmedia, Multichannel oder Tricast, in allem wird ein vernetztes und anwendungsbereites Wissen verlangt.“ Die dafür ausgewählten Projektpartner sind ausschließlich gemeinnützige Vereine oder Initiativen, die oft selbst keine Kapazitäten für große Imagekampagnen haben oder keine eigene Öffentlichkeitsarbeit betreiben.
Die Vereine hinter den Projekten
Die diesjährigen Kampagnen waren bunt gemischt – von internationalen und sozialen bis zu sportlichen Themen war alles vertreten. So konnte man sich vom Team „COSMO X“ über die Vorzüge eines Auslandsaufenthaltes aufklären lassen und vom Bandbüro Chemnitz e.V. darüber, wie man richtig Musik macht. Zu den sozial ausgerichteten Projektpartnern zählte der Mehrweg e.V. mit dem neu entwickelten Slogan „Mit Menschen auf dem Weg“, aber auch der Kinder- und Jugendbauernhof Nickern e.V., der zum „wach küssen“ verführte. Mit sportlichen Einlagen wie einem Einkaufswagenbobrennen und der Kür zweier Nachwuchsturnerinnen präsentierten sich die Crossmedia-Teams des Bobteam Arndt und des Olympiastützpunktes Chemnitz/Dresden.
Die Kampagnen bringen nicht nur den externen Partnern mehr Aufmerksamkeit, auch die Hochschule profitiert davon: „In den vergangenen Jahren bekamen die kreativen Köpfe aus Mittweida große Anerkennung und Aufmerksamkeit. Zweimal sind wir in der Fachpresse "W&V Kampagne des Tages" geworden und einmal durften wir sogar an einer Bewerbung für das UNESCO Welterbe mitwirken.“, erinnert sich Professor Tamara Huhle.
Dass die Arbeit der Studenten nach ca. zehn Monaten abgeschlossen ist, bedeutet nicht, dass die Kampagnen vorbei sind. Auf Nachhaltigkeit ausgelegt sollen die Projekte auch über die Arbeit hinaus weiter bestehen bleiben und von den Projektpartnern weitergeführt werden, zum Beispiel durch stärkere Social-Media-Einbindung oder wiederholbare Veranstaltungen. Die Studenten sollen den Projektpartnern sozusagen auch etwas mit auf den Weg geben. Das macht die Projekte größer und anspruchsvoller– auch für die betreuende Professorin: „Wir sind vom Konzept schon viel stärker in die Umsetzung gekommen und die Kanäle wurden erweitert. Ich freue mich schon auf die kommenden Kampagnen“, so Huhle.
Nach der Präsentation ist vor der Präsentation
Der nächste Abschlussjahrgang im Studiengang Medienmanagement steht schon fast in den Startlöchern für die Arbeit an seinen crossmedialen Kamapagnen. Die Projektpartner hierfür werden im Sommersemester ausgewählt.