Am Dienstag, dem 10. Mai, nutzten 50 Studierende der Hochschule Mittweida die Exkursion zum Medientreffpunkt Mitteldeutschland. In der media city des MDR in Leipzig wurde von Montag bis Mittwoch zu dem Schwerpunktthema „Die Wucht des Wandels – In neuen Systemen leben“ referiert, diskutiert und getestet.
Die Digitalisierung und das sich dadurch verändernde Mediennutzungsverhalten haben einen Wandel verursacht: Informationen sind nicht nur in Echtzeit jederzeit und für jeden verfügbar. Es gibt auch eine Vielzahl neuer Akteure, die Informationen liefern, analysieren und einordnen. So wird es eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein, in Zeiten dieses Wandels neue Systeme zu schaffen, in denen Orientierung und Glaubwürdigkeit zum Tragen kommen. Um auch die junge Zielgruppe auf non-linearen Plattformen zu erreichen arbeiten die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF seit etwa 2 Jahren an einem Jugendkanal. Dieses Online-Medienangebot soll ab dem 01. Oktober 2016 aktiv sein.
In diesem Zusammenhang lud das MDR-Entwicklungslabor die Medienmanagement Studenten des 4. Semesters, welche das Modul TV-Labor gewählt haben, während der Exkursion zu einer exklusiven OpenDemoSession ein. Kathrin Ruther, Christoph Rieth und Bertram Gugel aus dem Entwicklungslabor führten die Studierenden durch einen Stationskreis. So wurden durch gemeinsames Mindmapping Vorstellungen und Ideen zum medialen Jugendangebot gesammelt, an der nächsten Station konnten die ersten Gehversuche der Jugendapp getestet werden und in der „Wunschbox“ durften ganz persönliche Wünsche für den Jugendkanal erklärt werden. "Ich fand es wirklich bemerkenswert, wie interessiert sich die Mitarbeiter unsere Meinung angehört haben und im Dialog mehr über unsere Vorstellungen herausfinden wollten", meint Studentin Linn Jablonski.
Eine weitere Station wurde von der Bewegtbildchefin des MDR Sputnik, Nicole Frank, geleitet. Thematisiert wurde dabei die Bildsprache in Videos, welche Einfluss auf den Videodreh hat und wie diese auf die junge Zielgruppe wirkt. Auch ein besonderer Gast besuchte den Workshop der Mittweidaer Studenten: Karola Wille, Mitglied des Mittweidaer Hochschulrats. Als ARD Vorsitzende ist ihr die Entwicklungsabteilung direkt untergeordnet. Also gilt es zu überprüfen, wie aktuelle Tests verlaufen. Dabei ist eine Zusammenarbeit mit der anzusprechenden jungen Zielgruppe unumgänglich.
Begleitet wurden die Studierenden von Professor Christof Amrhein, Rika Fleck und Dirk Schultze. Professor Christof Amrhein sieht in der Exkursion eine klare Motivation:
"Der Mitteldeutsche Rundfunk ist ein langjähriger Partner der Fakultät Medien. Ich freue mich sehr, dass wir die Zusammenarbeit durch die gemeinsamen Projekte mit dem Entwicklungslabor jetzt noch einmal intensivieren werden. Besondere Schwerpunkte fallen dabei auf Trends, Technology und das Storytelling im Bewegtbild/VoD. Die Veränderungen des Medienmarkt sind hier besonders rasant. Wir wollen unsere Studenten befähigen diese Disruption selbst einzuschätzen und darauf zu reagieren."
Derartige Medienmessen wie vergangene Woche in Leipzig oder die re:publica in Berlin sollen den Studenten Inspiration für den eigenen Mittweidaer Kongress - das Medienforum im November 2016 - geben. Und ganz nebenbei können die ein oder anderen nützlichen Kontakte geknüpft werden.