Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat mit dem Deutschlandstipendium ein neues Stipendienprogramm für besonders leistungsstarke und engagierte Studierende und Studienanfänger/innen aufgelegt, bei dem neue Wege beschritten werden: die eine Hälfte des Stipendiums von 300 Euro pro Monat kommt vom Bund, die andere Hälfte von privaten Stiftern.
Seit dem Sommersemester 2011 ist auch die Hochschule Mittweida dabei. So kam es am 10. August 2011 zur Übergabe des ersten Deutschlandstipendiums an die Hochschule durch die fördernde BENSELER Beschichtungen Sachsen GmbH & Co. KG.
„Wenn die Studierenden nicht im Kaufland hinter der Kasse sitzen würden, um ihr Studium zu finanzieren, hätten wir nicht so hohe Abbrecherquoten in Sachsen“, so der Rektor der Hochschule, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Lothar Otto, während der Übergabe. Er spricht sich vor den Anwesenden für eine generelle Grundfinanzierung der Studierenden aus. Ziel solle es sein, die Quote der Abiturienten, welche nach dem Abschluss der Schule ein Studium aufnehmen auf mindestens 60 Prozent zu erhöhen. Kein Euro sei falsch platziert, wenn es um die Bildung junger Menschen geht, so der Rektor weiter.
Das Deutschlandstipendium ist neben BAföG, bedarfsgerechten Bildungsdarlehen und den Stipendien der Begabtenförderungswerke die vierte stabile Säule der Studienfinanzierung, erklärt die Leiterin des Career Service Center (CSC) Dr.-Ing. Ursula Zenker, die das Deutschlandstipendium an der Hochschule koordiniert. 26 Stipendien sollen allein im Wintersemester 2011/2012 an Studierende vergeben werden.
Dabei vereinbaren die Förderer mit der Hochschule, worauf es ihnen bei der Vergabe ihres Stipendiums ankommt. Die Auswahl der 26 Stipendiatinnen und Stipendiaten erfolge Ende Septembers 2011. Parallel werde im CSC am Ausbau der Stipendienkultur an der Hochschule gearbeitet, versichert Dr. Zenker.
Bei der Akquise der privaten Förderer wird das CSC durch den Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW) und den Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) unterstützt.
Erster so gewonnener Förderer ist die BENSELER Beschichtungen Sachsen GmbH & Co. KG. Der Geschäftsführer des 160 Mitarbeiter starken Unternehmens Dr. Mathias Mühleisen erschien zur Übergabe persönlich. Mit dem Hinweis auf seine Motivation zur Teilnahme am Deutschlandstipendium erklärte er, dass es für sein Unternehmen als produzierender Dienstleister sehr wichtig sei, gut ausgebildete Fachkräfte in der Region zu gewinnen. Dazu brauche es unter anderem einen guten Kontakt zur Hochschule Mittweida. Das Deutschlandstipendium sei eine passende Möglichkeit über den angesprochenen Kontakt zu einer frühen Zeit nah dran zu sein. Dies sei allemal besser als nach dem Abschluss der Studierenden über Annoncen auf den Fachkräftebedarf aufmerksam zu machen, erklärte Dr. Mühleisen.
Förderer wie BENSELER knüpfen nicht nur Kontakt zu den Spitzenkräften von morgen. Mit der Förderung im Rahmen des Deutschlandstipendiums setzen sie auch ein Zeichen, das wirkt und wahrgenommen wird und festigen ihre Rolle im regionalen Netzwerk – mit der Hochschule und den Stipendiatinnen und Stipendiaten.
Gegenüber den anwesenden Pressevertretern betonte die Leiterin des CSC an der Hochschule Mittweida, dass an einer Förderung interessierte Personen oder Einrichtungen sowie Stipendiumsbewerber jederzeit im CSC willkommen sind.
Um mit gutem Beispiel voran zu gehen, erklärte der Rektor als Privatperson selbst ein Stipendium zu finanzieren.
Weiterführende Links:
Website der BENSELER Beschichtungen Sachsen GmbH & Co. KG