Seit Mai sind sie in Deutschland: 43 Studierende aus Changsu, China und bauen im Intensivkurs ihre Deutschkenntnisse aus. Zum Unterricht gehört auch ein Ausflug durch die Hochschulstadt Mittweida mit unter anderem einem Besuch im Rathaus, im Stadtarchiv mit der China-Deckenbemalung von 1730, auf den Kirchturm und ins Museum Alte Pfarrhäuser. Auch die historische Gerätesammlung im Carl-Georg-Weitzel-Bau stand auf dem Programm, und im Hochschularchiv konnten die chinesischen Kommilitonen Unterlagen von ihren Vorgängern vor 1945 bestaunen. Der erste chinesische Student kam im Jahr 1901 ans Technikum Mittweida.
Heute hat die Hochschule Mittweida mit dem Changshu Institute of Technology (CIT) in China ein Doppelabschlussabkommen im Bachelorstudiengang Elektro- und Automatisierungstechnik. Die Studierenden erhalten die Grundlagenausbildung in Changshu und können dann nach Mittweida wechseln. Nach erstem Deutschunterreicht in China bereiten sie sich nun im Intensivkurs auf das weitere Studium hier vor.
Regelmäßig reisen auch Lehrende aus Mittweida nach Changsu. Zuletzt waren im April Professor Christian Schulz und Professor Alexander Lampe dort und haben bei etwa 70 Studierenden Lehrveranstaltungen auf Deutsch gehalten. Dies ist Teil des Programms, das neben den technischen Fächern eine verstärkte Deutsch-Sprachausbildung hat. Die Studierenden haben dann die Wahl, ob sie nach Mittweida kommen oder in China bleiben. Die im Mai neu nach Mittweida gekommenen 43 Studierenden wollen ab Wintersemester gemeinsam mit ihren deutschen Kommilitonen in das Studium der Elektro- und Automatisierungstechnik einsteigen.
Changshu liegt etwa eine Autostunde nordöstlich von Shanghai in einer der chinesischen Boom-Regionen. Neben weiteren Standorten hat das CIT dort einen modernen Campus auf der grünen Wiese mit etwa 6 000 Technik-Studierenden.