Preis für leise Bauteile

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Hochschule Mittweida vergibt Gerhard-Neumann-Preis

Gerhard-Neumann-Preis 2016:<br>Kornelius Werner (2.v.r.) erhält die Auszeichnung von<br>Prof. Leif Goldhahn und Prof. Uwe Mahn (v.l.). Gutachter <br>Prof. Gerhard Gebhardt (rechts) freut sich mit.

Zwischen gezieltem Sounddesign von Auspuffanlagen, Schaltern und Türschlössern auf der einen und der komfort- und umweltorientierten Reduzierung von Lärm auf der anderen Seite gibt es zahlreiche akustische Herausforderungen für Ingenieure in der Automobilindustrie.

Die akustische Optimierung eines ebenso wichtigen wie eher verborgenen Bauteils eines Fahrzeugs ist Thema der am Dienstag mit dem Gerhard-Neumann-Preis der Hochschule Mittweida ausgezeichneten Abschlussarbeit von Kornelius Werner: „Untersuchung zum Einfluss von Axialentlastungsbohrungen in Wasserumwälzpumpen“

Der 29-jährige Ingenieur und zweifache Familienvater schloss in diesem Jahr sein Maschinenbau-Masterstudium an der Hochschule Mittweida mit sehr gutem Erfolg ab. Auch seine Masterarbeit wurde mit „sehr gut“ bewertet - eine Voraussetzung für die Nominierung zum Gerhard-Neumann-Preis. In diesem Urteil waren sich sowohl Professor Gerhard Gebhardt als Hochschul-Prüfer als auch der Gutachter des Unternehmens einig, in dem Kornelius Werner seine Untersuchungen für die Masterarbeit erstellte und unmittelbar praktisch umsetzen konnte: die Pierburg Pump Technology GmbH am Standort Hartha.

Die Gutachterkommission der Fakultät Ingenieurwissenschaften würdigte die ausführliche theoretische Untersuchung und die aufwändigen messtechnischen Untersuchungen: „Eine komplexe Baugruppe im Automobil ist die Wasserumwälzpumpe, die prozessbedingt stets Geräusche an die Umwelt abgibt. Der vom Kandidaten entwickelte Versuchsaufbau eröffnet dem Pumpenentwickler erstmals die Möglichkeit, die statische und dynamische axiale Lagerlast und deren Einfluss auf das Betriebsgeräusch der Wasserumwälzpumpen zu untersuchen. Mit den sehr durchdachten Versuchs- und Auswertestrategien konnte der Kandidat die Vergleichbarkeit der Ergebnisse sichern und Anregungen für die methodische Herangehensweise bei der Weiterentwicklung leiser Wasserumwälzpumpen für den Einsatz im Pkw-Bereich geben.“

Kornelius Werner nahm den Preis am Dienstag im Rahmen des Workshops „Forschung und Lehre im Kontext der 4. industriellen Revolution“ entgegen, den die Fakultäten Wirtschaftsingenieurwesen und Ingenieurwissenschaften gemeinsam an der Hochschule Mittweida veranstalteten. Der Namensgeber des Preises Gerhard Neumann (1917-1997) war ein deutscher Maschinenbauingenieur und Erfinder. Wie der aktuelle Preisträger Kornelius Werner machte Neumann zunächst eine Ausbildung im Kfz-Bereich. Nach dem Studium an der Ingenieurschule Mittweida verließ er 1938 Deutschland und ging zunächst nach China, dann in die USA. Hier beschäftigte er sich erfolgreich mit der Entwicklung von Flugzeugtriebwerken, zuletzt bei General Electric. Von 1963 bis 1980 war Neumann Vize-Präsident dieses Unternehmens. Neumanns Witwe Clarice ist mit der Hochschule Mittweida nach wie vor verbunden und ist Stifterin der Auszeichnung.