Die Hochschule Mittweida hat im vergangenen Sommersemester 1450 Absolventen und Absolventinnen entlassen. Rund vierhundert von ihnen kamen am Donnerstag und am Freitag gemeinsam mit ihren Familien und Freunden zur feierlichen Exmatrikulation in die evangelische Stadtkirche „Unser lieben Frauen“.
Feierliche Atmosphäre füllte am Donnerstag und am Freitag die Mittweidaer Stadtkirche. In diesem Jahr erreichten 1450 Studierende ihren Abschluss an der Hochschule Mittweida, genau die Hälfte von ihnen sind Frauen. Gemeinsam mit Freunden und Familie feierten die Absolventen diesen großen Schritt auf ihrem Weg in die Berufswelt oder in ein weiteres Studium.
Der Einzug der Professoren zu Beginn der Feier in die über 540 Jahre alte Kirche wurde von festlicher Orgelmusik begleitet. Pfarrer Johannes Grasemann begrüßte die Festgemeinde in seiner Kirche und beglückwünschte die Studienabgänger zu ihrem Erfolg. Um zu lernen, sei auch manchmal unkonventionelles Verhalten notwendig, so der Pfarrer. „Auch einmal gegen den Strom zu schwimmen, ist ein Zeichen von Leben.“
Festredner machen Mut
Diese Erfahrung teilte am Donnerstag auch Matthias Malessa in seinem Festvortrag. Der Markenbotschafter und Berater Malessa ist Dozent am CampusM21 München, einer Partnerakademie der Hochschule Mittweida. Der ehemalige Chief Human Resources Officer der adidas Group blickte auf seine eigene Laufbahn mit 25 Jahren Erfahrung in einem internationalen DAX-Konzern zurück. Im Mittelpunkt seines Vortrags stand die Transformation von Unternehmen und des Arbeitsmarktes. „Von zukünftigen Arbeitnehmern erwartet man vor allem folgende drei Dinge: Kreativität, Kollaboration und Selbstsicherheit.“ Dabei sei es wichtig, vor allem die Stärken zu fokussieren. „Wer seine Schwächen optimiert, erlangt Mittelmäßigkeit. Wer seine Stärken optimiert, erlangt Exzellenz.“
Festredner am Freitag war Michael Blum, Gründer und Inhaber der Kommunikationsagentur blumconnect. Zuvor arbeitete er als Journalist, Touristiker und Pressesprecher, darunter auch als Pressesprecher für TUI Deutschland.
Mit der Songzeile „… if you can't be with the one you love, love the one you're with“ von Crosby, Stills, Nash & Young leitete er seinen Vortrag ein und übertrug die Botschaft aus dem Liebes- ins Berufsleben: Nur wer seinen Job liebt, sei erfolgreich. „Tu das, was dir Spaß macht, habe Spaß an dem was du machst!“ Bei Motivationsfaktoren wie Geld oder Lob lasse die Wirkung nach, weshalb man immer mehr davon brauche. Deshalb machte Blum Mut, immer wieder neue Gedanken zu denken. „Leben war schon immer Veränderung. Ich wünsche Ihnen, dass Sie das Beste daraus machen.“
Akademischer Rausschmiss mit lebenslangem Rückkehrrecht
Höhepunkt der feierlichen Exmatrikulation war an beiden Tagen die Übergabe der Urkunden.
Die Professoren der fünf Fakultäten überreichten den Bachelor- Diplom- und Masterabsolventen Abschlussurkunde, Hut, sowie die Jubiläumsnadel zum 150-jährigen Bestehen der Hochschule.
Professor Ludwig Hilmer sah sich als Rektor in der Rolle des „akademischen Rausschmeißers“. „Eine Exmatrikulation ist aber keine Kündigung, sondern eher ein Änderungsvertrag. Schließlich bleibt man auch weiterhin miteinander verbunden“, so Hilmer, der damit auch eine ganz konkrete Einladung zu den Jubiläumsfeierlichkeiten im Mai 2017 verband. Der Rektor schloss seine Rede mit einem guten Rat: „Seien Sie genau so stolz auf sich selbst, wie wir es auf Sie sind!“
Aber nicht nur die Absolventen wurden geehrt, die Hochschule stellte die erfolgreichen Volontäre der Mitteldeutschen Journalistenschule vor - und den Herbert-E.-Graus-Preis bekamen Studenten mit innovativen Geschäftsideen. Auf den ersten Platz kam der Businessplan von vier Gesundheitsmanagement-Studenten mit dem Titel „Schul-Gesundheit“.
Olympische Botschafterin ernannt
Während am Donnerstag so weitere Studierende und Absolventen mit Preisen für ihre akademischen Leistungen geehrt wurde, brachte am Freitag Steffi Kriegerstein ihren Preis gleich mit zur Exmatrikulationsfeier: die Silbermedaille von den Olympischen Spielen in Rio. Die Mittweidaer Medienmanagement-Studentin hatte mit ihrem Team Silber im Kajak-Vierer geholt. Die Hochschule Mittweida als Partnerhochschule des Spitzensports fördert ihre Spitzensportler. Indem sie Studium und Spitzensport erfolgreich unter einen Hut bringen, seien sie auch Vorbilder für andere Studierende, so Rektor Ludwig Hilmer, der Steffi im Namen der Hochschulleitung zur „olympischen Botschafterin der Hochschule Mittweida“ ernannte.
Für musikalische Auflockerung zwischen den Reden sorgte das Duo Janna aus Ilmenau. Passend zum Anlass spielten die beiden Titel, in denen es um Träume und Ziele geht.
Nach der Feierlichen Exmatrikulation zogen Absolventen und Angehörige zum Technikumplatz. Die Absolventen trafen sich dort zum Gruppenfoto mit dem traditionellen „Hütewerfen“.
Auch eine Tradition ist der „Erinnerungsweg“ auf dem Parkweg zwischen Carl-Georg-Weitzel-Bau und Alfred-Udo-Holzt-Bau. Am Donnerstag eröffneten Rektor Ludwig Hilmer und der Vorsitzende des Förderkreis Hochschule Mittweida, Professor Michael Hösel, den neuen Wegabschnitt. In diesem Jahr kamen 700 neue Steine mit den Namen von Absolventen hinzu - so viele wie noch nie zuvor.
Bei dem an die Feiern an beiden Tagen anschließenden Empfang gab es schließlich Gelegenheit für Eltern, Freunde, Kommilitonen, Professoren und die glücklichen Absolventen der Hochschule Mittweida, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Die Fotos von der Feierlichen Exmatrikulation werden demnächst hier zum Anschauen und zum Download zur Verfügung gestellt.