Von Freitagvormittag bis Samstagabend rauchten die Köpfe der siebzig Studierenden, die sich zum ersten „Hackathon“ an der Hochschule angemeldet hatten. „Hackathon“ klingt kriminell, aber die Verbindung aus „Hack“ und „Marathon“ ist juristisch völlig unbedenklich. Dafür fördert er die Zusammenarbeit von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten.
Die werden auch benötigt, um die Herausforderungen zu bewältigen: Zehn Teams mit je einer speziellen Anwendungsaufgabe rund um das Thema Energie hatten bis Samstagabend dafür Zeit. Mit Soft- und/oder Hardwarelösungen sollten zum Beispiel Applikationen für die Kontrolle des eigenen Stromverbrauchs entwickelt werden, oder neue Produkte nach dem Vorbild des „Dash Buttons“ von Amazon. „Stell Dir vor, Du könntest Strom verschenken“, heißt eine weitere Grundidee, die vom Konzept bis zur Anwendungslösung weiterentwickelt werden soll.
So brachte der „Dash Button“ das mit nur vier Mitgliedern kleinste Team „Gelb“ auf die Idee für das „Plushlight“: ein akustisch gesteuertes akkubetriebenes Nachtlicht fürs Kinderzimmer in Form eines Plüschtiers, das zusätzlich zur bekannten Babyphone-Funktion zum Beispiel auch Einschlaflieder abspielt.
Team „Schwarz“ hatte die Idee, auf das Thema Energiesparen und Ressourcenschonung mit einem textbasierten Smartphone-Spiel aufmerksam zu machen. Im Spiel „ StandBy! Survive!“ fordert eine Person aus einer düsteren Zukunft den Spieler auf, Energie zu sparen. Jede erfolgreiche Aktion verbessert das Leben des Spielpartners aus der Zukunft.
Viele weitere Ideen wurden an den beiden Tagen geboren und in ersten Schritten umgesetzt.
„Die Idee ist entscheidend für die Existenzgründung“, erläutert Dirk Liebers vom Gründernetzwerk SAXEED den Zusammenhang mit den Gründerwochen an der Hochschule. Das Mittweidaer SAXEED-Team und das Institut für Energiemanagement Mittweida ifem haben den Hackathon gemeinsam organisiert. Die enviaM Mitteldeutsche Energie AG unterstütze das Event. „Die Erfahrungen aus dem Wettbewerb helfen den Studierenden später einmal bei der Gründung eines eigenen Start-ups mit einer guten Geschäftsidee", so Liebers.
Gründerwochen mit breitem Programm
Die eigene Existenzgründung wird für viele junge Akademiker zunehmend eine Alternative zum klassischen Angestelltenverhältnis. Eine vielfältige und bunte Gründerszene belebt die Wirtschaft und gibt neue Wettbewerbsimpulse. Deshalb beteiligen sich das Mittweidaer SAXEED-Team zusammen mit dem Career Service der Hochschule an der Global Entrepreneurship Week sowie der Gründerwoche Deutschland.
Vom 28.10.2016 bis zum 26.11.2016 bieten die Gründerwochen an der Hochschule Mittweida zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema Gründung: zum Beispiel Vorträge über Crowdfunding und Förderprogramme sowie Workshops zum Projektmanagement und zur Entwicklung eins Geschäftsmodells. Wichtiger Bestandteil der Gründerwochen an der Hochschule Mittweida ist auch der Gründerstammtisch am 22. November für Gründer und Gründungsinteressierte - schließlich sind auch Netzwerken und Erfahrungsaustauch wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Unternehmensgründung.
„Das Gründungsklima an der Hochschule Mittweida ist sehr gut. Das belegen zahlreiche erfolgreiche Gründungen von Studierenden und Professoren in den vergangen Jahren“, ergänzt Liebers. „Mit den Gründungswochen wollen wir noch breiter aufmerksam machen, welche Möglichkeiten der Beratung und Unterstützung Gründungsinteressierte, Gründungswillige und Start-ups bekommen können. Vielleicht sind die Veranstaltungen der kommenden Wochen für den ein oder anderen der erste Schritt zur Existenzgründung, anderen sollen sie Mut machen, dran zu bleiben. Denn es kommt auch nicht nur auf die Idee allein an, sondern auch auf die richtige Begleitung.“
Das Gründernetzwerk SAXEED ist an den vier südwestsächsischen Hochschulen Mittweida, Chemnitz, Freiberg und Zwickau vertreten. Das Mittweidaer SAXEED-Team wird von Professor Ulla Meister geleitet.
Das vollständige Programm der Gründerwochen an der Hochschule Mittweida findet sich hier.