Er ist ein Tausendsassa und Weltbürger: Anant Kumar, geboren im indischen Bundesstaat Bihar, ist Romancier, Poet, Lehrer und Universitätsdozent. Er war bereits Inselschreiber auf Sylt und im vergangenen Jahr Stadtschreiber in Gotha. Neben Gedichten, Kurzgeschichten, Sachbüchern und Essays verfasste er auch Kinderbücher.
Am vergangenen Donnerstag kam der Autor ins Zentrum für Medien und Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida und las aus seinem interkulturellem Roman "Berlin-Bombay: Aus dem Leben von Eva Seilmeyer und Dipak Talgeri".
Der Roman ist mehr als eine Liebesgeschichte. Er handelt vom Kulturkontakt auf vielen unterschiedlichen Ebenen, vom Gelingen und vom Scheitern - und vom Wiederaufstehen. „Skurrile Situationen und Momente voller Tragik wechseln sich hier ab - und dies alles in einem Deutsch voller Ironie und Schönheit; einer Sprache, die – dies sollten wir nicht vergessen – nicht die Muttersprache Kumars ist“, so PD Dr. Gunter Süß vom Institut für Kommunikation, Kompetenz und Sport an der Hochschule (IKKS), das die Lesung mit Partnern organisierte.
Der Lesung folgte eine lebhafte Diskussion, die unter anderem den Fragen nachging, was ein Stadtschreiber eigentlich macht und wie ein Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen gelingen kann.
„Die Lesung war eine erste Veranstaltung zu interkulturellen Themen“, so Süß weiter. „In einer globalisierten Welt werden Fragen des interkulturellen Dialogs von zentraler Wichtigkeit sein. Das IKKS und das Prorektorat für Internationale Beziehungen widmen sich derzeit der Entwicklung neuer Angebote.“