Aus der Wiege des deutschen Maschinenbaus ins Exportland Nr. 1

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Hochschule Mittweida zusammen mit sächsischen Vertretern aus Politik und Unternehmen in China. Überraschendes Wiedersehen mit Mittweidaer Absolvent.

Shanghai - eine der größten Städte der Welt und<br>bedeutendster Industriestandort in der Volksrepublik China<br>(Foto: SMWA/Matthias Rietschel)

Als einziger Vertreter einer Hochschule war der Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften der Hochschule Mittweida, Professor Uwe Mahn, in der vergangenen Woche Teil der 25-köpfigen China-Delegation von sächsischen Vertretern aus Politik und Wirtschaft.

Vom 31. Oktober bis 5. November besuchte die Delegation zusammen mit dem sächsischen Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit, Martin Dulig, die Städte Wuhan, Shanghai und Suzhou in der VR China. Mit dabei waren unter anderem Firmen aus den Bereichen des Maschinenbaus, sowie der Umwelt- und Medizintechnik.

Ziel war es, vor allem in der Partnerregion Sachsens Hubei (ca. 60 Millionen Einwohner) mit seiner Hauptstadt Wuhan (10 Mio. Einwohner) Informationen über den chinesischen Fachkräftebedarf im Bereich Maschinenbau, Elektrotechnik und der Automatisierungstechnik zu sammeln sowie wirtschaftliche Kontakte zu knüpfen bzw. zu festigen. China steht ungeschlagen auf Platz 1 der wichtigsten Exportländer Sachsens (15 % der Exporte des Freistaats gehen nach China - ein Volumen von 5.6 Mrd. Euro (Jahr 2015). Hauptexportgüter sind Erzeugnisse des Kfz- und Maschinenbaus und elektrotechnische Erzeugnisse. Beim Import steht China auf Platz 3 (1,3 Mrd. Euro).

In Wuhan, einer Industriestadt, die sich gern als chinesisches Chicago bezeichnet, fand am Mittwoch das „Technologieforum Sachsen-Hubei“ rund 100 Teilnehmern aus China statt, in dem sich die 13 an der Delegation beteiligen Unternehmer chinesischen Firmenvertretern vorstellten und Kooperationsmöglichkeiten ausloteten. Sachsen präsentierte Möglichkeiten der Investition im Freistaat und der Zusammenarbeit sowohl in Deutschland als auch in China. In drei Workshops lernten sich sächsische und chinesische Unternehmer in den Bereichen Maschinenbau, Medizintechnik und Weiterbildung kennen.

Im Fachworkshop Maschinenbau stellte Professor Mahn die Hochschule Mittweida vor und moderierte die Präsentation von vier sächsischen Unternehmen. Mahn berichtete auch über die ersten Erfahrungen mit dem an seiner Fakultät angesiedelten Doppelabschlussprogramm in der Automatisierungstechnik. Chinesische Studierende können nach einem Studienaufenthalt in Mittweida auch einen deutschen Abschluss erwerben. Diese Absolventen sind insbesondere für die in China ansässigen deutschen Unternehmen ein Bindeglied zwischen China und Deutschland.

Der Besuch bei dem Automobilzulieferer und Maschinenhersteller Tri-Ring Group vermittelte einen Einblick in die Arbeitsweise chinesischer Unternehmen. In Shanghai gab es am Donnerstag die Möglichkeit, die Industrial Automation Show, eine Fachmesse im Bereich der Automatisierungstechnik zu besuchen, auf der auch zahlreiche deutsche Unternehmen zu finden waren.

Mittweidas Ingenieure in aller Welt

Der vierte und letzte Tag ihrer Reise ins Reich der Mitte führte die sächsische Delegation per Schnellzug in 20 Minuten in die ostchinesische Stadt Suzhou – 70 Kilometer vor den Toren Shanghais. Die Metropole mit rund elf Millionen Einwohnern ist Partnerstadt des sächsischen Riesa und chinesischer Sitz mehrerer deutscher Firmen – darunter die XENON-Gruppe aus Sachsen. Der Dresdner Anlagenbauer war den Schritt nach China gegangen und musste auf diesem Weg den einen und anderen Stein aus dem Weg räumen. Von diesen Erfahrungen berichteten XENON-CEO Tobias Reißmann und weitere Vertreter ortsansässiger deutscher Unternehmer. Sie informierten bei einem Workshop die Sachsen über die Bedingungen in China, über Spielregeln und Voraussetzungen für Investitionen. Neue Kontakte wurden sofort geschlossen und intensive Gespräche geführt. 



Hier gab es auch ein überraschendes Wiedersehen für Dekan Uwe Mahn aus Mittweida: Der Mittweidaer Mechatronik-Absolvent Markus Strach M.Eng. ist Automation Manager bei der Firma Soehner Technology in Suzhou. Er studierte von 2009 bis 2013 Mechatronik an der Hochschule Mittweida und ist direkt nach dem Studium nach China gegangen.